Entscheidungen vertagt

Mit Aachen und Bochum führen zwar die selbsternannten Favoriten die Tabelle an, doch bei nur neun Punkten Abstand zum Zwölften ist das Rennen um die begehrten Aufstiegsplätze noch lange nicht entschieden. Durch die Erfolge von Ahlen und Saarbrücken gewann auch der Abstiegskampf an Dramatik.

Aachen sicherte sich mit einem 2:0 gegen Burghausen die Herbstmeisterschaft. Die Alemannia blieb damit auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen und stellt mit insgesamt 33 Treffern zum Ende der Vorrunde den besten Angriff der Liga. Mit dem VfL Bochum folgt ein weiterer Aufstiegsfavorit punktgleich auf dem zweiten Platz. Gegen Unterhaching kamen die Westdeutschen kurz vor Schluss durch einen Freistoß des eingewechselten Grote zu einem glücklichen Dreier. Die Münchner Vorstädter müssen ebenso wie der wackere Nachbar aus Oberbayern den Blick zu Beginn der Rückrunde nach unten richten.

Die SpVgg Greuther Fürth verspielte die Tabellenführung im heimischen Playmobil-Stadion. Nach verschlafener erster Halbzeit mussten die Franken dem spielstarken SC Freiburg einen knappen 2:1-Erfolg überlassen. Die Möhlmann-Truppe verteidigte in der Umbruch-Saison dennoch einen Aufstiegsrang, dem sich die Breisgauer durch den Sieg bis auf zwei Punkte näherten. Ähnlich überraschend wie die Kleeblätter klopft auch Energie Cottbus an die Tür zur ersten Liga. Die Lausitzer durften nach sechs sieglosen Spielen bei 1860 München jubeln, die beim 2:3 bereits ihre vierte Pleite in der Allianz-Arena kassierten. Im Dunstkreis der Aufstiegsränge platzierten sich mit Paderborn und Karlsruhe zwei weitere Überraschungsteams. Die notorische Auswärtsschwäche der Badener hielt auch in Ost-Westfalen an. Roel Brouwers (48.) und Marcel Ndjeng (81.) katapultierten den SC in den Rang des besten Aufsteigers.

Den vorläufigen Abschied aus dem Tabellenkeller feierte Erzgebirge Aue mit einem 1:0 im Nachholspiel bei den Sportfreunden aus Siegen, die nach starkem Beginn gerade noch auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz überwintern. Den Sprung ans rettende Ufer verpasste Kickers Offenbach. Nach mehreren peinlichen Heimpleiten erstürmte auch Schlusslicht Ahlen den Bieberer Berg mit einem 3:0. Neben dem LR schöpft auch Saarbrücken neue Hoffnung im Kampf um den Klassenerhalt, da die Saarländer dem 5:1 gegen Dresden zum Abschluss der Hinserie ein 2:1 bei Eintracht Braunschweig folgen ließen. Damit verkürzte die Bommer-Elf den Rückstand zu einem Platz über dem Strich auf vier Zähler. Dynamo Dresden konnte seine prekäre Situation auf den Abstiegsrängen nicht verbessern, da die Partie gegen Hansa Rostock dem schlechten Wetter zum Opfer fiel und erst am 1. Februar 2006 nachgeholt wird.

Kai Endres