Ein würdiges Spitzenspiel

Spielte eine tragende Rolle beim 3:0 gegen die Arminia: Alexander Meier
Das Resultat des rassigen Spitzenspiels verschaffte dem Tabellenführer vorerst Ruhe vor den norddeutschen Verfolgern. Dahinter behaupteten Schalke und Hertha ihre Uefa-Cup-Ambitionen. Frankfurt stoppte den erfolgreichen Lauf der Bielefelder und war einziger Gewinner aus dem unteren Tabellendrittel.

Der nahezu postwendende Ausgleich Schweinsteigers im Anschluss an Kloses Blitztor lieferte die Anfangssequenz eines vor allem in den ersten 45 Minuten packenden Spitzenspiels. Dafür, dass beide Teams sich nach dem Turbostart nicht zurücklehnten, sondern temporeiches Fußballvergnügen (ohne Gelbe Karte!) anboten, gebührt den Akteuren Anerkennung. Das Resultat nahm allerdings ein wenig Luft aus dem Titelrennen, da sich die Münchener ein komfortables Fünf-Punkte-Polster vor den zweitplatzierten Bremern erarbeiteten. "Bayern war insgesamt cleverer als wir", erkannte Werder-Coach Thomas Schaaf den Erfolg des FC Bayern an. Der Hamburger SV war an diesem Tage nicht in der Lage, den Ausrutscher der Bremer zu nutzen, um sich zur Nummer eins des Nordens aufzuschwingen. "Als Trainer merkt man, wenn die Mannschaft nicht ins Spiel kommt", führte HSV-Coach Thomas Doll aus. Schuld am biederen Auftritt seiner Elf waren das Fehlen des gesperrten Spielmachers Rafael van der Vaart und die gefestigte Form der Mönchengladbacher Borussia, die bessere Chancen als der Gegner besaß, mehr als das torlose Remis zu erreichen. So verloren die Fohlen den fünften Rang an die Berliner Hertha, die gegen schwache Lauterer einen lockeren 3:0-Sieg einfuhr. "Es ist schwer, so eine Leistung zu erklären", meinte der Pfälzer Trainer Michael Henke. Auf Dauer schwer zu vermitteln dürfte auch Tabellenplatz 17 sein, den die Lauterer "verteidigten".

Unverändert angespannt blieb die Lage für die nach der Trennung von Wolfgang Wolf noch ohne neuen Chefcoach angetretenen Clubberer, die unter Interimscoach Lieberwirth eine 0:1-Heimniederlage gegen Stuttgart kassierten. Düster auch die Lage für den MSV Duisburg, der bei den Schalker Nachbarn eine letztendlich trostlose 0:3-Klatsche bezog. Hannover kam mit einem blauen Auge davon, das andere (dunklere) gehört den Mainzern, die sich bei den Niedersachsen auf den letzten Drücker eine 2:0-Führung entreißen ließen. Beide Teams büßten nach der 2:2-Punkteteilung einen Platz in der Tabelle ein. Einziger Gewinner aus dem unteren Tabellendrittel war Eintracht Frankfurt. Die Hessen schlugen Bielefeld 3:0 und rückten auf Platz zwölf vor. "Aufgrund der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient", lautete Friedhelm Funkels Fazit, dessen immer besser in Fahrt kommender Mittelfeldakteur Alexander Meier kurz nach der Pause mit einem Doppelpack für die Entscheidung sorgte. Köln feierte nach zuletzt sechs Pleiten in Folge den Auswärtspunkt in Wolfsburg (1:1) und Leverkusens Trainer Michael Skibbe den ersten Sieg Bayers unter seiner Regie (2:1 gegen den BVB).

André Schulin

Bundesliga
- 12. Spieltag

Samstag, 05.11.2005
1:033'
1:169'
Kringe (ET)
2:186'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:013'
Meyer (ET)
2:067'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
3:052'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 36700 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:188'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 20600 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
0:11'
2:134'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 66000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
2:049'
3:055'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 33500 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:131'
0:265'
1:285'
2:290'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 35400 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Sonntag, 06.11.2005
0:110'
Frankenstadion (Nürnberg) · Zuschauer: 25900 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Wenn sich einer beim Schuss aufs eigene Tor verletzt, dann fällt mir dazu nichts mehr ein.

— Felix Magath, Trainer von Eintracht Frankfurt, über Marco Gebhardt, der sich bei einem Eigentor verletzte.