Bundesliga 1963/1964 - 21. Spieltag - Sa., 22.02.1964 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

Bodenverhältnisse Gift für die Techniker

Kölns Torwart Schumacher klärte hier rechtzeitig vor dem heranstürmenden Zebrowski. Im Hintergrund Regh (links) und Meyer

Kölns Torwart Schumacher klärte hier rechtzeitig vor dem heranstürmenden Zebrowski. Im Hintergrund Regh (links) und Meyer

Kölns Torwart Schumacher klärte hier rechtzeitig vor dem heranstürmenden Zebrowski. Im Hintergrund Regh (links) und Meyer

Eine Tatsache war sogleich festzuhalten. Beide Mannschaften mochten den harten, glatten Schneeboden überhaupt nicht. Er war Gift für die Offensivabteilungen. Da Werder zudem sehr defensiv begann (Ferner wurde umgehend als Schatten Schäfers zurückgezogen; auch Thun half hinten aus), die Kölner ebenso vorsichtig begannen und jegliches Risiko scheuten, war die erste Halbzeit dieses mutmaßlichen Spitzenspiels eine einzige Enttäuschung. Die Bremer waren schließlich im Angriff zu dritt unterbesetzt und beim Tabellenführer bekam Hornig gegen den besten Bremer Piontek keinen Stich (schoss aber gefährliche Ecken); Müller traf zentral auf meist zwei bis drei Gegenspieler und Thielen musste sich an dem ebenfalls starken Lorenz aufreiben. Nach einer halben Stunde trauten sich die Gäste zwar etwas mehr zu, doch die beste Chance hatte Zebrowski auf der Gegenseite per Kopfball, den Schumacher glänzend über die Latte bugsierte (40.). Als Wilden Hänel von hinten umrannte, zeigte Schiri Kreitlein auf den Punkt und Schütz knallte die Kugel unhaltbar unter die Querlatte (45.).

Im zweiten Durchgang hatte Hans Sturm - zuvor defensiver als nötig - das Spiel an sich gerissen und betätigte sich, präzise die Bälle verteilend, als wirkungsvolle Drehscheibe im Mittelfeld. Auch Schäfer und Overath wurden aktiver, doch der Ausgleich war ein Geschenk von Torwart Bernard. Pott schlug einen Freistoß aus 40 Metern, also nahe der Mittellinie, in Richtung SVW-Tor. Bernard wollte den Ball herauslaufend über das Tor lenken, rutschte aus und musste hilflos zusehen, wie das Spielgerät im Tor landete (68.). Werder verlor danach phasenweise den Überblick und musste einige Kölner Möglichkeiten zulassen, doch mit Kampf, Geschick und einem nun aufmerksamen Schlussmann überstanden die Bremer dem Kölner Druck. Ein letzte Chance für Zebrowski rauschte noch bei der letzten SVW-Gegenattacke übers Tor, dann war das gerechte Unentschieden auch wenig später der verbindliche Endstand.

Er sieht damit deutlich besser aus als vorher.

— Hans Meyer über Max Eberl mit Gesichtsmaske.