Enteilt

Fummelte sich beim 2:0 durch die komplette gegnerische Abwehr: Franck Ribery
Die lange befürchtete, aber bis dahin noch nicht zementierte Langeweile im Titelkampf schien nun angebrochen: Der FC Bayern setzte sich mit sieben Zählern Vorsprung ab. Hamburg und Leverkusen rückten Bremen auf die Pelle und heizten damit dem Kampf um die Champions-League-Plätze an, derweil der Bewegungsmelder im Tabellenkeller wenig Ausschläge verzeichnete.

Die torlose Punkteteilung des Hamburger SV in Nürnberg war exakt ausreichend, den dritten Tabellenplatz - vor Bayer Leverkusen und hinter Werder Bremen - zu verteidigen. „In der zweiten Halbzeit war viel Belebung dabei, da mussten die Zuschauer nicht leiden“, erlaubte sich Hamburgs Coach Huub Stevens einen kurzen Ausflug in die Gemütswelt der vor Ort weilenden Besucher. Dem Bremer Anhang bereiteten gerade die zweiten 45 Minuten viel Leiden - als einer viel zu offenen Werderelf in Stuttgart das Fell über die Ohren gezogen wurde. Beim 6:3-Erfolg der Schwaben trugen die Gäste aus dem Norden dank ihrer offensiven Ausrichtung erheblich zu einem unterhaltsamen Nachmittag bei - die Schwächen im Defensivverhalten (Thomas Schaaf: „… wir waren auch unglaublich naiv“) waren jedoch nicht zu kompensieren. Leverkusen fand die richtige Balance, seine Chancen im Rennen um einen Champions-League-Platz zu verbessern. Der 2:0-Sieg gegen Hannover führte Michael Skibbes Team bis auf einen Zähler an den Hamburger SV heran, allerdings blieben die Roten aus Niedersachsens Hauptstadt weitestgehend harmlos. Den Roten aus München genügte eine wenig mehr als durchschnittliche Leistung, den Karlsruher SC mit 2:0 zu bezwingen. „Wir sind Bayern in keinster Weise gefährlich geworden“, räumte KSC-Trainer Edmund Becker ein, dessen Team aus den Uefa-Cup-Startplätzen heraus rutschte. Dem FC Bayern jedoch verhalfen die Ergebnisse des Wochenendes zu einem satten Sieben-Punkte-Vorsprung im Titelrennen gegenüber Werder Bremen.

Für die fünf Klubs aus dem Souterain der Liga änderte sich quasi nichts gegenüber der Vorwoche, außer dass ein weiterer Spieltag verrann. Aus dem so genannten Sechs-Punkte-Spiel zwischen Duisburg und Rostock generierte sich lediglich jeweils ein Zähler für beide Beteiligte - und für Hansa-Stürmer Victor Agali immerhin die Genugtuung des ersten Saisontreffers. Nürnberg konnte sich noch mit dem Punkt gegen den HSV trösten, derweil Cottbus und Bielefeld gänzlich leer ausgingen. Die Lausitzer imponierten in Wolfsburg mit einem 15-minütigen, schwungvollen Start - als dieser ohne Erfolg blieb und der VfL traf, versiegte der Elan und Cottbus unterlag letztendlich verdient mit 0:3. Bielefeld brachte im Duell mit dem Westrivalen Schalke 04 nicht die Qualität hervor, den CL-Viertelfinalist ernsthaft zu gefährden. "Ich habe vorher gesagt, bei uns muss alles zu hundert Prozent passen, wenn wir einen Verein wie Schalke schlagen wollen“, erklärte Michael Frontzeck. Mit hundertprozentiger Sicherheit war zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal zu sagen, dass die Arminia oberhalb der Abstiegsränge rangiert, da Cottbus noch ein Nachholspiel in Hinterhand hielt.

André Schulin

Bundesliga
- 23. Spieltag

Freitag, 07.03.2008
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 69400 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Samstag, 08.03.2008
1:120'
2:143'
2:260'
3:265'
4:266'
4:377'
5:384'
6:387'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 55000 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
1:049'
1:167'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 46700 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:018'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 21500 · Schiedsrichter: Marc Seemann
1:041'
2:064'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
1:08'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 20000 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
0:274'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 26100 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Sonntag, 09.03.2008
1:030'
2:040'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 22500 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Spielen wie gegen Madrid, der Schiedsrichter muss nach 90 Minuten abpfeifen, und der Trainer darf nicht so dämlich auswechseln.

— Matthias Sammer auf die Frage, was der BVB tun müsse, um Moskau zu schlagen