Bochum stellte den Anschluss her

Hielt Nürnbergs Kasten sauber: Raphael Schäfer
Zeichnete sich in der Meisterschaftsfrage nach dem Last-Minute-Erfolg der Bayern ein klarer Favorit ab, so wurde die Abstiegssituation noch enger: Rostock und Bochum blieben in der Spur, derweil die 1:1-Punkteteilung zwischen Gladbach und Mainz beide Klubs in eine bedrohliche Lage brachte.

Verständlicherweise fielen sich die Mainzer nach dem Abpfiff in die Arme, denn sie hatten in der Nachspielzeit das hoch verdiente 1:1 bei Borussia Mönchengladbach erzielt. "Wir haben sehr schlecht gespielt. Mainz hat verdient einen Punkt geholt", gestand VfL-Trainer Dick Advocaat ein. Der erneut in der Schlussphase vergebene Sieg hatte eine Krisensitzung zur Folge, nach der Sportdirektor Hochstätter - wie Coach Advocaat in der Kritik - personelle Veränderungen bis zum Saisonende ausschloss: "Wir sind davon überzeugt, dass wir die Situation in dieser Konstellation packen". Am Montag mittag jedoch erklärte Dick Advocaat seinen Rücktritt. Die Zuversicht, es noch zu packen wuchs jedenfalls beim VfL Bochum, der zu einem 2:1-Auswärtssieg auf dem Betzenberg kam. Das Neururer-Team stellte nach langer Aufholjagd den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen her, nur einen Zähler hinter Gladbach und zwei Punkte hinter Mainz. Mit dem dritten Heimsieg in Serie steigerte auch Rostock (vier Punkte hinter Platz 15) seine Chancen auf den Klassenerhalt. Jörg Berger sprach von einer Mannschaftsleistung auf einem Level "Das man von uns erwarten muss, um das große Wunder noch zu schaffen". Der 1. FC Nürnberg tat einen wichtigen Schritt, sich der Abstiegssorgen zu entledigen. Mit Raphael Schäfer als sicherem Rückhalt im Tor und dem Kopfballtreffer von Youngster Stefan Kießling wurde die Auswärtshürde in Wolfsburg erfolgreich genommen und ein Fünf-Punkte-Polster zu Platz 16 aufgebaut.

Noch einen Zähler mehr, nämlich deren sechs, brachte der FC Bayern München zwischen sich und den nächsten Verfolger, den FC Schalke. Fünf Spieltage vor Saisonende kam dieser Abstand, einhergehend mit der weitaus besseren Tordifferenz, einer Vorentscheidung im Titelkampf gleich. Den eingewechselten Owen Hargreaves dürfte der Siegtreffer ein wenig dafür entschädigt haben, dass er seit geraumer Zeit nicht mehr zur Stammelf der Münchener zählt. Schalke blieb gegen den Hamburger SV den Nachweis schuldig, mit aller Entschlossenheit den Titelkampf zu betreiben. Nach der 1:0-Führung nahmen die Knappen sich zurück und der HSV nutzte dies zum verdienten 2:1-Auswärtserfolg. Stuttgarts vage Titelchancen verpufften nach der 1:2-Pleite in Rostock; auch die Schwaben ließen den letzten Biss vermissen. Ähnliches galt für die Bremer, die erneut zuhause gegen einen Konkurrenten um die internationalen Ränge verloren. Auf Marcelinhos Führungstreffer fanden die Werderaner keine Antwort. Hertha zog nach Punkten mit Bremen gleich. Die zuletzt erfolgreiche Dortmunder Borussia patzte gegen Arminia Bielefeld. Das unnötige 1:1-Remis gegen den westfälischen Rivalen vertrieb die UEFA-Cup-Träumereien der Schwarz-Gelben, denen zuvor noch eine Berechtigung zustand.

Bundesliga
- 29. Spieltag

Samstag, 16.04.2005
1:016'
1:186'
Westfalenstadion (Dortmund) · Zuschauer: 79400 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:126'
1:137'
1:266'
1:383'
Zuschauer: 22000 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Zuschauer: 40500 · Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack
1:03'
1:161'
1:287'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:146'
2:174'
Zuschauer: 23000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:190'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 53500 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
Zuschauer: 49800 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Sonntag, 17.04.2005
0:163'
Zuschauer: 19300 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
0:139'
1:161'
Zuschauer: 33500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Ich dachte, er kommt mit dem Hubschrauber.

— Ottmar Hitzfeld, nachdem er versehentlich seinen Wagen auf dem Parkplatz von Lothar Matthäus abgestellt hatte