Strenge Tordiät

Schoss ein Fünftel aller Tore des 20. Spieltags: 
<br>Offenbachs Matthias Morys
An einem Spieltag mit fünf Nullnummern und nur zehn (!) erzielten Treffern kamen die wenigen Sieger spürbar voran, so nämlich Emden und der OFC sowie in einer kuriosen Partie erneut auch Werder II. Unversöhnlich endete das Spieljahr für Eintracht Braunschweig und besonders den WSV, der passend zu seiner schlimmen Verfassung gar noch unter den Abstiegsbalken fiel.

Die vermeintliche Herbstmeisterschaft hatte Paderborn zwar schon gewonnen. Offen aber war noch die Frage, wer in die siebenwöchige Winterpause als Tabellenführer gehen darf. In einem trostlosen Fernduell hatten auch hier das bessere Ende die Ostwestfalen, da genau wie sie selbst (gegen Düsseldorf) Verfolger Union Berlin (gegen Bayern II) über ein 0:0 nicht hinauskam. Immerhin die Fortuna wiederum feierte zum Ausklang noch ein Erfolgserlebnis und setzte nicht auch noch ein viertes Spiel in Folge in den Sand. Als einzige ins Tor unter den ersten fünf Teams trafen somit ausgerechnet die Minimalisten von „Juventus“ Emden. Die Ostfriesen siegten durch Klasen (20.), Ramaj (40.) und Markus Unger (90.) unzweideutig mit 3:0 in Wuppertal und wurden nach zuletzt drei Enttäuschungen am Stück somit wieder zum strahlenden Sieger. Vier Punkte vor Fortuna Düsseldorf überwinterten die Kickers nun auf Rang drei, während der WSV zum Ende seines verheerenden Spieljahres noch regelrecht bruchlandete - nämlich auf Abstiegsrang 18.

Nur wenig besser erging es Dynamo Dresden, das exklusive Nachholspiel gerade eines der letzten neun Spiele gewonnen hatte und dem auch im Derby gegen Erfurt der erhoffte Befreiungsschlag nicht gelang: Wegen Stenzels späten Tores (81.) reichte Brökers Treffer (11.) nur zu einem 1:1. Genau wie oben tat sich auch im Keller der Tabelle ohnehin aber wenig. Die Stuttgarter Kickers lieferten sich mit Burghausen ebenso nur ein tristes 0:0 wie Jena und der Jahn sowie am Sonntag schließlich auch noch Aalen und Sandhausen. Braunschweig konnte im zweiten Sonntagsspiel noch auf Platz neun vorstoßen, brachte gegen ein lange dezimiertes Aue (Rot gegen Lenk/51.) Onuegbus Führungstor (55.) aber nicht über die Zeit; elf Minuten vor Schluss konnte Feick noch egalisieren. Werder Bremen unterdessen fand mit dem zweiten Sieg in Folge (1:0 gegen Unterhaching) wieder gut ins Geschäft. Von sich reden machte in dieser Begegnung der Schiedsrichter, der wegen einer Oberschenkelverletzung zunächst behandelt und für die letzte Viertelstunde dann schließlich gewechselt werden musste. Vom Ersatzmann erhielt Werders Schmidt schließlich seine zweite Gelbe Karte und flog folglich vom Platz (84.). Den Treffer Timo Perthels (25.) brachten die Hanseaten aber trotzdem über die Zeit und warfen die zuletzt starken Unterhachinger damit hinter den OFC, der dank eines Morys-Doppelpacks (17./56.) mit 2:0 gegen Stuttgart gewann, zurück auf Platz sechs.

Maik Großmann

Ich stelle die Mannschaft auf, nicht die Presse. Wenigstens das darf ich.

— Erich Ribbeck als Trainer des FC Bayern München.