Schalker Punkte-Hamster sammelten fleißig weiter

Hielt mit hervorragenden Reflexen den BVB im Spiel, konnte an der Niederlage aber nichts ändern: Roman Weidenfeller
Mit einer Bestmarke in ihrer Bundesligageschichte schoben sich die Schalker ganz nah an Wolfsburg heran, blieben nur wegen des Torverhältnisses hinter den Niedersachsen. Stuttgart und Bayern hielten ebenfalls engen Kontakt zu Platz eins. Auf den Abstiegsrängen blieb alles beim alten.

Dass Wolfsburgs Ex-Trainer Wolfgang Wolf noch immer einen guten Draht zu seinen ehemaligen Spielern pflegt, wurde nach dem 4:0-Erfolg des Clubs ersichtlich, als er den Niedersachsen Trost spendete. VfL-Trainer Erik Gerets hingegen hatte einige Mühe seine Enttäuschung zu zügeln: "Dies war ein Skandalspiel unsererseits und da muss man immer aufpassen, dass man nicht Dinge sagt die man hinterher bereut", hatte Gerets vor allem die erste Halbzeit im Hinterkopf, die die Wolfsburger völlig verpatzten. Das frühe Gegentor (1., Mintál) und die frühe Hinausstellung D’Alessandros (8., Rot wegen einer Tätlichkeit) warfen den Tabellenführer aus der Spur. Nürnberg wirkte spritzig und spielfreudig; besonders die Offensivabteilung mit dem dreifachen Torschützen Marek Mintál überzeugte. Schalkes 2:1-Auswärtssieg beim Hamburger SV markierte bereits den sechsten Sieg der Königsblauen in Folge. Damit zog das Rangnick-Team nach Punkten mit Wolfsburg gleich. "Zum ersten Mal haben wir in meiner Amtszeit einen Rückstand aufgeholt", freute sich der Schalker Übungsleiter über eine gelungene Wende, denn der HSV, mit dem 1:0 im Rücken, ließ mehrere gute Chancen aus und wurde durch den Doppelschlag der Knappen noch überrumpelt. Zur Zuspitzung an der Tabellenspitze trugen auch die die Erfolge von Stuttgart (4:0 gegen Rostock) und Bayern München (3:0 gegen Hannover) bei. Beide Klubs platzierten sich nur jeweils einen Zähler hinter Wolfsburg und Schalke. Bemerkenswerte Randerscheinung in München: Schiedsrichter Fröhlich korrigierte seine Entscheidung, Michael Ballack die zweite Gelbe Karte zu zeigen, nachdem er sich in Rücksprache mit dem Linienrichter vergewisserte, dass er den Falschen erwischt hatte. Schweinsteiger war der Übeltäter, der dann auch verwarnt wurde.

Für die Klubs aus dem Tabellenkeller gab es an diesem Wochenende nicht viel zu holen. Nürnberg, vor dem Sieg über Wolfsburg auf Rang zwölf, stellte das niedrigst-platzierte Team, das einen Dreier feiern konnte. Bochum und Kaiserslautern nahmen sich beim 1:1 im Ruhrstadion gegenseitig die dringend benötigten Punkte ab, wie auch Mönchengladbach mit dem gleichen Resultat beim FSV Mainz zufrieden sein musste. Freiburg (1:4 in Leverkusen) und Rostock hatten gar torreiche Niederlagen zu verarbeiten. "Ich bin enttäuscht über das Ergebnis, aber nicht über die Leistung meiner Mannschaft. Sie ist heute anders aufgetreten als zuletzt, ist aber für ihre Leistung am Ende nicht belohnt worden", kommentierte Freiburgs Trainer Volker Finke die Partie in Leverkusen. Wie Kaiserslautern und Schlusslicht Rostock blieb Freiburg auf einem Abstiegsplatz. Das bis zum Schluss spannende Spiel zwischen den Westklubs Bielefeld und Dortmund entschieden die Arminen knapp, aber verdient mit 1:0 (Buckley) für sich. Dass nicht mehr Treffer fielen, war den hervorragenden Leistungen beider Schlussleute zuzuschreiben.

Bundesliga
- 12. Spieltag

Samstag, 06.11.2004
1:158'
Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Jörg Keßler
1:03'
3:090'
Olympiastadion (München) · Zuschauer: 62000 · Schiedsrichter: Lutz Michael Fröhlich
0:125'
1:162'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 23000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:08'
Zuschauer: 26600 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:129'
Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:190'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 47400 · Schiedsrichter: Hermann Albrecht
1:01'
2:028'
3:045'
4:049'
Zuschauer: 22300 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 07.11.2004
1:179'
1:281'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 53500 · Schiedsrichter: Stefan Trautmann
2:038'
3:056'
4:079'
Zuschauer: 46000 · Schiedsrichter: Michael Weiner

Berti Vogts hatte vor jedem Spiel gegen mich Dünnschiss.

— Willi Lippens