Niederlagen der Spitzenklubs

Nun erwischte es auch die beiden letzten ungeschlagenen Teams: Kiel verlor das Aufsteigerduell in Leipzig und der SVWW unterlag in Erfurt. Unterhaching feierte den dritten Sieg in Folge.

Der auf die Wochenmitte terminierte 7. Spieltag brachte es mit sich, dass alle für die Tabellenspitze relevanten Begegnungen bereits am Dienstag ausgetragen wurden. Das Aufsteigerduell RB Leipzig vs. Holstein Kiel avancierte dabei zum Topspiel - das in die erste Saisonniederlage der „Störche“ mündete. „Nach einer ansehnlichen ersten Halbzeit von uns setzte es schnell den Ausgleich. Danach ging bei uns etwas die Ordnung verloren“, beschrieb Kiels Trainer Karsten Neitzel den Verlauf. Die ‚verloren gegangene Ordnung’ stellte sich im Einzelnen derart dar, dass nach Herrmanns Eigentor zum 1:1 (50.) ein durch Frahn verwandelter Handelfmeter (56.) und Wetters Platzverweis (60., Gelb-Rot) die Leipziger binnen Kurzem sowohl ergebnismäßig als auch numerisch in Vorteil brachten. Davon erholten sich die Kieler nicht so recht; RB-Goalgetter Frahn markierte in der Nachspielzeit den 3:1-Schlusspunkt der Gastgeber. Da sich auch Spitzenreiter SV Wehen Wiesbaden erstmals eine Niederlage einhandelte (0:3 bei Rot-Weiß Erfurt), veränderte sich das Tabellenbild an der Spitze komplett. Neuer Klassenprimus wurde der 1. FC Heidenheim, der sich mit 3:2 beim 1. FC Saarbrücken durchsetzte. FCH-Trainer Frank Schmidt lobte seine Elf für ihre „Frühe Balleroberung und schnelles Spiel nach vorne …“

Der MSV Duisburg verpasste es durch die 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen Dortmund II, sich näher an die Aufstiegsränge heran zuschieben. „Wir haben das Spiel heute in den ersten Minuten verloren, weil die Jungs einfach zu viel wollten. Die Mannschaft hat zu stark nach vorne gespielt, was ich auf meine Kappe nehme“, erklärte MSV-Coach Karsten Baumann. Alle Treffer fielen vor der Pause. Die Stuttgarter Kickers kamen nicht aus dem Tabellenkeller heraus. Zwei Mal konnte man vor eigenem Publikum noch eine Gästeführung der Unterhachinger egalisieren; auf Molls Distanztreffer zum 3:2 (83.) fanden die Kickers keine Antwort. In der Schlussphase musste man sogar mit zwei Platzverweisen klarkommen (74., Gelb-Rot für Marchese/90. Rot für Dicklhuber). „Wir haben zwar erneut ein gutes Spiel abgeliefert, aber sind weiterhin ohne Sieg“, klagte Kickers-Coach Massimo Morales. In der Tat wäre ein Punkt für die Schwaben nicht unverdient gewesen. Mit einer 1:1-Punkteteilung endete das Spiel Darmstadt 98 gegen Chemnitzer FC. Beide Klubs festigten damit ihre Mittelfeldpositionen.

André Schulin