Kinnhaken für Overath

Lieferte ein tolles Comeback: Hans Schäfer

Fünf Monate lang musste Hans Schäfer nach seiner Verletzung in Athen im Europacup pausieren. In München lief er endlich wieder auf und spielte, als hätte er nie gefehlt.
Rechtzeitig zum Meister-schaftsendspurt war der Weltmeister von 1954 also wieder im Kölner Team und riss seine Mit-spieler zu einem großartigen Auftritt beim Titel-konkurrenten 1860 mit, der allerdings auch arg enttäuschte und erst in der Schlussphase noch einmal aufkam. Dabei fing es gar nicht so aussichtsreich für die Kölner an. Obgleich sie ein tolles Angriffsspiel aufzäumten, Chance um Chance gegen geistig wie körperlich unbewegliche Löwen herausholten, landete der Ball einfach nicht im Tor von Radenkovic. Dafür wurde Overath nach einem groben Foul an Zeiser in der 25. Minute vom Platz gestellt. Zeiser revanchierte sich zwar umgehend mit einem Faustschlag auf die Kinnspitze des Nationalspieler, durfte überraschend aber weiterspielen.
Doch in der 34. Minute traf Hornig nach einem Schäfer-Zuspiel zum überfälligen 1:0 und Thielen verwandelte eine Müller-Flanke kurz vor dem Pausenpfiff zum 2:0. Großartig spielte das FC-Mittelfeld, in dem Löhr überraschend als stürmender Läufer agierte und neben Sturm und Schäfer das Feld beherrschte. Toll auch die rochierenden Flügel Pott/Thielen und Hemmersbach/Hornig: Moderner Klasse-Fußball. Vom Anschlusstreffer Grossers (70., bester Löwe) kaum beeindruckt, legte Thielen per Kopfball nach Schäfers Vorlage (83.), mitten in die Drangphase der mittlerweile etwas aufgewachten Hausherren hinein, noch einmal nach. Das 2:3 durch den inzwischen für Kohlars stürmenden Wagner in der 88. Minute kam viel zu spät. Ein meisterlicher Auftritt des FC-Teams, das keinen Ausfall aufwies.