Sechzig im Trainerentlassen schon zweitklassig

Sicher beim Strafstoß - aber überrascht von einem "UFO": Bayer-Keeper Jörg Butt
Köln kämpfte, verlor aber gegen Bochum und damit dürfte der Klassenerhalt fast unmöglich geworden sein. In die Kategorie "unmöglich" fiel auch die Aufführung im Löwenstadl. Werders Remis im eigenen Stadion reichte, um den Abstand auf Bayern zu vergrößern.

Den verbal noch immer nach vorn (Titelkampf) orientierten Münchener Bayern erwuchs nach der 0:2-Niederlage im Westfalenstadion eine verstärkte Gefahr von hinten. Der VfB Stuttgart siegte mühelos gegen Eintracht Frankfurt und schob sich bis auf zwei Zähler an den FCB heran. "Wir sind der Jäger", meinte VfB-Coach Felix Magath und wähnte sich damit in einer günstigen Position, den Bayern den zweiten Platz noch wegschnappen zu können. Eine Knieverletzung des zuletzt wieder erfolgreichen Torjägers Kevin Kuranyi könnte die Freude über den guten Lauf (acht Spiele ohne Niederlage), wieder etwas trüben. Nicht ganz zufrieden mit dem torlosen Heimauftritt gegen Hannover 96 konnte sich Spitzenreiter Werder Bremen zumindest mit dem Ausbau der Tabellenführung auf acht Zähler trösten. Der FC Schalke ließ einmal mehr im eigenen Stadion Federn und fiel im Ruhrpott-Dreikampf um einen UEFA-Cup-Platz auf happige fünf Punkte hinter den BVB und den VfL Bochum zurück. Das 2:3 gegen Leverkusen bot zwar einen hohen Unterhaltungswert - vor allem dank des Anstoßtreffers von Mike Hanke, den Bayers Keeper Jörg Butt nach erfolgreicher Elfmeter-Mission noch auf dem Rückweg ins Gehäuse, vermutlich als UFO wahrnahm - minderte Schalkes Chance auf Platz fünf jedoch deutlich.

Eine weitere Variante in der offenbar äußerst komplizierten Disziplin, sich stilvoll von einem Trainer zu trennen, führte der Löwenstadl auf. Unmittelbar nachdem der Vorhang auf dem Platz gefallen war - eine 1:2-Niederlage gegen den HSV - verkündete Sechzig-Vize Zehetmair die für den Fall einer Heimpleite unausweichliche Entlassung von Trainer Falko Götz. Dieser gab sich in der Pressekonferenz jedoch verblüfft ob einer solchen Konsequenz. Präsident Auer zeigte sich erbost über das Vorpreschen Zehetmairs und bot ultimativ seinen Rücktritt an. Daraus wurde aber nichts, weil sich plötzlich Zehetmair genötigt sah, das Handtuch zu werfen. Also blieb Auer, aber Götz musste trotzdem gehen. Als Nachfolger wurde Gerald Vanenburg verpflichtet. 1860 rutschte auf Platz 15 ab. "Raus mit Applaus" könnte durchaus für den 1. FC Köln gelten - zumindest was den Einsatzwillen der Geißböcke betrifft. Gegen den VfL Bochum erkämpften sich die Kölner eine klare Feldüberlegenheit, konnten die Früchte des Bemühens jedoch nicht ernten. Die 1:2-Niederlage brachte einen nahezu aussichtslosen Zehn-Punkte-Rückstand zu einem Nichtabstiegsplatz.

Bundesliga
- 29. Spieltag

Samstag, 17.04.2004
1:044'
2:050'
3:185'
Zuschauer: 48000 · Schiedsrichter: Edgar Steinborn
1:010'
2:020'
Zuschauer: 16300 · Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich
0:19'
1:186'
Bökelberg-Stadion (Mönchengladbach) · Zuschauer: 34500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:031'
2:137'
2:271'
3:274'
Zuschauer: 34900 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
0:130'
1:156'
1:272'
2:377'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61300 · Schiedsrichter: Jörg Keßler
1:055'
2:061'
Westfalenstadion (Dortmund) · Zuschauer: 83000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
0:165'
Santos (ET)
1:288'
Zuschauer: 26400 · Schiedsrichter: Uwe Kemmling
Sonntag, 18.04.2004
0:130'
1:154'
Zuschauer: 43500 · Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack

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— Eric Meijer zum Linienrichter