Das große Zittern

Stabilisator der Essener Abwehr: Thomas Kläsener
Lähmung statt Ansporn - in der Endphase des Aufstiegsrennens leisteten sich die involvierten Klubs ein kollektives Nervenversagen, das die Reihenfolge aus der Vorwoche bestätigte. Im Keller strampelte sich Rot-Weiss Essen drei Plätze hoch, blieb aber noch latent abstiegsgefährdet.

Verblüffend: Die ersten sieben Klubs der Tabelle konnten nicht gewinnen. Der Karlsruher SC (2:2 in Aue) konnte nach dem in der Vorwoche in trockene Tücher gebrachten BL-Aufstieg mit der Punkteteilung bei den Veilchen gut leben, aber das dahinter platzierte Quartett - Rostock, Duisburg, Greuther Fürth und Freiburg - versagte geschlossen in seinen Heimspielen. Angesichts dieser Ausfälle hätte sogar der 1. FC Kaiserslautern noch veritable Aufstiegshoffnungen hegen können, doch auch die auf Rang sechs angesiedelten Pfälzer kamen nicht über ein Remis (1:1 gegen Braunschweig) auf eigenem Platz hinaus. Rostock blamierte sich gegen das Rapolder-Team TuS Koblenz mit einer 0:3-Heimschlappe, hielt dank der Niederlagen der Konkurrenz aber den Zwei-Punkte-Vorsprung vor Duisburg, Greuther Fürth und Freiburg. „Wir haben Nerven gezeigt…“, gab MSV-Coach Rudi Bommer zu, nachdem die Zebras im Montagsspiel dem 1. FC Köln mit 1:3 unterlagen. Greuther Fürth verlor mit 0:2 gegen Rot-Weiss Essen, Freiburg verzweifelte an der guten Abwehr des SC Paderborn und kassierte aufgrund eines Abwehrpatzers in der Nachspielzeit eine 0:1-Niederlage.

Während also die Reihenfolge in der oberen Tabellenhälfte fest eingemeißelt war - nur Köln (hoch auf Rang neun) tauschte mit Aue den Platz - änderten sich die Positionen im brisanten Bereich mehrfach. Auslöser dafür, und einziger Profiteur im Lager der Abstiegskandidaten, war Rot-Weiss Essen. Lorenz (18.) und Özbeck (70.) trafen beim unerwarteten Sieg bei Greuther Fürth, der Essen von Rang 16 auf 13 vorschnellen ließ. Offenbach (1:1 in Augsburg), Jena (1:1 in Burghausen) und Unterhaching, wurden passiert. Besonders hart wurde der FC Carl Zeiss Jena getroffen, der in der Nachspielzeit den Burghauser Ausgleichstreffer hinnehmen musste. „Wir werden ein, zwei Tage brauchen, um das wegzustecken“, haderte Trainer Frank Neubarth mit dem späten Missgeschick.

André Schulin

2. Bundesliga
- 32. Spieltag

Freitag, 04.05.2007
1:023'
2:040'
2:175'
2:288'
Erzgebirgsstadion (Aue) · Zuschauer: 9800 · Schiedsrichter: Marc Seemann
0:190'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 18700 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:040'
Rosenaustadion (Augsburg) · Zuschauer: 22200 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Sonntag, 06.05.2007
0:162'
1:185'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 26600 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:011'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 41700 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
0:133'
1:190'
Wacker-Arena (Burghausen) · Zuschauer: 4800 · Schiedsrichter: Christian Fischer
0:118'
0:270'
Sportpark Ronhof Thomas Sommer (Fürth) · Zuschauer: 11600 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:14'
0:270'
0:374'
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 16000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
Montag, 07.05.2007
0:141'
1:155'
1:263'
1:383'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 25100 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann

Kann ich stehen bleiben? Dann biete ich mehr Angriffsfläche.

— Jens Lehmann vor einer DFB-Pressekonferenz