Heidenheim erstmals ganz oben

Offenbachs Torschütze und Gelb-Rot-Sünder: Thomas Rathgeber
Einen einzigen Auswärtssieg sah die 3. Liga am achten Spieltag. Diesen holte Heidenheim in Darmstadt, damit setzte sich der FCH wieder an die Tabellenspitze. Osnabrück und Bielefeld waren jeweils unterlegen, Münster und Stuttgart II trennten sich torlos. Erfurt holte den ersten Saisonsieg und auch die Stuttgarter Kickers, Karlsruhe und Offenbach waren erfolgreich. Das Ostduell zwischen Chemnitz und Halle endete 1:1; mit dem gleichen Ergebnis trennten sich Rostock und Wiesbaden.

Die wohl größte Überraschung des Spieltages gelang dem SV Babelsberg 03. Die Benbennek-Elf, die bis dato magere vier Punkte hatte einfahren können, besiegte den VfL Osnabrück und verließ vorerst die Abstiegsränge. In einer schwachen Partie profitierten die Filmstädter von einer 45-minütigen Überzahl, nach dem Gästekeeper Riemann kurz vor dem Seitenwechsel wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen hatte. Kreuels verwandelte den fälligen Strafstoß und Babelsberg hielt den knappen Vorsprung. Unterlegen war auch Arminia Bielefeld, das sich gegen die SpVgg Unterhaching seine erste Saisonniederlage leistete. Die Vorstadtmünchener lagen zur Halbzeit dank eines Doppelschlages kurz vor der Pause vorn (Rohracker, 36., Welzmüller, 39.), doch in Hälfte zwei schlug die Arminia zurück. Ebenfalls innerhalb kurzer Zeit trafen Klos (58.) und Appiah (60.) und in der Schlussphase spielten beide Teams beim Stande von 2:2 auf Sieg. Eine Minute vor Schluss netzte der eingewechselte Fischer zum 3:2 ein und Unterhaching feierte seinen fünften Saisonsieg. Nutznießer der Niederlagen Bielefelds und Osnabrücks war der 1. FC Heidenheim, der beim SV Darmstadt 98 mit 2:0 gewann und sich damit an die Tabellenspitze setzte. Schnatterer (53.) und Heidenfelder (63.) brachten den völlig verdienten Sieg unter Dach und Fach. Auch Preußen Münster hätte bei einem Sieg ganz oben stehen können, der Aufsteiger des Vorjahres kam gegen den VfB Stuttgart II jedoch nicht über ein 0:0 hinaus. Damit fielen beide Teams in der Tabelle leicht ab, waren aber weiter in Sichtweite der vorderen Plätze.

Oben mitspielen wollte auch Hansa Rostock, nach einem Fehlstart in die neue Saison musste der Bundesligaabsteiger seinen Blick jedoch vorerst nach unten richten. Gegen den SV Wehen Wiesbaden geriet die Wolf-Elf zunächst in Rückstand (Janjic per Foulelfmeter, 37.), kam aber nach einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte immerhin noch zum Ausgleich (Plat, 70.). Nicht viel besser präsentierte sich Rostocks Mitabsteiger Alemannia Aachen, das den Stuttgarter Kickers mit 1:3 unterlag. Die schwäbische Heimelf erwischte einen Traumstart und führte nach nur drei Minuten dank eines Treffers von Savranlioglu, Aachen hatte nicht viel entgegenzusetzen. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurden die Alemannen stärker, Baumgärtel glich mit einem Freistoß aus (47.). Die Kickers fingen sich jedoch, Leist brachte sein Team mit einem Flugkopfball wieder in Front (59.). Grüttner setzte in der 88. Minute noch einen drauf und machte die zweite Alemannia-Niederlage perfekt. Einen Befreiungsschlag landete Rot-Weiß Erfurt. Nach der (miss-) erfolgsbedingten Entlassung von Cheftrainer Emmerling gelang den Rot-Weißen unter Interimscoach Preußer ein 5:0 über Borussia Dortmund II. Drexler eröffnete den Torreigen im Anschluss an eine zerfahrene Anfangsphase (30.), Oumari legte wenig später nach (39.). In der zweiten Halbzeit schoss sich das als Tabellenletzter in die Partie gegangene Erfurt endgültig den Frust von der Seele; Morabit (66.), erneut Drexler (76.) und Göbel (86.) erzielten die weiteren Treffer. Einen klaren Sieg fuhr auch der Karlsruher SC ein. In der ersten Hälfte war die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken noch ausgeglichen, nach der Pause drehte der KSC auf und besiegte die Saarländer durch Tore von Gordon (59.), Hennings (64.) und van der Biezen (78.) mit 3:0. Keinen Sieger fand derweil das Ostduell zwischen dem Chemnitzer FC und dem Halleschen FC. Ein von Fink verwandelter Foulelfmeter ließ den CFC in Führung gehen (50.), danach verpasste es die Mannschaft von Trainer Schädlich jedoch, weitere Tore zu erzielen. So blieb Halle im Spiel und holte dank eines späten Treffers von Wagefeld (87.) einen insgesamt schmeichelhaften Punkt. Einen ereignisreichen Tag hatte Rathgeber von Kickers Offenbach: Erst bescherte er seinem Team gegen Wacker Burghausen mit einem Strafstoß die Führung (71.), dann flog er nach seiner zweiten Gelben Karte vom Platz (73.). Offenbach brachte den knappen Vorsprung jedoch über die Zeit und rückte ins Tabellenmittelfeld vor.

3. Liga
- 8. Spieltag

Samstag, 01.09.2012
1:030'
2:040'
3:066'
4:078'
5:086'
Steigerwald-Stadion (Erfurt) · Zuschauer: 4082 · Schiedsrichter: Florian Heft
1:071'
Sparda-Bank-Hessen-Stadion am Bieberer Berg (Offenbach) · Zuschauer: 5861 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:170'
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 6300 · Schiedsrichter: Tim Sönder
1:050'
1:187'
Stadion Chemnitz (Chemnitz) · Zuschauer: 5900 · Schiedsrichter: Bastian Dankert
1:045'
Karl-Liebknecht-Stadion (Potsdam-Babelsberg) · Zuschauer: 2487 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
1:036'
2:156'
2:261'
3:289'
Alpenbauer Sportpark (Unterhaching) · Zuschauer: 2100 · Schiedsrichter: Marcel Göpferich
2:159'
3:188'
Gazi-Stadion a. d. Waldau (Stuttgart) · Zuschauer: 4050 · Schiedsrichter: Rene Rohde
Sonntag, 02.09.2012
1:059'
2:064'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 14317 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
Merck-Stadion am Böllenfalltor (Darmstadt) · Zuschauer: 4800 · Schiedsrichter: Malte Dittrich

Das war die roteste Karte seit der Erfindung dieser Einrichtung.

— Erich Laaser