Ließ Hornig keinen Freiraum: Holger Dieckmann
Ließ Hornig keinen Freiraum: Holger Dieckmann
Die überraschendste Erkenntnis dieser Partie war, dass nicht der Titelanwärter aus Köln die spielerischen Akzente setzte, sondern das ersatzgeschwächte HSV-Team.
Während sich die Kölner scheinbar im Schongang die Punkte in Hamburg sichern wollten, spielten die Gastgeber groß auf. Angeführt von einem im Mittelfeld fast sensationell aufspielenden Kurth, der mit präzisen Pässen, sensationeller Laufarbeit und feiner Technik aufwartete, dominierte das schwungvolle HSV-Spiel. Bähre und Kurbjuhn legten die FC-Schaltstellen Schäfer und Overath lahm; Kröpelin gab einen sicheren Stopper ab und Dieckmann sorgte dafür, dass Hornig im Duell gegen Charly Dörfel eindeutig unterlag.
Mehrfach zogen Kurth und Dörfel bereits in den Anfangsminuten aufs FC-Tor, doch Schumacher ließ sich nicht bewzingen. Einzig ein Schäfer-Geschoss unterbrach den HSV-Spielfluss in der Mitte der ersten Hälfte, doch der nach dreimonatiger Verletzungspause wieder zurückgekehrte Schnoor war durchweg präsent. Auch im zweiten Durchgang blieb der HSV vorerst am Drücker, doch nach einer Stunde ließ sein Schwung nach. Die Gäste wurden zwar nun etwas aufmüpfiger, doch Gefahr ging nur von Thielen am rechten Flügel und ab und an von Müller aus. Der Nachschub aus dem Mittelfeld blieb jedoch Stückwerk. Die größten Chancen hatten dabei Müller (67.) und Hornig (88.), der eine scharfe Hereingabe Thielens nur ganz knapp verpasste. Wäre in diesem Spiel anstelle des ausgepumpten Giesemanns Uwe Seeler in der Sturmmitte verfügbar gewesen, hätte Köln wohl eine deutliche Schlappe erlitten. Somit blieb auch der Eindruck in der Welt, dass der überhebliche Auftritt beim HSV dem FC den Titel kostet hatte.