Aus, aus, aus, das Spiel ist aus ...

Sein Treffer in der Schlussminute verschaffte dem MSV Auftrieb: Blagoy Georgiev
... zumindest das Spiel um den Titel: Der permanent im Raume stehende FC-Bayern-Titelgewinn wurde Realität. Alle anderen Saison-Entscheidungen blieben noch offen, aber Nürnberg und Rostock verloren im Abstiegskampf den Kontakt zu Platz 15. Duisburg verließ das Tabellenende und schöpfte neue Hoffnung.

Glanz und Gloria fehlten, als der FC Bayern in Wolfsburg (0:0) den 21. Bundesliga-Meistertitel an seine Fahnen heften konnte; der große Vorsprung vor der Konkurrenz sprach allerdings für sich. „Es war eine besondere Saison, weil die Erwartungshaltung riesig war“, meinte der scheidende Trainer Ottmar Hitzfeld, auch Präsident Franz Beckenbauer blickte auf die Anfänge der Saison zurück: „Es wurde sehr viel Geld investiert, aber die Neueinkäufe haben sich gelohnt. Gottseidank!“ Erleichterung verspürte an diesem Spieltag auch Werder-Coach Thomas Schaaf: „Wir sind von Anfang an gut ins Spiel gekommen, hatten aber trotz unserer Dominanz Schwierigkeiten, etwas Zählbares zu erreichen. Deswegen bin ich froh, dass es am Ende doch noch gut gegangen ist.“ Das 2:0 seiner Grün-Weißen gegen Energie Cottbus half den Bremern, den noch vakanten zweiten Platz ein wenig sicherer zu machen. Schalke spielte daheim gegen Hannover lediglich unentschieden (1:1) und fiel zwei Zähler hinter Werder zurück. Hamburg (3:1 in Rostock) und Stuttgart (4:1 gegen Frankfurt) hängten die zuvor punktgleichen Leverkusener ab - ein deutliches Unterstreichen der Uefa-Cup-Ambitionen beider Klubs, mit der Option, im Endspurt noch um Platz drei mitspielen zu können. Eine Möglichkeit, die Bayer Leverkusen nach der 2:3-Niederlage in Duisburg von der Wunschliste streichen durfte: „Wir waren nicht clever genug, um in der Endphase den Sieg einzufahren. Bei allen Gegentoren haben wir schlecht ausgesehen“, kommentierte Michael Skibbe die Last-minute-Pleite.

Georgievs Siegtreffer bescherte dem MSV den ersten Heimdreier seit dem 2. Dezember 2007 und verschaffte den Zebras drei Spieltage vor Saisonende die beste Ausgangslage der drei Abstiegsplatz-Inhaber: Drei Zähler Rückstand - bei einer besseren Tordifferenz zu den oberen Nachbarn Bielefeld und Cottbus - erhielten Duisburg reele rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt. Bedenklicher wurde die Lage für die jeweils einen Platz abgesackten Teams aus Nürnberg und Rostock, die außerhalb der Schlagdistanz zu den rettenden Plätzen rutschten. „Wichtig ist, dass wir hier zu Null gespielt haben“, hob Club-Coach Thomas von Heesen den für Nürnberg vielleicht einzigen positiven Aspekt der torlosen Punkteteilung beim BVB hervor. Dass dies in dieser Situation zu wenig war, räumte er im nächsten Satz indirekt ein („Aber wenn man keine Tore schießt, kann man auch nicht gewinnen“). Den in der Rückrunde (zehn Punkte) chronisch erfolglosen Rostockern blieb nach der 1:3-Heimniederlage gegen den HSV nur noch das Prinzip Hoffnung und das war unmittelbar nach Spielende (Enrico Kern: „… ganz, ganz wenig Glaube“) nur äußerst spärlich erkennbar. Bielefeld durfte einen glücklichen 2:0-Sieg gegen Bochum (VfL-Trainer Marcel Koller: „Wir haben uns heute selbst eingeschläfert“) einhergehend mit einer leichten Stabilisierung auf dem 15. Rang bejubeln. Einen glücklichen Sieger gab auch das Mittelfeldduell zwischen der Hertha und dem Karlsruher SC her: Die effektiveren Berliner gewannen 3:1.

André Schulin

Bundesliga
- 31. Spieltag

Freitag, 02.05.2008
Samstag, 03.05.2008
0:118'
0:351'
1:376'
Ostseestadion (Rostock) · Zuschauer: 28000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:070'
2:090'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 23800 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:140'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61500 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
1:067'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 39700 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
2:07'
4:048'
Gottlieb-Daimler-Stadion (Stuttgart) · Zuschauer: 55800 · Schiedsrichter: Dr. Markus Merk ( Kaiserslautern )
1:025'
2:153'
3:187'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 49600 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Sonntag, 04.05.2008
1:014'
2:136'
2:274'
3:290'
Schauinsland-Reisen-Arena (Duisburg) · Zuschauer: 25300 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Wir müssen jetzt endlich den Arsch hochkriegen und Eier zeigen.

— Martin Pieckenhagen