Stanislawskis emotionale Rückkehr

Braunschweig und Hertha fuhren an der Spitze knappe Siege ein, Lautern blieb dahinter gegen Duisburg torlos. In der Verfolgergruppe verschafften sich Frankfurt und Köln mit Siegen gegen direkte Konkurrenten einen kleinen Vorteil, auch bedingt dadurch, dass 1860 gegen Bochum verlor, und Union und Ingolstadt sich gegenseitig die Punkte nahmen. Paderborn blieb mit einem Erfolg über Aue an der Mittelfeldgruppe dran, Dresden holte sich gegen Sandhausen vorerst den Relegationsplatz zurück.

Den wohl emotionalsten Auftritt des 22. Spieltages gab es in Hamburg. Zum ersten Mal seit er den FC St. Pauli verlassen hatte, kehrte Holger Stanislawski ans Millerntor zurück, nun aber als Trainer des 1. FC Köln. Mit „Come home, Stani“-Plakaten begrüßten die Heimfans ihren Ex-Trainer, seine aktuellen Spieler sprangen ihm aber nach nur drei Minuten um den Hals, weil Clemens einen Freistoß geschickt versenkte. Nach einer frühen Gelb-Roten-Karte für Thorandt (43.) war ein verwaltender FC einem abschlussschwachen St. Pauli eine Halbzeit lang zahlenmäßig überlegen, schlug daraus aber kein Kapital. So endete eine Partie auf mäßigem Zweitliganiveau mit einem knappen Kölner Sieg, zudem sah in Mohr auch noch der zweite Hamburger die Ampelkarte (90.).

Ebenfalls nur knapp setzten sich Eintracht Braunschweig und Hertha BSC in ihren jeweiligen Spielen an der Spitze durch. Die „Löwen“ schlugen Jahn Regensburg dank eines Treffers von Kumbela (15.), hatte dabei aber seine liebe Mühe mit dem Aufsteiger. Ähnlich sah es für die Hertha beim VfR Aalen aus, der den Berlinern lange Paroli bot. Dann aber traf Ndjeng zur Gästeführung und sicherte seinem Team damit drei Punkte. Der 1. FC Kaiserslautern dagegen kam beim MSV Duisburg nicht über ein 0:0 hinaus, der Rückstand der „Roten Teufel“ auf Platz zwei vergrößerte sich somit wieder auf zehn Zähler. Zusammen mit Köln machte der FSV Frankfurt den größten Sprung des Wochenendes. Ausschlaggebend war ein 1:0 über Energie Cottbus und damit über einen direkten Konkurrenten im Verfolgerrennen. Cottbus rannte an, aber Frankfurt schoss das entscheidende Tor (39.), brachte den knappen Erfolg trotz einer Roten Karte gegen Gaus (68.) über die Zeit.

Die anderen Verfolger waren weniger erfolgreich; so spielten Union Berlin und der FC Ingolstadt gegeneinander nur 1:1. Der FCI war durch Heller in Führung gegangen (66.) und hatte nach dem Ausgleich durch Nemec (85.) noch die Chance zu einem späten Sieg, aber Micanski setzte in der Nachspielzeit einen Strafstoß an die Latte. Noch mehr ärgern musste sich der TSV 1860 München, der mit 0:1 gegen den VfL Bochum unterlag. Scheidhauer erzielte früh das einzige Tor des Spiels (10.), und auch aus fast 70-minütiger Überzahl (Rot für Eyjólfsson, 17.) konnte 1860 kein Kapital schlagen. Einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf fuhr Dynamo Dresden ein, das den SV Sandhausen mit 3:1 schlug. Das 1:0 durch Kitambala (7.) hatte Wooten noch ausgeglichen (57.), dann aber sorgte Müller mit einem Doppelschlag (71., 75.) für drei Punkte. Im Tabellenmittelfeld setzte sich der SC Paderborn gegen den FC Erzgebirge Aue durch und hielt damit den Anschluss an die Verfolgergruppe. Gegen abschlussschwache Auer trafen Feisthammel (28.) und Meha (40.).