Wenn Zwei sich streiten

Erste Niederlagen mussten Unterhaching und Osnabrück am sechsten Spieltag der 3. Liga einstecken. Nutznießer war Bielefeld, das sich an die Tabellenspitze setzte. Das Topduell zwischen Münster und Heidenheim fand keinen Sieger, Halle zog in Punkten mit beiden Konkurrenten gleich. Am Ende des Tableaus blieben Karlsruhe und Erfurt weiter ohne Sieg, Dortmund und Burghausen kassierten deutliche Niederlagen. Hansa Rostock kam immer noch nicht in der Liga an, Chemnitz setzte sich derweil gegen Wiesbaden durch.

Wenn schon verlieren, dann richtig, schienen sich die SpVgg Unterhaching und der VfL Osnabrück gedacht zu haben. Beide gaben zum ersten Mal in der Saison Punkte ab, beide verloren klar mit 0:3. Der Tabellenführer aus dem Münchener Vorort hatte den VfB Stuttgart II zu Gast, der zunächst auf Augenhöhe spielte. In der zweiten Hälfte kassierte dann jedoch der Hachinger Stöger seine zweite Gelbe Karte (55.), kurz darauf gingen die Schwaben durch Vitzthum in Führung (58.). Die SpVgg fand nie zurück in die Partie, Janzer (81.) und Kiefer (89.) schraubten das Ergebnis kurz vor dem Abpfiff noch in die Höhe. Kein Glück mit einem Team aus der Baden-Württembergischen Hauptstadt hatte auch Osnabrück, das den Stuttgarter Kickers unterlag. Ausschlaggebend waren zwei Tore in der ersten Hälfte durch Grüttner (22.) und Fennell (33.), denen die Niedersachsen hinterherlaufen mussten. Auch in dieser Partie schwächte sich er Favorit durch eine Ampelkarte (Manno, 78.) selbst. Die Kickers setzten in Person von Rühle vier Minuten vor Ende den Schlusspunkt und rückten ins gesicherte Tabellenmittelfeld vor. Osnabrück und Unterhaching mussten ihre Plätze an der Sonne deshalb abgeben, da Arminia Bielefeld bei Rot-Weiß Erfurt drei Punkte holte und an an ihnen vorbeizog. Erfurt hatte durch Morabit gleich zu Beginn zwei gute Möglichkeiten, bevor Salger für die Arminia traf (26.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Testroet auf 2:0 (76.), wogegen RWE keine Mittel fand, um die Niederlage noch abzuwenden. Die Konsequenz von nur einem Punkt aus sechs Spielen war somit die Entlassung von Trainer Emmerling. Keinen Sieger gab es im Verfolgerduell zwischen Preußen Münster und dem 1. FC Heidenheim. Als direkte Reaktion auf eine Dreifachchance der Pokalhelden aus Münster gelang Sailer (FCH) die Führung (11.). Danach ließen beide Mannschaften etliche gute Möglichkeiten liegen, so dass erst ein Freistoß von Bischoff Münster den Ausgleich brachte (52.). Überraschend weiter mittendrin im Ringen um die Aufstiegsränge blieb der Hallesche FC. Ein Treffer von Hartmann aus der 62. Minute reichte dem Aufsteiger zum Erfolg über den SV Babelsberg 03. Halle rückte somit auf Platz fünf vor, während die Filmstädter in die Abstiegsränge abrutschten.

Dort hatte Babelsberg prominente Gesellschaft, denn der Karlsruher SC kam auch am sechsten Spieltag nicht in Tritt. Gegen Alemannia Aachen zeigte der KSC zwar eine Leistungssteigerung, trotz guter Möglichkeiten wollte das vierte Saisontor jedoch nicht fallen. Das Duell der Zweitligaabsteiger endete 0:0, Aachen fiel im Tabellenmittelfeld auf Platz zehn, Karlsruhe steckte dagegen weiterhin im Tabellenkeller. Mit Hansa Rostock lief auch der dritte Absteiger aus der 2. Bundesliga seinen Vorschusslorbeeren hinterher. Gegen den SV Darmstadt 98, der ebenfalls nicht gut in die Saison gestartet war, kamen die Männer von der Ostsee nicht über ein 1:1 hinaus. Tatara hatte die „Lilien“ in einer schwachen ersten Halbzeit in Führung gebracht (22.), nach dem Pausentee traf Quaschner zum Ausgleich (67.). Darmstadt machte mit dem Punktgewinn einen Platz gut und gab Rang 17 an Borussia Dortmund II ab. Die Zweitvertretung des amtierenden deutschen Meisters unterlag Kickers Offenbach mit 0:3. Dabei begann der BVB auf Augenhöhe, erspielte sich allerdings keine nennenswerten Torchancen. Eine der wenigen guten Möglichkeiten der ersten Halbzeit verwertete Feldhahn zugunsten Offenbachs (34.). Direkt nach dem Seitenwechsel erhöhte Stadel auf 2:0 (47.), was die Vorentscheidung bedeutete. Da das Wechselkontingent Dortmunds bereits erschöpft war, als sich der eingewechselte Duksch verletzte, bestritt die Borussia die letzte Viertelstunde zu zehnt und kassierte durch Fetsch noch einen dritten Treffer (78.). Mit dem gleichen Ergebnis schlug der 1. FC Saarbrücken Wacker Burghausen. Kohler (5., 77.) und Hayer (45.) erzielten die Treffer bei einem nie gefährdeten Sieg. Moral bewies der Chemnitzer FC in seiner Begegnung mit dem SV Wehen Wiesbaden. Die Hessen lagen zur Halbzeit mit 2:0 vorn (Mintzel, 30., Ivana, 39.), doch mit einem Doppelschlag kurz nach dem Seitenwechsel kam der CFC zurück in die Partie (Aydemir, 46., Fink, 50.). Vier Minuten vor dem Schlusspfiff traf Aydemir zum zweiten Mal und bescherte seiner Elf den dritten Saisonsieg.