Bundesliga 2007/2008 - 16. Spieltag - Sa., 08.12.2007 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 0 : 0

Hitziges Gefecht

Nahm seinen Kollegen im Sturm die Arbeit ab: Linksverteidiger und Doppeltorschütze Heiko Westermann

Nahm seinen Kollegen im Sturm die Arbeit ab: Linksverteidiger und Doppeltorschütze Heiko Westermann

Nahm seinen Kollegen im Sturm die Arbeit ab: Linksverteidiger und Doppeltorschütze Heiko Westermann

Zweimal gingen die Frankfurter nach dem Seitentausch in Front – und zweimal konnte der Champions-League-Teilnehmer egalisieren. Für die engagierten Platzherren bedeutete das Unentschieden die siebte sieglose Begegnung hintereinander.

Eintracht-Coach Friedhelm Funkel schien in seiner Ansprache die passenden Worte gefunden zu haben, denn in der Anfangsphase machten die Hessen mächtig Dampf und kamen durch Michael Fink (5.) und Ioannis Amanatidis (9.) zu ersten Möglichkeiten. Nach zehn Minuten begannen die zunächst ein wenig behäbigen Königsblauen dagegenzuhalten, so dass es zu einigen äußerst verbissen geführten Duellen im Mittelfeld kam. Der Hauch von übertriebener Härte war jedoch schnell wieder verflogen und es entwickelte sich eine offene Begegnung mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten. Die unterhaltsamste Szene ereignete sich in der 17. Minute, als S04-Schlussmann Manuel Neuer einen zu kurzen Rückpass Westermanns im letzten Moment vor dem heranstürmenden Amanatidis klärte. Damit war die Sequenz aber noch lange nicht vorbei, denn der Befreiungsschlag landete beim Ex-Frankfurter Jermaine Jones, der Altintop eine einsame Reise in Richtung Pröll ermöglichte. Mit einer Blitzreaktion konnte der Eintracht-Keeper den Versuch des türkischen Nationalspielers gerade noch entschärfen. Im weiteren Verlauf hatten beide Mannschaften Probleme, einen konstruktiven Spielaufbau zu betreiben, was nicht zuletzt an den in dieser Phase gut funktionierenden Defensivabteilungen lag. Chancen waren dennoch zu beobachten: Allerdings schafften es die Frankfurter Amanatidis (31.) und Fink (44.) mit unplatzierten Schüssen von der Strafraumgrenze sowie Gästeakteur Altintop nach Kuranyi-Vorarbeit (37.) nicht, Bewegung auf der Anzeigetafel der ausverkauften Commerzbank-Arena zu erzeugen. Somit blieb die erste Halbzeit ohne Treffer.

Gerade vier Minuten waren im zweiten Spielabschnitt absolviert, da befand sich der Ball zur Freude der Hessen erstmals in den Maschen. Amanatidis hatte von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten geflankt, wo Faton Toski überlegt mit der linken Innenseite ins kurze Ecke vollendete. Für den 20-Jährigen war es das erste Tor im zweiten Bundesligaspiel. Die Knappen quittierten den Rückstand mit Wut und hatten in Person von Kevin Kuranyi gleich zwei dicke Gelegenheiten zum 1:1. Doch weder der ansehnliche Fallrückzieher des Nationalstürmers nach Annahme mit der Brust (51.) noch sein freistehender Abschluss (55.) brachten den erhofften Erfolg. Inzwischen hatte sich die Eintracht dem Konterspiel verschrieben und stand auf diese Weise plötzlich ganz kurz vor dem möglicherweise entscheidenden Treffer. Benjamin Köhler tauchte, vom starken Amanatidis bedient, alleine vor Neuer auf, kam jedoch nicht am Gelsenkirchener Keeper vorbei (73.). Diese Fahrlässigkeit wurde vier Minuten später bestraft, als Heiko Westermann nach einem Freistoß Özils von der rechten Seite per Kopf aus zwölf Metern zum Ausgleich traf. Wiederum nur fünf Zeigerumdrehungen darauf gelang den Hausherren durch Amanatidis, der einen Pass von Mahdavikia und die anschließende Hüftsteifheit Krstajics nutzte, die abermalige Führung. Wie schon beim ersten Gegentor gab Manuel Neuer auch hier keine glückliche Figur ab. Die Schlussminuten waren dann an Hektik und hässlichen Szenen nicht mehr zu überbieten. Nach einem Foul von Ernst an Thurk bildete sich in Sekundenschnelle ein Pulk, aus dem Schalkes Auswechselspieler Carlos Grossmüller mit einem Schlag ins Gesicht des Gefoulten negativ herausragte. Der Uruguayer sah, als er schon in die Kabine geflohen war, folgerichtig den Roten Karton (87.), während Ernst und Thurk mit Gelb davonkamen. Der letzte Aufreger der Partie stand allerdings noch aus: In der 89. Minute belohnte erneut Westermann die königsblaue Moral im Anschluss an einen Rafinha-Freistoß mit einem Linksschuss ins lange Eck.

Christian Brackhagen

Diese Frage ist selbst auf Deutsch schwer zu beantworten.

— Bundestrainer Erich Ribbeck auf die Frage einer englischen Journalistin, wie der deutsche Fußball zur EURO 2000 wieder in Form kommen kann.