Bundesliga 1965/1966 - 18. Spieltag - Sa., 08.01.1966 - 15:00 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Maurer aus dem Schwabenland

Sein erstes Tor riss die Zuschauer von den Sitzen: Manfred Kreuz

Sein erstes Tor riss die Zuschauer von den Sitzen: Manfred Kreuz

Sein erstes Tor riss die Zuschauer von den Sitzen: Manfred Kreuz

VfB-Coach Rudi Gutendorf hatte sein Team auf das Roll-System eingestellt, davon übertrugen seine Kicker jedoch nur einen Teil auf das Spielfeld: mit acht Leuten zu verteidigen.
Und anstatt mit der gleichen Anzahl Spieler Gegenzüge zu initiieren, waren bestenfalls Weiß und/oder nur Willi Entenmann im Angriff zu finden. Zudem versuchten die Schwaben nicht, konsturktiv aus der Abwehr heraus aufzubauen, sondern es wurden das profanste Abwehrmittel gewählt, das Ballwegschlagen ohne Adressat. Einzig ein Weiß-Kopfball, der knapp vorbei ging, war im ersten Durchgang offensiv zu verzeichnen. Ansonsten bestand die Partie vor dem Halbzeitpfiff aus Einbahnstraßenfußball. Da allerdings die Schalker Flügel Lömm und Klose viel zu wenig einbezogen wurden, sie ihren “Kettenhunden” Menne und Eisele aber auch in den Zweikämpfen den Schneid abknöpften, wurde der S04-Weg immer wieder durch die Angriffsmitte gesucht, wo sich jedoch das VfB-Mauerwerk als besonders undurchdringlich erwies.
Ihre stärksten Kräfte hatte das Team von Fritz Langner in dem quirligen Neuser, der immer wieder mehrere Gegner auf sich zog und den mit Fleiß und seiner Übersicht glänzenden Kreuz. Der Kapitän der Schalker war es auch, der zum Matchwinner avancieren sollte. In der 72. Minute erhielt Kreuz einen 40-Meter-Pass von Pliska, wurde zwar von Seibold und Huttary bedrängt, doch sein “linker Hammer” war nicht mehr zu verhindern. Das 2:0 bereitete Klose mit seinem einzigen tollen Flügellauf vor. Wieder stand Kreuz richtig und drosch die Kugel ins Netz (84.). Die “Maurer, Maurer!”-Rufe des Publikums hallten dem VfB zurecht beim Abgang hinterher.

Der Pfau, der Superpfau, der Herr Effenberg. Da stolziert er über den Platz und dann verschießt er, es gibt doch noch einen Fußballgott.

— Andreas Herzog nach dem Pokalsieg 1999