Bundesliga 1965/1966 - 5. Spieltag - Sa., 11.09.1965 - 16:00 Uhr
4:5
HZ - 1 : 1

Fünf Elfmeter - vier davon saßen

Traf insgesamt drei Mal, überzeugte aber auch spielerisch: Lothar Emmerich

Traf insgesamt drei Mal, überzeugte aber auch spielerisch: Lothar Emmerich

Traf insgesamt drei Mal, überzeugte aber auch spielerisch: Lothar Emmerich

Bislang hatten es die jungen Gladbacher in vier Spielen mit Teams aus dem unteren Drittel zu tun. Gegen den ersten Hochkaräter zogen sie den Kürzeren.
Die beiden Borussen-Teams stellten in ihrem ersten Treffen in der Bundesliga sogleich einen Ligarekord auf: Fünf Elfmeter wurden bis dahin in noch keinem Spiel der 1. Liga gepfiffen - und alle waren berechtigt. Allein der Dortmunder Stopper Wolfgang Paul verursachte davon drei, Emmerich verwandelte zwei und Netzer sowie Milder je einen, während Letzterwähnter in der 78. Minute Elfer-Nr. 5 an die Latte knallte (78.). Das Spiel erinnerte in seiner Torausbeute an ein Oberliga-Spiel beider Teams aus dem Jahre 1955, das 6:6 (!) endete.
Beim BVB stand erstmals Neuzugang Held aus Offenbach in der Elf, der durch seine Dribblings und dem guten Zusammenspiel mit Weber auffiel. Nach den ersten beiden Strafstößen durch Emmerich und Milder ging es mit 1:1 in die Pause. In der furiosen zweiten Halbzeit kam es zum offenen Schlagabtausch, den ein 30-Meter-Geschoss von Willi Sturm einleitete (49.). Rupp glich nach einem Netzer-Freistoß per Kopf aus (59.) und Netzers 20-Meter-Freistoß brachte die Fohlen erstmals in Front (62.). Ein Kopfball-Doppelschlag von Emmerich (64.) und Wosab (68.) drehte die Partie allerdings postwendend zu Gunsten des BVB zum 4:3. Drei weitere Strafstöße vervollständigten das 11er-Festival, wobei Netzer (70.) und Emmerich (73.) trafen, Milder jedoch nur das Lattenkreuz malträtierte (78.). Auch auf der Zielgeraden blieb die Begegnung rassig und spannend und Wosab traf zum Abschluss den Pfosten (87.). Der BVB war letztlich auch spielerisch um dieses eine Tor besser.

Wir waren in der ersten Halbzeit über 90 Minuten die überlegene Mannschaft.

— Claus Reitmaier