Erfurt fand wieder Anschluss

Traf doppelt für Erfurt: Smail Morabit
Aus dem Spitzenquartett der 3. Liga gewann am 17. Spieltag allein Münster. Osnabrück und Bielefeld spielten jeweils Unentschieden, Unterhaching unterlag Babelsberg. Karlsruhe rückte an Rostock vorbei, das gegen Verfolger Offenbach verlor. Im unteren Drittel holten Erfurt, Dortmund und Halle wichtige Siege; keinen Sieger gab es zwischen Saarbrücken und Wiesbaden.

Nach zuletzt drei Siegen in Folge stolperte der VfL Osnabrück bei Wacker Burghausen. Bei einer uninspirierten Vorstellung beider Teams brachte erst eine kuriose Szene etwas Leben in die Partie: Schiedsrichter Kircher stand einem Burghausener Angriff im Weg, über dieses lebende Bande kam der Ball zu Nagy, der Zoller bediente (42.). Wacker schlug durch Thiel zurück (63.), beim 1:1 sollte es bis zum Ende bleiben. Mit dem gleichen Ergebnis trennte sich Arminia Bielefeld vom VfB Stuttgart II, die Begegnung fand aber auf weitaus höherem Niveau statt. Die Schwaben hatten mehr von der ersten Halbzeit und gingen folgerichtig durch Benyamina in Führung, Bielefeld steigerte sich dann aber nach dem Seitenwechsel und kam durch Testroet zum Ausgleich. Die (tabellarisch) leichteste Aufgabe der führenden Vier hatte die SpVgg Unterhaching zu bewältigen. Zu Gast war der SV Babelsberg, vor dem Spiel Tabellen-17. und mit erst vier Saisonsiegen. Doch Haching schwächte sich mit einer frühen Roten Karte für Drum selbst (25.), die Filmstädter trafen kurz vor der Pause (Reiche, 41.) und die SpVgg musste dem Rückstand in Unterzahl hinterherlaufen. Tore fielen in einer hektischen Partie nicht mehr, kurz vor Spielende musste aber auch noch Thee (Gelb-Rot) und auf Babelsberger Seite Touré (Rot) frühzeitig duschen gehen. Einzig Preußen Münster gelangen drei Punkte, verringerte somit den Rückstand auf Spitzenreiter Osnabrück. Trotz eines frühen Treffers durch Nazarov (3.) blieb die Partie bei den Stuttgarter Kickers lange spannend, erst in der 90. Minute machte Menga den Sack zu. Im Verfolgerduell zwischen Kickers Offenbach und Hansa Rostock setzte sich der OFC durch. Zwei Tore von Vogler (41., 47.) brachten das Team von Trainer van Lent auf die Siegerstraße, Rostock konnte durch Albrecht nur noch verkürzen (86.). Offenbach rückte damit an Burghausen und dem 1. FC Heidenheim vorbei, der überraschend bei Borussia Dortmund II verlor. Der Nachwuchs des deutschen Meisters zeigte nach Rückstand (Sirigu, 34.) Moral und drehte das Spiel dank der Treffer von Bajner (59.) und Hofmann (74.). Besser machte es der Karlsruher SC, der die Ausrutscher der Spitzengruppe nutzte, um wieder näher an Platz vier heranzurücken. Der Zweitligaabsteiger ließ dem SV Darmstadt kaum eine Chance und kam mit einem Doppelschlag innerhalb weniger Minuten (Hennings, 73., Eigentor Latza, 75.) zu einem klaren 2:0-Erfolg.

Damit spürten die Darmstädter „Lilien“ im Abstiegskampf nicht nur den heißen Atem der nun punktgleichen Dortmunder, sondern auch Rot-Weiß Erfurt schöpfte wieder Hoffnung. Das Schlusslicht setzte sich gegen den Chemnitzer FC mit 3:2 durch und hatte nach dem Spieltag bei einem Spiel weniger auf dem Konto nur noch zwei Zähler Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Tunjic (28.) und Doppeltorschütze Morabit (58., 62.) waren für eine klare Erfurter Führung verantwortlich. Danach verlor RWE etwas die Ordnung und Chemnitz kam durch Makarenko (73.) und Kegel (90.) noch einmal heran, das Schwartz-Team rettete den Sieg aber über die Zeit. Alemannia Aachen rutschte derweil immer tiefer in den Abstiegssumpf und fand sich nach dem 11. Spieltag auf Platz 16 wieder. Der Absteiger unterlag dem Halleschen FC deutlich mit 0:3, Halle rückte damit auf Rang 14. Bis zum ersten Gegentreffer durch Preuß (54.) war Aachen am Drücker, danach brachen allerdings alle Dämme. Erst sah Streit die Gelb-Rote Karte (74.), dann erhöhten Lindenhahn (86.) und Mast (90.) für den Aufsteiger. Ein wenig von den unteren Rängen absetzen wollten sich mit einem Sieg im direkten Duell der 1. FC Saarbrücken und der SV Wehen Wiesbaden und entsprechend viel Feuer war in der Partie. Janjic traf früh für den SVWW (3.), Vuniguidica legte eine knappe Viertelstunde später nach, doch Sökler (22.) und Ziemer (26.) brachten die Saarländer wieder heran. Mit dem Halbzeitpfiff traf Herzig zur erneuten Wiesbadener Führung und lange sah es nach einem Sieg für das Vollmann-Team aus, doch Kruse traf in der 75. Minute zum 3:3-Endstand.

3. Liga
- 17. Spieltag

Freitag, 09.11.2012
0:141'
Alpenbauer Sportpark (Unterhaching) · Zuschauer: 1750 · Schiedsrichter: Dr. Manuel Kunzmann
1:041'
2:047'
2:186'
Sparda-Bank-Hessen-Stadion am Bieberer Berg (Offenbach) · Zuschauer: 8079 · Schiedsrichter: Thorsten Schriever
Samstag, 10.11.2012
0:142'
1:163'
Wacker-Arena (Burghausen) · Zuschauer: 2460 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:13'
0:290'
Gazi-Stadion a. d. Waldau (Stuttgart) · Zuschauer: 3100 · Schiedsrichter: Benjamin Brand
1:028'
2:058'
3:062'
3:173'
3:290'
Steigerwald-Stadion (Erfurt) · Zuschauer: 5465 · Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka
1:073'
Latza (ET)
2:075'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 10215 · Schiedsrichter: Robert Kempter
1:222'
2:226'
2:345'
3:375'
Ludwigsparkstadion (Saarbrücken) · Zuschauer: 3182 · Schiedsrichter: Florian Steinberg
0:134'
1:159'
2:174'
Stadion Rote Erde (Dortmund) · Zuschauer: 403 · Schiedsrichter: Florian Heft
0:154'
0:390'
Tivoli (Aachen) · Zuschauer: 10953 · Schiedsrichter: Sven Jablonski
0:137'
1:168'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 6262 · Schiedsrichter: Arne Aarnink

Aus meiner Sicht war es eine Schnapsidee, den Begriff ,Vizekusen' schützen zu lassen.

— Rudi Völler über Bayer Leverkusen, das ab 1993 über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren keinen Titel gewann.