Kein Stein auf dem anderen

Aues Punktgewinn in Emden sowie der Berliner Heimerfolg im Spitzenspiel schüttelten die Tabelle kräftig durch und brachten Union zurück an die Spitze. Deftige Klatschen setzte es für Dynamo und Wacker, während die Stuttgarter Kickers ihre glücklose Ligageschichte um ein weiteres Kapitel erweiterten.

Der Saisonverlauf des Schlusslichts glich schon vor diesem Spieltag einem Fluch, diesmal aber übertrafen die Blauen sich selbst. Nachdem sie schon gegen Regensburg, Aue, Erfurt und Emden durch späte Gegentore Punkte verloren hatten, schien das Elend in Wuppertal nun tatsächlich zu enden. Wieder aber, wie schon beim Auswärtsspiel in München, verschenkten die Kickers eine sichere Führung und erlaubten einem schwachen WSV, mit zwei Treffern in den letzten vier Minuten noch ein 3:3-Remis, nachdem Gambo erst in der 84. Minute mit dem 1:3 die vermeintliche Entscheidung erwirkt hatte. Kein Licht am Ende des Tunnels erkannte auch Burghausen, das zu Hause mit 1:4 gegen Erfurt unterging und damit in sieben Spielen nur einen einzigen Punkt erreichen konnte. Die Thüringer, für die Bunjaku seine Saisontore sieben und acht erzielte, beendeten dagegen ihre Auswärtsmisere und hielten Kontakt zur Ligaspitze. Ähnlich erging es Paderborn, das zuletzt drei Mal in Folge gepatzt hatte und nun eindrucksvoll zurück in die Spur fand. Frank Lönig (33.) und zweimal Güvenisik (3./76.) trafen beim deutlichen 3:0 in Dresden ins Netz, wobei die nun inklusive Nebelspiel fünfmal sieglosen Sachsen noch von Glück sprechen mussten, dass Alushi kurz vor der Pause einen Strafstoß vergab.

Gleich sechs Partien endeten dieses Mal Remis, wobei Aalen in Jena ebenso unerwartet punktete wie Werders Zweite bei Eintracht Braunschweig (jeweils 1:1). Jahn Regensburg hätte beinahe beim FC Bayern gar noch mehr mitgenommen, kassierte aber kurz vor dem Ende noch den 2:2-Ausgleich. Erstaunlich aber vor allem der Punktgewinn der Auer in Emden, das sich noch Tage zuvor mit einem mühsamen Auswärtssieg die Tabellenführung zurückgeholt hatte. Erst als Torschütze Lukunku (45.) mit glattem Rot vom Platz geflogen war (67.), schafften die Ostfriesen durch Bernd Rauw nun noch zumindest den Ausgleich (77.), mussten aber trotzdem ihren Thron wieder räumen. Union Berlin nämlich zeigte sich vom Rückschlag der englischen Woche gut erholt und zog mit einem 1:0 im Topspiel gegen die Fortuna nicht nur wieder an den Kickers vorbei und, sondern stach zugleich auch einen direkten Verfolger aus. Da schließlich auch Offenbach mit dem vierten Heimsieg in Folge wieder Fahrt aufnahm (3:1 gegen Unterhaching) sowie Stuttgart und Sandhausen (1:1) jeweils einen Rang einbüßten, blieb gleich auf den ersten neun Plätzen keine Mannschaft auf ihrer alten Position.

Maik Großmann