Narhallamarsch als Halali

Auch in Dortmund ein sicherer Rückhalt: Hannovers Robert Enke
Nürnberg und Hannover setzten nach den Trainerwechseln ihren Erfolgsweg fort, was in Kaiserslautern wegen der Spielabsage nicht möglich war. Mainz - in der vorigen Saison noch mit einer Heimniederlage gegen Wolfsburg - fuhr gegen den VfL den höchsten Sieg des Spieltages ein.

Nach kritischen Aussagen des unzufriedenen Giovane Elber gegen VfL-Coach Horst Köppel beendete Mönchengladbach die fehlgeschlagene Liaison (bei vier Einwechselungen nur 51 Minuten gespielt) mit dem Brasilianer. Zum Fehlschlag wurde auch die Begegnung mit dem neuen Team von Gladbachs Ex-Trainer Hans Meier, dem 1. FC Nürnberg. Nach der 0:1-Niederlage, der ersten Heimpleite seit zwölf Spielen, klebten die Gladbacher auf dem siebten Rang fest. Dem Club verschaffte der zweite Auswärtserfolg vorläufig Luft im Abstiegskampf. "Wir haben zwei Mal auswärts mit einem freien Mann gespielt, das ist derzeit unüblich", klang Meiers Kommentar zum Einbau eines Liberos fast entschuldigend. Nicht zu entschuldigen ist das Verhalten einiger Gladbacher "Fans", die den nach einem Zweikampf angeschlagen am Spielfeldrand liegenden Nürnberger Stefan Kießling mit diversen Gegenständen bewarfen. Üble Entgleisungen waren zudem beim Spiel des Hamburger SV gegen den 1. FC Köln zu registrieren. Der Ellenbogencheck Alpays gegen Demel entging dem Schiri während des Spiels; der Zusammenbruch der HSV-Spielers Alexander Laas, dem ein aus dem Kölner Fanblock geworfener Trommelstock eine blutende Kopfwunde zufügte, nicht. "Jeden Morgen steht ein Dummer auf, der eine gesamte Gruppe in Verruf bringt", ärgerte sich Kölns Trainer Uwe Rapolder über den Vorfall. Die sportliche Bilanz des Ausflugs in die Elbmetropole fiel mit der 1:3-Niederlage auch nicht erfreulich für die Kölner aus.

Der HSV konnte Boden auf den FC Bayern gutmachen, da der eine Halbzeit in Unterzahl spielende Tabellenführer (Gelb-Rot für Deisler) bei den Stuttgartern in einem wenig ansehnlichen Spiel ein 0:0 erreichte. Bremen fand trotz des Ausfalls beider Topstürmer (Klose und Klasnic) zwei Mal den Weg ins Duisburger Tor und siegte erstmals seit dem zweiten Spieltag, ohne einen Gegentreffer einzufangen. Die Auswärtserfolge Schalkes (1:0 in Bielefeld) und Herthas (2:1 in Leverkusen) sorgten schließlich dafür, dass sich auf den Tabellenrängen eins bis fünf keine Veränderungen ergaben. Die Borussen (Dortmund auf Rang sechs, Gladbach punktgleich dahinter ) behaupteten trotz jeweiliger Heimniederlagen ihre Positionen. Hannover machte den größten Fortschritt. Im dritten Spiel unter Neururer (zwei Siege, ein Remis) setzten die Niedersachsen ihren Lauf fort und feierten einen 2:0-Sieg beim BVB. Sie überflügelten damit den anderen Niedersachsen-Vertreter in der Liga, den VfL Wolfsburg. Denn in Mainz war keine Schonzeit für die Wölfe angesagt; der Narhallamarsch kam einem Halali gleich: Mit 1:5 blieben die Gäste auf der Strecke. "Nach dem 1:2 sind alle Dämme gebrochen. Das war kopflos von uns und vor allen Dingen in der Defensive absolut unzureichend", registrierte Trainer Holger Fach betrübt, dass der Abwärtstrend (drei Punkte aus den letzten sechs Spielen) seiner Meute anhält.

André Schulin

Bundesliga
- 15. Spieltag

Samstag, 03.12.2005
0:162'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 38300 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:285'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 72200 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
2:054'
2:158'
3:173'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 55800 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
2:073'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 38100 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 26600 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
Sonntag, 04.12.2005
1:020'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:02'
2:136'
3:145'
5:177'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 19100 · Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack
Mittwoch, 14.12.2005
1:285'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 33800 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Herr Lattek, wollen Sie uns mit den dauerhaften Siegen das Geschäft kaputt machen?

— Bayern Münchens Präsident Wilhelm Neudecker fürchtet um Spannungsverlust in der Bundesliga. Der FC Bayern wurde am 30. Spieltag vorzeitig Deutscher Meister.