Torfeuerwerk in Frankfurt, Pyrotechnik in Rostock

Mit einem knappen und torreichen Sieg erkämpfte sich Eintracht Frankfurt am 15. Spieltag der 2. Bundesliga die Tabellenführung. Düsseldorf kam gegen Union nicht über ein Unentschieden hinaus und fiel auf Rang zwei ab. Die Verfolgergruppe bestehend aus Fürth, St. Pauli und Paderborn punktete jeweils dreifach, dahinter schob sich 1860 ein wenig nach vorne. Im Abstiegskampf verschaffte sich Duisburg etwas Luft, in den Mittelfeldduellen hatten Aue und Cottbus die Nase vorn.

Fortuna Düsseldorf hatte im Spiel gegen Union Berlin die Chance, mit einem Dreier vorzulegen und schon einen Tag, bevor Eintracht Frankfurt spielte, klarzustellen, wer Tabellenführer war. Doch gegen die Hauptstädter kam die sonst so effektive Düsseldorfer Offensive nicht zur Entfaltung. Da auch Union im Angriff keine Akzente setzen konnte, endete die Partie 0:0, für die Fortuna ein kleiner Rückschlag im Aufstiegsrennen. Denn Frankfurt nutzte den Ausrutscher des Konkurrenten, gewann gegen Alemannia Aachen und erklomm dank des besseren Torverhältnisses die Tabellenspitze. Der Bundesligaabsteiger begann stark und führte nach Toren durch Köhler (9.) und Idrissou (12.) schnell mit 2:0. Danach ließ Frankfurt die Zügel jedoch eher locker und Aachen kam besser ins Spiel, was in einer fulminanten Schlussphase endete. Zunächst verkürzte Auer per Hacke auf 2:1 (78.), drei Minuten später traf Hoffer zum 3:1 (81.). Die Begegnung schien entschieden, doch Radu (82.) und Demai (87.) ließen auf Aachener Seite noch einmal Hoffnung aufkommen. Diese machte Matmour mit seinem Tor zum 4:3 zunichte; Frankfurt siegte und durfte Rang eins feiern. Hinter dem Spitzenduo fuhren die Verfolger allesamt drei Punkte ein. Deutlich mit 4:0 gewann die SpVgg Greuther Fürth gegen den FSV Frankfurt, tat sich zunächst jedoch schwer gegen einen unangenehmen Gegner. Kurz vor der Pause brach Schröck mit dem 1:0 jedoch den Bann und in Hälfte zwei ließen Nehrig (48.), Prib (58.) und Occean (72.) weitere Treffer folgen. Knapper war es beim SC Paderborn 07, der sich erst in der 88. Minute mit einem Tor durch Proschwitz gegen den Karslruher SC durchsetzte. Gonther (26.) hatte den SCP in Führung gebracht, Iashvili glich per Strafstoß aus (39.). Der Karlsruher hätte sogar auf 2:1 erhöhen können, doch er scheiterte in der 52. Minute mit einem erneuten Strafstoß. Brisant war die Partie zwischen Hansa Rostock und dem FC St. Pauli. Sie begann direkt mit einem negativen Höhepunkt, als Rostocks Weiland gegen Morena den Ellenbogen ausfuhr und nach nur acht Minuten die rote Karte sah. Trotz der Aussicht, praktisch über die gesamte Spielzeit einen Mann mehr auf dem Feld zu haben, dauerte es bis zur 40. Minute, bis St. Pauli durch Kruse zum 1:0 kam. Nach dem Treffer bestätigten beide Fanlager ihren Ruf und zündeten Bengalo-Feuer, was zu einer 10-minütigen Spielunterbrechung führte. Nach dem verspäteten Seitenwechsel kam Rostock zunächst zum Anschluss (Mintal, 50.), doch Saglik machte mit einem Doppelpack (80., 90+1.) alles klar für die Hamburger.

Weiter an Anschluss verlor Eintracht Braunschweig, das gegen den MSV Duisburg mit 0:3 unterlag. Dabei stand sich der Aufsteiger zu großen Teilen selbst im Weg: Das 0:1 fiel durch einen missratenen Klärungsversuch Correias, der im Strafraum Brosinski den Ball an den Kopf grätschte (11.). Beim 0:2 war Ersatzkeeper Davari nicht entschlossen genug und Brosinski traf erneut (32.). In der zweiten Halbzeit erwies Kessel seiner Mannschaft mit einer glatten roten Karte einen Bärendienst (71.), der MSV nutzte die Überzahl aus und kam in der 85. Minute zum 3:0. Während Duisburgs neuer Trainer Oliver Reck also seinen ersten Sieg einfuhr, ging die Premiere von Tomas Oral beim FC Ingolstadt 04 daneben. Der Nachfolger von Benno Möhlmann verlor gegen den TSV 1860 München mit 0:1 und musste dabei noch dankbar sein, dass die Löwen ohne viel Einsatz spielten. So reichte eine Einzelleistung von Rakic (20.), um gegen überforderte Ingolstädter zu gewinnen und punktetechnisch mit Braunschweig und Berlin gleichzuziehen. Im Sachsenderby zwischen Dynamo Dresden und dem FC Erzgebirge Aue avancierte Jan Hochscheidt zum Matchwinner. Nachdem Dresden nach 20 Minuten durch Dedic in Führung gegangen war, drehte der Auer nach dem Seitenwechsel mit zwei Treffern (56., 90.) die Partie. Zuvor hatten beide Teams ein temporeiches Zweitligaspiel mit vielen Torchancen geboten, aus dem Aue am Ende als Sieger hervorging. Im Montagsspiel zwischen den beiden Ex-Bundesligisten VfL Bochum und Energie Cottbus setzten sich die Lausitzer knapp mit 1:0 durch. In einer über weite Strecken nur mäßigen Partie, die erst in der zweiten Halbzeit wirkliche Torszenen bot, bewies Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz ein glückliches Händchen. Denn es war der eingewechselte Kucukovic, der in der 77. Minute den einzigen Treffer des Spiels erzielte.