Aufbruchstimmung im Keller

Mit Ingolstadt auf Relegationsplatz 16: "Altmeister" Vratislav Lokvenc
Nach langen Durststrecken konnten die am Tabellenende platzierten Kicker aus Wehen Wiesbaden und Rostock das Gefühl eines Sieges auskosten, für Duisburg endete hingegen eine lange Erfolgsserie. Spitzenreiter Freiburg wartet seit drei Spielen auf einen Sieg ...

Seine Mannschaft ließ Federn - der Trainer ein Teil seiner Haarpracht. Gegen den FSV Mainz kassierte der MSV Duisburg die erste Niederlage unter Peter Neururers Regie (0:1), da genehmigte der Coach sich umgehend den Gang zum Figaro. Noch ein wenig überraschender als Duisburgs knappe Niederlage im Spitzenspiel war, dass auch Tabellenführer SC Freiburg gestutzt wurde. In der Hinserie hatten die Breisgauer bei Rot-Weiss Ahlen mit 3:0 triumphiert, auf eigenem Platz kamen sie - trotz einer feldüberlegen geführten Partie - nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinaus. Nach dem dritten sieglosen Spiel in Folge schrumpfte der Vorsprung des Spitzenreiters damit erneut - allerdings nicht gegenüber der SpVgg Greuther Fürth, die der Alemania am Tivoli mit 0:1 unterlag. Nach dem glatten 4:1-Auswärtssieg des letzten Spieltags in Mainz bezwangen die Aachener erneut ein Spitzenteam, blieben aber immer noch beachtliche sechs Punkte hinter Platz 3 zurück. Nürnberg indes, seit sechs Spieltagen ungeschlagen, kam in Reichweite des Relegationsranges. Ein bitterer Nebenaspekt beim 2:0-Erfolg über Koblenz: Kapitän Andreas Wolf musste aufgrund einer Knieverletzung vorzeitig raus, droht länger auszufallen.

Viel mehr konnte man nicht erwarten: Der bei Schlusslicht Wehen Wiesbaden vom Spieler zum Trainer aufgestiegen Sandro Schwarz (gemeinsam mit Werner Moser verantwortlich) änderte das Antlitz der Startelf auf fünf Positionen und führte die nur noch Niederlagen gewohnten Hessen (zuletzt 7 Pleiten) zu einem verdienten 3:1-Sieg gegen St. Pauli. Auch Hansa Rostock beendete eine fatale Serie (acht sieglose Spiele) und sandte Lebenszeichen aus dem Tabellenkeller. Ausgerechnet gegen die in der Rückserie bislang so starken Frankfurter holten die Hanseaten ihren ersten Rückrundenerfolg; das 2:0 war allerdings recht schmeichelhaft. Der auf Platz 16 positionierte FC Ingolstadt kam mit einem Auswärtszähler aus Augsburg zurück (1:1) und dürfte das von unten betriebene Heranrücken der Wehener und Rostocker argwöhnisch betrachten. Immerhin konnten die von Thorsten Fink gecoachten Bayern positiv zur Kenntnis nehmen, dass ihr Rückstand auf Koblenz und Frankfurt schrumpfte, und auch der direkte Tabellennachbar Osnabrück nicht enteilte. Die Niedersachsen spielten ebenfalls 1:1, nahmen einen Punkt aus München mit. Das gleiche Resultat stand am Ende der Partie Kaiserslautern gegen Oberhausen auf der Anzeige, entsprach in diesem Fall aber nicht dem Spielverlauf. Die Überlegenheit der Pfälzer war offenkundig - aber auch deren Unfähigkeit, die Vorteile gewinnbringend umzusetzen.

André Schulin

2. Bundesliga
- 26. Spieltag

Freitag, 03.04.2009
0:121'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 21100 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:037'
2:075'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 33700 · Schiedsrichter: Norbert Grudzinski
0:128'
1:183'
Rosenaustadion (Augsburg) · Zuschauer: 14000 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Sonntag, 05.04.2009
1:075'
Tivoli (Aachen) · Zuschauer: 19600 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
0:12'
1:118'
2:169'
3:177'
BRITA-Arena (Wiesbaden) · Zuschauer: 9600 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:115'
1:157'
Städtisches Stadion an der Grünwalder Straße (München) · Zuschauer: 35800 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:033'
2:081'
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 17000 · Schiedsrichter: Walz
1:025'
1:156'
Betzenberg (Kaiserslautern) · Zuschauer: 32300 · Schiedsrichter: Robert Hartmann
Montag, 06.04.2009
1:063'
1:171'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 15500 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )

Markus Babbel hatte in der Mannschaft den Spitznamen Sommerloch.

— Mehmet Scholl, FC Bayern, über den ,,wechselwilligen" Markus Babbel, der 2000 dann tatsächlich von München nach Liverpool wechselte.