Erster Fünfer der 96er seit dem Wiederaufstieg

Seine Tor-Sensoren sind derzeit optimal justiert: Claudio Pizarro
Lauterns neuer Trainer Wolfgang Wolf schlug bei seinem Debüt hart auf, aber auch die anderen, im unteren Drittel platzierten Klubs (Ausnahme Hannover) hatten keinen Grund zur Freude. Die Spitzenklubs gewannen (Ausnahme Bremen) und die Mittelfeldaspiranten spielten remis (Ausnahme Dortmund).

"Ein 0:0 hätte uns heute gut getan", meinte Leverkusens Coach Michael Skibbe. Unverdient wäre eine Punkteteilung seines Teams gegen den Hamburger SV, nach spielerischen Kriterien, sicher nicht gewesen. Doch die Gäste zeigten, warum sie in der Tabelle einen Spitzenplatz behaupteten: Hinten ließ man nur wenig kritische Situationen zu (mit sechs Gegentreffern die beste Abwehr der Liga) und vorne gelang eben der eine Treffer mehr, um das Spiel zu entschieden. Bayers mangelhafte Chancenverwertung verdarb einen Punkterfolg. Die gute Quote von Bayern Münchens Stürmer Claudio Pizarro, der für den nach wie vor eine Talsohle durchwandernden Roy Makaay in die Bresche springt, hielt den Ligaprimus weiterhin auf Erfolgskurs. Sein Doppelpack gegen Mainz markierte Pizarros sechsten Torerfolg aus den letzten fünf Ligapartien. In einem von beiden Seiten forsch angegangenen Spiel, was in der Allianz-Arena nicht der Normalfall ist, forderten die couragierten 05er den Favoriten ernsthaft. "Ich war bis zur letzten Minute unruhig", gestand FCB-Trainer Felix Magath ein, registrierte nach dem 2:1-Erfolg jedoch zufrieden einen auf sechs Zähler angewachsenen Vorsprung vor dem neuen ersten Verfolger, dem HSV. Werder Bremen blieb sich treu. Ohne Abwehrpatzer (diesmal ein misslungener Rückpass Naldos) scheinen die Kicker von der Weser nicht über die 90 Minuten zu kommen. Die 1:2-Niederlage bei Schalke führte zum Abrutschen auf Rang drei, allerdings noch mit einem Vier-Punkte-Puffer zu den Königsblauen.

Duisburg hatte keine Chance, an diesem Wochende sein spärliches Neun-Punkte-Konto zu verbessern, da das Spiel gegen den 1. FC Köln wegen des Wintereinbruchs abgesagt wurde. Die beiden anderen, am Tabellenende darbenden Neun-Zähler-Teams konnten jedoch antreten - und glitten böse aus. Nürnbergs neuer Coach Hans Meyer ("In der ersten Halbzeit hat uns der Gegner in allen Belangen beherrscht") musste bei seinem Heimdebüt eine 1:2-Pleite gegen Borussia Dortmund hinnehmen und der 1. FC Kaiserslautern brach in Hannover ein. Fünf Heimtore gab es für die 96er seit dem Wiederaufstieg 2002 noch nicht, so war es kein Wunder, dass der noch neue Coach Peter Neururer nach dem 5:1 den Strahlemann gab, derweil sein Gegenüber Wolfgang Wolf nach seinem ersten Spiel als Lautern-Trainer ("Wir haben noch 20 Spiele") moralische Aufbauarbeit leisten musste. Spannenden Fußball, allerdings ohne Gewinner, boten die beiden Sonntagsspiele. Mönchengladbach rettete sich nach verheißungsvollem Auftakt (2:0 nach zwölf Minuten) in Berlin in eine mühevolle 2:2-Punkteteilung und Frankfurt verpasste dem VfB Stuttgart das neunte Remis dieser Saison.

André Schulin

Bundesliga
- 14. Spieltag

Samstag, 26.11.2005
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:02'
2:164'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:113'
0:243'
1:288'
Frankenstadion (Nürnberg) · Zuschauer: 25900 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:029'
1:134'
2:154'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 66000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:014'
2:026'
3:062'
3:170'
4:173'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 31400 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
Sonntag, 27.11.2005
0:16'
0:212'
2:276'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 38400 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 41500 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Dienstag, 06.12.2005
1:129'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 30300 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )

Mir nutzen Stars nichts, ich brauche elf Leute.

— Otto Rehhagel, Trainer Werder Bremen, nach der deutschen Meisterschaft 1988.