Bundesliga 1963/1964 - 17. Spieltag - Sa., 18.01.1964 - 14:30 Uhr
2:2
HZ - 0 : 1

Verdienter KSC-Ausgleich eine Minute vor Schluss

Musste kurzfristig einspringen, vertrat den verletzten Stammtorwart Paul aber gut: Erich Wolf

Musste kurzfristig einspringen, vertrat den verletzten Stammtorwart Paul aber gut: Erich Wolf

Musste kurzfristig einspringen, vertrat den verletzten Stammtorwart Paul aber gut: Erich Wolf

Kurz vor dem Spiel stellte sich heraus, dass KSC-Stammtorwart Paul wegen einer Knöchelverletzung aussetzen musste, doch Ersatzkeeper Wolf erwies sich als eine gute Vertretung. Das vereiste Spielfeld war notdürftig hergerichtet, stellte also höchste Ansprüche an die Akteure. Tabellenführer Köln unterstrich bereits nach neun Minuten seine Favoritenstellung. Aus 18 Metern zog Müller ab, Wolf rutschte auf dem glatten Untergrund weg (seine einzige Unsicherheit) und konnte den Ball nur noch aus dem Netz holen. Karlsruhe drückte in der folgenden halben Stunde massiv auf den Ausgleich. Es fehlte den Badenern im Abschluss jedoch an Durchschlagskraft. So spielten Geisert, Stark und Wild bis zum Strafraum gefällig, doch dann verließ sie der Mut. Glück hatte Köln, dass ein elfmeterreifes Foul von Regh an Stark kurz vor der Pause nicht gepfiffen wurde.

Die gesamte Läuferreihe und der linke Flügel waren bei den Geißböcken die stärksten Mannschaftsteile, wobei Overath technisch brillierte und Hornig Koßmann lange Zeit narrte, die präzise Weiterleitung des Balles indes nicht selten vernachlässigte. Nach einer gewissen Anlaufzeit übernahm der kämpferisch starke KSC auch in der zweiten Hälfte wieder die Initiative, um auszugleichen. Ein Freistoß von Wild, den Metzger per Kopf ins Tor weiterleitete (76.), durchbrach den Bann. Nun wollten die Hausherren mehr, rannten aber prompt in einen Gegenzug, wobei Schäfer einen eklatanten Abwehrfehler zur erneuten Kölner Führung nutzte (82.). Eine Minute vor Spielschluss schaffte Saida aus einem Gewühl heraus doch noch den zuletzt etwas glücklichen Ausgleich, der aufgrund der großartigen kämpferischen Leistung der Badener aber völlig in Ordnung ging. Köln spielte letztendlich etwas zu passiv, wenn auch gewohnt souverän.

Luka Modrić wurde also wegen Steuerhinterziehung verurteilt. Das war der letzte nötige Schritt, um endlich auch Weltfußballer zu werden.

— Christian Spiller, DIE ZEIT, über den kroatischen Vize-Weltmeister und Weltfußballer von 2018, Luka Modric.