Lahmende Favoriten

Wer vor der Saison als Aufstiegkandidat gehandelt wurde, kam auch am zweiten Spieltag der 2. Bundesliga nur langsam im Fahrt. Einzig Greuther Fürth fuhr einen wirklich überzeugenden Sieg ein, alle anderen Favoriten gewannen knapp oder gar nicht. Mit Aufsteiger Braunschweig stand nach dem zweiten Spiel weiter ein Überraschungsteam an der Spitze, das brisante Duell der Mitaufsteiger Dresden und Rostock endete Unentschieden.

Bereits am Freitag standen sich der VfL Bochum und der FSV Frankfurt gegenüber. Bochum, das nach dem Scheitern in der Relegation der Vorsaison im neuen Spieljahr einen neuen Anlauf versuchen wollte, setzte sich mit 1:0 durch; zwei Minuten vor Ultimo erzielte der eingewechselte Ginczek das entscheidende Tor. Ebenfalls nur knapp gewann Energie Cottbus. Mit 2:1 besiegte man den MSV Duisburg und war somit eines der Teams, die nach dem zweiten Spieltag mit zwei Siegen dastanden. Gleiches schaffte nur Eintracht Braunschweig. Der Aufsteiger besiegte Alemannia Aachen mit 2:0 und behielt aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Cottbus die Tabellenführung. Duisburg und Aachen belegten mit zwei Niederlagen in zwei Spielen die Ränge 17 und 18. Da beide Teams am Ende der Saison im oberen Tabellendrittel landen wollten, durfte wohl selbst zu diesem frühen Zeitpunkt bereits von einem Fehlstart gesprochen werden. Immerhin einen Punkt fuhr Geheimfavorit Fortuna Düsseldorf beim 1:1 gegen den SC Paderborn 07 ein. Das gleiche Ergebnis gab es beim mit Spannung erwarteten Topspiel zwischen den Bundesligaabsteigern Eintracht Frankfurt und dem FC St. Pauli. Die Hamburger erwischten den besseren Start und gingen in Führung, doch Frankfurt schien sich in der zweiten Liga auf späte Tore festlegen zu wollen und kam kurz vor Ende des Spiels durch den Ex-Paulianer Meier noch zum Ausgleich.

Ungefähr genauso viel Brisanz versprach das Duell zwischen den Drittligaaufsteigern Dynamo Dresden und Hansa Rostock. Die berüchtigten Fangemeinden blieben jedoch ruhig und auch die Mannschaften trennten sich mit einem ausgeglichenen 1:1. Ohne Tor blieb einzig die Partie zwischen dem FC Ingolstadt 04 und Erzgebirge Aue. Die Ingolstädter bewegten sich somit nach einer Niederlage am ersten und dem einen Punkt am zweiten Spieltag wieder dort, wo sie die letzte Saison zumeist standen: nah an den Abstiegsrängen. Aue hingegen reihte sich mit nunmehr vier Punkten auf Platz sieben ein. Sehr abschlussstark präsentierte sich die SpVgg Greuther Fürth. Beim 4:0 über den 1. FC Union Berlin schossen sich die Fürther den Frust über die Niederlage am ersten Spieltag von der Seele. Matchwinner war hier Stürmer Occean, der zweimal traf. Auch der TSV 1860 München wollte nach einer Auftaktniederlage Wiedergutmachung betreiben. Die Münchener gingen gegen den Karlsruher SC durch Abwehrmann Schindler in Führung und mussten noch vor der Pause durch einen Foulelfmeter von Iaschvili den Ausgleich hinnehmen. 1860 kam jedoch besser aus der Kabine, erzielte kurz nach dem Seitenwechsel das 2:1 durch einen strammen Aigner-Kopfball und hielt dieses Ergebnis bis zum Ende des Spiels.