Bayern fast durch

Produzierte viel Druck über Bayerns linke Seite: Willy Sagnol
Vier Spieltage vor Saisonende wuchs der Vorsprung des FC Bayern auf neun Zähler an. Hertha avancierte zum ernsthaften Champions-League-Aspirant. Werder verlor erneut gegen einen Konkurrenten um die internationalen Plätze. Freiburgs dritter Bundesligaabstieg wurde Fakt.

Gastfreundschaft war an diesem Spieltag nicht gefragt: Sieben Mal behielten die Hausherren die komplette Punktausbeute, nur Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg konnten nach jeweils einem torlosen Remis einen Zähler in der Fremde sammeln. "Ich bin mit dem Ergebnis sehr, sehr unzufrieden", ließ Stuttgarts Übungsleiter seinem Ärger nach dem 0:0 gegen Wolfsburg freien Lauf. Ein Sieg hätte den Sprung auf Platz zwei bedeutet, aber auch so kamen die Schwaben der direkten Champions-League-Qualifikation etwas näher. Denn im Spitzenspiel unterlag Schalke bei Hertha mit 1:4, wodurch die vagen Hoffnungen der Knappen auf den Titel in nicht-makroskopische Bereiche schrumpften und Stuttgart bis auf einen Zähler heranrückte. Der FC Bayern leistete sich gegen den VfL Bochum einen kurzen Durchhänger, der den dezimierten Westdeutschen (Rote Karte für van Duijnhoven wegen Handspiel außerhalb des Sechzehners) fast den zwischenzeitlichen Ausgleich gebracht hätte. Unterm Strich war der 3:1-Erfolg jedoch ungefährdet und angesichts des auf neun Zähler angewachsenen Vorsprungs vor Schalke konnte FCB-Trainer Felix Magath optimistisch vorausblicken: "Nun geht es volle Pulle in Richtung Kaiserslautern. Dort wollen wir mit einem Sieg die Meisterschaft so gut wie perfekt machen". Aufbruchsstimmung auch in Berlin, wo der Sieg gegen Schalke Champions-League-Träume am Leben erhielt. Leverkusens 2:1-Sieg über Werder Bremen wahrte die UEFA-Cup-Chancen der Werkself, die selbst für den fünf Zähler hinter Platz fünf zurückliegenden BVB noch nicht abgeschrieben sind. Mit 4:2 hatten die Schwarz-Gelben den 1. FC Kaiserslautern bezwungen.

Die 1:3-Niederlage in Bielefeld besiegelte den seit Wochen im Raum stehenden, dritten Bundesligaabstieg des SC Freiburg. "An der Art und Weise, wie die Mannschaft aufgetreten ist, kann ich keine Kritik äußern", lobte SC-Trainer Volker Finke Spiel- und Einsatzfreude seiner Schützlinge, denen einmal mehr mangelnde Qualität im Abschluss zum Verhängnis wurde. Hansa Rostock verkaufte sich eine Halbzeit lang gut in der AOL-Arena zu Hamburg; als den Hamburgern jedoch nach Wiederanpfiff der frühe Führungstreffer gelang, hatten die stark abstiegsbedrohten Ostseestädter nicht mehr viel entgegenzusetzen und kassierten schließlich eine 0:3-Niederlage. Da Bochum ebenfalls ohne Punkterfolg blieb, konnten sich sowohl Nürnberg, wie auch Gegner Mönchengladbach, durch ihr 0:0-Remis ein wenig distanzieren. Uneingeschränkt zufrieden war man in Mainz, wo der wichtige 2:0-Sieg gegen Hannover 96 für ein Fünf-Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen sorgte.

Bundesliga
- 30. Spieltag

Samstag, 23.04.2005
1:115'
2:155'
3:169'
Zuschauer: 16800 · Schiedsrichter: Uwe Kemmling
1:010'
2:026'
Olympiastadion (München) · Zuschauer: 63000 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:023'
2:079'
Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
2:061'
3:064'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 55800 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:117'
3:150'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 74500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:112'
3:261'
4:274'
Westfalenstadion (Dortmund) · Zuschauer: 75800 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 24.04.2005
2:139'
Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Der schießt so viele Tore, das ist ein Wahnsinn. Ich glaube, ich habe nicht mal im Training so viele Tore wie der in den Spielen.

— Sandro Wagner über Cristiano Ronaldo