Bundesliga 2004/2005 - 34. Spieltag - Sa., 21.05.2005 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 1

Es reichte nur für den UI-Cup

Bereitete beide BVB-Treffer vor: Lars Ricken

Bereitete beide BVB-Treffer vor: Lars Ricken

Bereitete beide BVB-Treffer vor: Lars Ricken

Der BVB spielte die erfolgreichste Rückrunde der Vereinsgeschichte und schaffte dennoch nur die Qualifikation für die europäische Trostrunde. Der Gast von der Ostsee verabschiedete sich angemessen aus der Bundesliga.

Beflügelt vom frühen Rückstand Leverkusens bestimmen die Hausherren zunächst das Geschehen und schnürten die Hanseaten in der eigenen Hälfte ein. Schließlich waren die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt nur ein Tor von der direkten Qualifikation für den UEFA-Cup entfernt. Und als Koller den Ball in der vierten Minute einnetzte, kannte der Jubel keine Grenzen. Aber der lange Tscheche stand bei seinem Abstauber im Abseits. Die Rostocker waren mit dem druckvollen Spiel der Borussia in der Anfangsphase überfordert und zeigten schon im Aufbauspiel technische Mängel. So verfehlten ein Schlenzer von Ricken (12.) und ein herrlicher Freistoß von Dede (13.) ihr Ziel nur knapp. Die bis dahin ungefährlichen Gäste gingen gegen eine zu sorglose Dortmunder Defensive mit ihrem ersten Angriff dennoch überraschend in Führung. Rydlewicz tankte sich auf der rechten Seite durch und fand mit seiner flachen Hereingabe den völlig ungedeckten Vorbeck im Rücken der Abwehr, der mit einem präzisen Flachschuss aus 14 Metern das 1:0 besorgte (15.). Dieses Tor brachte die Heimelf aus dem Konzept und zunehmend fanden die Mecklenburger besser ins Spiel. Folgerichtig gab es auch mehrere Möglichkeiten, die Führung auszubauen. Nach einem langen Ball aus der eigenen Hälfte scheiterte David Rasmussen aus spitzem Winkel an Torhüter Weidenfeller (26.), Prica zielte nach Mauls Einwurf aus der Drehung übers Tor (33.) und Rydlewicz nach Rasmussens Ablage rechts daneben (37.). Der BVB spielte trotz klarer optischer Überlegenheit nur halbherzig nach vorne. Die nicht immer sattelfeste Hansa-Abwehr brachte den Vorsprung deshalb mühelos in die Kabine.

Mit frischem Mut kehrten die Dortmunder auf den Platz zurück und wären beinahe eiskalt erwischt worden. Die beiden größten Chancen zum 2:0 vergab Prica kurz nach Wiederbeginn. Völlig frei tauchte er im Strafraum vor Weidenfeller auf, konnte diesen jedoch aus kurzer Distanz nicht überwinden (47.). Und nach herrlichem Hartmann-Zuspiel vergab der Schwede nur drei Minuten später eine weitere Großchance. Doch die Bemühungen des BVB wirkten jetzt zielstrebiger und wurden in der 52. Minute belohnt. Nach einem Querpass von Ricken erzielte der für Kringe in die Mannschaft gerückte Kruska mit einem Distanzschuss den Ausgleich. Beim ersten Bundesligator des 17-Jährigen schlug der Ball unhaltbar im linken Tordreieck ein. Der Bann schien nun gebrochen, denn die Schwarz-Gelben setzten Hansa unaufhörlich unter Druck. Schober reagierte phänomenal gegen Ewerthon, der aus kürzester Distanz nach Metzelder-Flanke nur noch einzuschieben brauchte (58.). Die Führung der Gastgeber war jetzt nur noch eine Frage der Zeit. Zu angeschlagen und harmlos präsentierte sich Rostock nach dem 1:1. Als Ricken einen Ball vom linken Strafraumeck scharf vor das Tor zog, war Koller mit einem langen Bein zur Stelle und drückte die Kugel aus zwei Metern über die Linie (67.). In der Schlussphase schien die Borussia mit dem knappen Erfolg zufrieden und schaltete einige Gänge zurück. Hansa befreite sich aus der Umklammerung und hatte sogar noch die Chance zum Ausgleich. Doch di Salvo traf nach einem Maul-Freistoß nur den Außenpfosten (79.).

Kai Endres

Seid's vorsichtig, vielleicht komme ich wieder...

— Franz Beckenbauer, Interimstrainer des FC Bayern, nach der legendären Meisterfeier 1994.