Ab sofort eine Verstärkung:
Angelos Charisteas
Ab sofort eine Verstärkung:
Angelos Charisteas
Frankfurt ging beim gebeutelten Pokalsieger sogar in Führung, gab seinem Ruf der Unberechenbarkeit dann aber wieder beste Nahrung und ließ sich trotzdem noch überrollen. Nürnbergs erster Heimsieg wurde zum gewaltigen Befreiungsschlag.
Trotz der zweiwöchigen Pause hatten sich die Sorgen der Franken kaum verkleinert, denn nun fielen auch Saenko und Wolf verletzt aus. Frankfurt war ebenfalls nicht vollzählig, mischte im Ringen um die Spielkontrolle indes zunächst kräftig mit. Ungeheuer kaltschnäuzig sogar schafften die Gäste eine frühe Führung, als Streit und Amanatidis Nürnbergs ersten Angriff auskonterten und Takahara ungedeckt vollstreckte (11.). Zumal sich Spiranovic in dieser Szene auch noch verletzte, drohte Nürnberg weiteres Ungemach. An dieser Stelle imponierten die Franken jedoch, rauften sich mit großer Entschlossenheit zusammen und drückten Frankfurt auf der Stelle hinten rein. Die erste Großchance wurde durch Mintal zwar noch vergeben (15.), fünf Minuten später aber stand es dann wirklich 1:1, als ausgerechnet Charisteas, das Symbol des Nürnberger Fehlstarts, nach Kristiansens Pfostenknaller richtig stand und abstaubte (20.). Auflösungserscheinungen sah man in dieser Phase bei der Eintracht noch nicht, vielmehr konnten auch die Gäste wieder in Führung gehen, als etwa Russ den Pfosten traf (27.) oder Fink einen Abpraller nicht richtig erwischte (35.). Vor allem beim Club aber loderte das Feuer nun gewaltig und sollte sich nach dem Wechsel zu einem richtigen Flächenbrand entwickeln.
Mintals Volleyschuss senkte sich noch knapp neben das Frankfurter Tor (47.), schon bald danach aber löste sich die Eintracht einfach auf. Auf Vorarbeit des wie ausgewechselten Charisteas traf Mintal zum bereits verdienten 2:1 (50.), ehe er Grieche dann noch einen Strafstoß erwirkte und Misimovic noch ein Tor drauf legte (54.). Nürnberg war nun so in Fahrt, dass es die Hessen unweigerlich überfuhr, dennoch war es unverständlich, mit wie wenig Widerstand die Gäste sich in ein Debakel fügten. Ein letztes Mal noch tauchten sie vor dem Tor von Blazek auf, vergaben durch Kyrgiakos und Takahara eine brandgefährliche Doppelchance (62.). Schon kurz vorher aber war Kennedy zweimal aussichtsreich gescheitert und steuerte auch kurz vor dem Ende noch einen Treffer bei (82.), nachdem Mintal bereits einen Kyrgiakos-Schnitzer zum 4:1 genutzt hatte (64.). Auch mit 7:1 oder 8:1 konnte Nürnberg schließlich siegen, so ausgehungert war der Club nach den letzten Wochen. Frankfurt, das eigentlich ordentlich begonnen hatte, verkaufte sich nicht gerade teuer, lief den Franken insgesamt aber schlicht zur falschen Zeit vor die Flinte.
Maik Großmann