Bundesliga 2007/2008 - 30. Spieltag - So., 27.04.2008 - 17:00 Uhr
2:2
HZ - 1 : 2

Schwache Bayer-Elf im Glück

Bereitete beide Treffer seiner Elf vor: Grafite

Bereitete beide Treffer seiner Elf vor: Grafite

Bereitete beide Treffer seiner Elf vor: Grafite

Ein Eigentor von Wolfsburgs Abwehrchef Ricardo Costa bewahrte Bayer Leverkusen vor einer Heimniederlage und dem Verlust wertvollen Bodens im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz. Aus den letzten sechs Spielen konnte die Elf von Trainer Michael Skibbe allerdings nur vier Punkte holen, was sich als eindeutig zu wenig für die ambitionierten Rheinländer herausstellte.

In der ausverkauften Bay-Arena kamen die Gäste besser ins Spiel. Schon nach fünf Minuten hatten die Niedersachsen die erste dicke Chance. Grafite kam frei vor René Adler zum Schuss, der aber rechtzeitig aus seinem Tor herausgekommen war und den Ball aus sechs Metern Entfernung zur Ecke lenkte. Die Wolfsburger Führung kurze Zeit später konnte Adler dann nicht mehr verhindern. Nach Grafites Schuss gegen den Leverkusener Pfosten kam Dzeko aus gut acht Metern an den Ball und donnerte ihn mit Wucht in die Maschen (13.). Bayer reagierte geschockt und hatte zunächst wenig entgegenzusetzen. Es dauerte gut zehn Minuten bis sich der Gastgeber gefangen hatte. Stefan Kießling zog aus 20 Metern Torentfernung ab, doch Diego Benaglio konnte parieren. Den Nachschuss setzte Lukas Sinkiewicz nicht weit am rechten Pfosten vorbei (22.). Gonzalo Castro hatte mit einem Kopfball, der knapp über das Tor flog, die nächste Leverkusener Gelegenheit zum Ausgleich (27.). Das Spiel der Bayer-Elf war jedoch alles andere als zwingend. Umso überraschender der Ausgleich durch Theofanis Gekas, der die gute Vorarbeit von Sergej Barbarez eiskalt nutzte (33.). Doch die Freude sollte nicht lange anhalten. Nach toller Vorarbeit von Grafite traf Makoto Hasebe aus kürzester Entfernung zur erneuten Gästeführung (43.).

Trotz der schwachen Leistung kam die Elf von Trainer Michael Skibbe unverändert aus der Kabine. Die erste gute Möglichkeit nach der Pause hatten dennoch wieder die Gäste. Marcelinho lief allein auf Adler zu, doch der konnte den Lupfer parieren (56.). Die Gastgeber, die ohne die verletzten Mittelfeldstrategen Bernd Schneider und Tranquillo Barnetta ideenlos im Spielaufbau wirkten, agierten viel zu langsam und durchsichtig, um die gute Wolfsburger Abwehr in Verlegenheit zu bringen. Lediglich nach einer Standardsituation wurde eine hochkarätige Chance herausgespielt. Einen Kopfball von Sergej Barbarez (57.) klärte der Brasilianer Josué auf der eigenen Linie. Glück hatten die Wölfe nach einer Stunde, als ein Handspiel von Christian Gentner im eigenen Strafraum ungeahndet blieb. Bayer benötigte schon die tatkräftige Mithilfe von Wolfsburgs Costa, der eine Flanke von Dimitri Bulykin unhaltbar für Benaglio ins eigene Tor abfälschte, um doch noch zum Ausgleich zu kommen (73.). Danach wachte Bayer noch einmal auf und kam zu einigen Chancen, ohne die Entscheidung herbeiführen zu können. Leverkusens Nationalspieler Simon Rolfes resümierte nach dem Spiel : „Es war sehr wichtig, einen Punkt mitzunehmen. Wir haben Wolfsburg auf Distanz gehalten.“ Gästekeeper Diego Benaglio war dagegen enttäuscht: „Das ist auf jeden Fall eine gefühlte Niederlage. Wenn man hier zweimal führt und dann nur einen Punkt mitnimmt, ist das traurig.“

Gereon Detmer

Es hätte auch achtstellig ausgehen können.

— Marko Arnautovic nach einem 4:1 mit Österreich in Mazedonien