Schockte die Dortmunder nach der Pause: Peer Kluge
Schockte die Dortmunder nach der Pause: Peer Kluge
Dem guten Rückrundenstart in Wolfsburg wollten die Dortmunder die Aufbesserung ihrer bislang dürftigen Heimbilanz folgen lassen. Eine Halbzeit lang schien das Unterfangen zu gelingen, doch kaum lag der Ball einmal im eigenen Netz, war das Selbstbewusstsein wieder dahin.
Da die mit sechs Winterneuzugängen gespickten Gladbacher untereinander anfangs selten Harmonie entwickelten und ihr Heil vorerst in der Organisation des eigenen Defensivbereichs suchten, hatten die Gastgeber im Mittelfeld alle Möglichkeiten, ihr Spiel zu entwickeln. Torchancen ergaben sich allerdings erst mit Verzögerung. Koller (8., 16.), Kringe (17.) und Kehl (19.) versuchten sich vor dem Tor von Kasey Keller zwar in unterschiedlichsten Variationen der Torannäherung, doch richtig gefährlich sah das alles noch nicht aus. Auf der Gegenseite wagte einzig Sverkos einen Torschuss, doch die Kugel strich über den BVB-Kasten (23.). Als Dedé jedoch aus dem rechten Halbfeld einen Freistoß vor das Gladbacher Tor zog und Koller waagerecht abtauchend seinen Kopf in die Flugbahn hielt, klingelte es hinter Keller im Tornetz (30.). Gladbach schien danach zwar langsam den Weckruf zu registrieren, tat etwas mehr nach vorne, doch Neuville verzog sechs Minuten vor dem Pausenpfiff.
Vier Uhrzeigerumdrehungen nach dem Start in Hälfte zwei zappelte der Ball plötzlich in der linken Torecke der Dortmunder Borussen. Dedé hatte mit der Hacke nur ungenügend geklärt, Kluge die Kugel halbrechts angenommen und platziert ins lange Eck gejagt. Das bis dahin ansehnliche BVB-Spiel verflüchtigte sich umgehend und machte dadurch das Gästeteam stark. Immer wieder wurde Irrwisch Neuville im Angriff gesucht, dessen Feinvisier in den Folgeminuten jedoch nicht richtig eingestellt war. Während sich bei Dortmund einzig Kringe mit einem Fernschuss meldete (63.), wussten die Gäste durch ihr nun engagierteres Mittelfeldspiel zu gefallen, auch wenn sich Torchancen erst wieder in der Schlussphase ergaben. Doch selbst der quirlige Neuville hatte nur noch eine echte Gelegenheit zum Siegtreffer (86.), während für die Schwarz-Gelben bestenfalls ein Kehl-Freistoß vier Minuten vor Schluss Gefahr andeutete. Die Borussen-Fußballer hatten den fast 80.000 Besuchern kein gutes Spiel geboten. Zuviel Leerlauf deutete eher auf einen Abstiegskampf, als auf Ambitionen in Richtung obere Tabellenhälfte hin.