Dorfverein statt Karnevalsklub

Zurück in der Bundesliga: Ralf Rangnick mit "Dorfverein" Hoffenheim
Nur ein einziges Mal belegte Offenbach einen Abstiegsplatz - fatalerweise war dies jedoch am letzten Spieltag. Drei der vier Neulinge etablierten sich in der 2. Liga - einer entwuchs der Spielklasse: Mit dem zweiten Aufstieg in Folge qualifizierte sich 1899 Hoffenheim für die Bundesliga.

Bittere Worte von Präsident Dieter Müller nach der 0:3-Niederlage der Offenbacher Kickers beim VfL Osnabrück: "Wir haben es nicht verdient, die Klasse zu halten." Ein Punkt hätte bei den ebenfalls noch bedrohten Norddeutschen gereicht, den Abstieg zu vermeiden. So jedoch gab die schlechtere Torbilanz gegenüber dem FC Augsburg den Ausschlag, dass die am letzten Spieltag erstmals auf einen Abstiegsrang zurück gefallenen Kickers in die Drittklassigkeit abrutschten. Kaiserslautern brauchte einen langen Anlauf, um im Heimspiel gegen Köln die Chance auf den Klassenerhalt beim Schopf zu packen. Als Simpson in der 70. Minute der befreiende Treffer gelang, legte Ziemer sicherheitshalber noch zwei Tore obendrauf (75. und 81.), damit nichts mehr anbrennen konnte. Drei der vier Neulinge hielten die Klasse: Osnabrück musste dazu bis zum letzten Spieltag warten, derweil St. Pauli und Wehen Wiesbaden bereits zuvor gesichert waren. 1899 Hoffenheim indes blieb nur ein Jahr zweitklassig - um ungebremst in die oberste Ebene des deutschen Profifußballs vorzustoßen.

Knapp 3.300 Einwohner stellt Hoffenheim, ein Ortsteil der baden-württembergischen Kleinstadt Sinsheim, als namensgebende Basis des kleinsten Bundesligavereins der Geschichte. Das Team – von SAP-Gründer Dietmar Hopp, einem einstigen Spieler Hoffenheims, gesponsert und dem bundesligaerfahrenen Trainer Ralf Rangnick trainiert - hatte als Tabellendritter mit dem Heimspiel gegen Greuther Fürth die besten Karten, Gladbach und Köln in die erste Liga zu folgen. Der glatte 5:0-Sieg belegte, wie nervenstark der Hoffenheimer „Dorfverein“ seine Chance wahrnahm. Mainz’ 5:1-Sieg gegen St. Pauli blieb damit nur ein statistischer Erfolg - und der FSV als Vierter in der 2. Liga stecken. Freiburgs theoretische Chancen erledigten sich ohnehin durch die 0:2-Pleite gegen Wehen Wiesbaden. Während Mainz noch bis zum letzten Spieltag Hoffnungen auf den sofortigen Bundesliga-Wiederaufstieg hegen konnte, war Alemannia Aachen diesem Ziel schon lange entrückt. Die schwache Hinrunde war nicht mehr zu kompensieren und auch am Ende der akzeptablen Rückserie stand eine Niederlage (1:3 gegen TuS Koblenz).

André Schulin

2. Bundesliga
- 34. Spieltag

Sonntag, 18.05.2008
1:134'
2:253'
2:358'
Hermann-Löns-Stadion (Paderborn) · Zuschauer: 12000 · Schiedsrichter: Tobias Schultes
1:039'
2:069'
3:077'
4:082'
5:085'
Dietmar-Hopp-Stadion (Hoffenheim) · Zuschauer: 6400 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:071'
1:190'
Erzgebirgsstadion (Aue) · Zuschauer: 12100 · Schiedsrichter: Frank Willenborg
1:070'
2:075'
3:081'
Betzenberg (Kaiserslautern) · Zuschauer: 48500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Šukalo (ET)
1:048'
1:156'
1:258'
1:384'
Tivoli (Aachen) · Zuschauer: 21000 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:058'
1:161'
Rosenaustadion (Augsburg) · Zuschauer: 23500 · Schiedsrichter: Christian Fischer
1:036'
2:057'
Osnatel-Arena (Osnabrück) · Zuschauer: 12300 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:116'
0:240'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 20400 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:010'
2:014'
3:028'
4:060'
4:186'
5:187'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Peter Sippel

Der DFB setzt jetzt auf diesen... wie heißt er.. Mayer-Wegzoller?

— Kabarett-Legende Dieter Hildebrandt.