Punkte für die Wohlhabenden

Sein Treffer rettete Arminia einen Punkt und besiegelte das einzige Remis des Spieltages: Artur Wichniarek
Die unteren Klubs bekamen ´was auf die Mütze´: Nach Abschluss des 10. Spieltages fiel auf, dass die acht Erstplatzierten allesamt gewannen. Das einzige Unentschieden dieser Runde entsprang dem Kellerduell zwischen Bielefeld und Cottbus. Werder versackte im Mittelfeld.

„Die Tabelle lügt nicht“, meinte VfB-Coach Armin Veh. Die 0:2-Niederlage beim HSV brockte den Schwaben einen tiefen Sturz in der Tabelle ein, von Rang 4 herunter auf 9. Allerdings - und auch das verriet die unbestechliche Tabelle - könnten die Stuttgarter bereits am nächsten Spieltag den Ausrutscher theoretisch wettmachen: Nur zwei Zähler trennten den Vierten vom Neunten. Diese dicht gedrängte Sechser-Gruppe hängte sich hinter die drei Klubs, die stabil ihre Spitzenplatzierungen behaupteten. Tabellenführer 1899 Hoffenheim zeigte sich immun gegen den frühen 0:1-Rückstand beim VfL Bochum, presste mit konzentriertem Offensivdruck in der letzten halben Stunde noch einen 3:1-Auswärtssieg heraus. Bayer Leverkusen erntete einen verdienten 2:0-Erfolg bei Werder Bremen. Während Bruno Labbadias Schützlinge eine Bestätigung ihrer zumeist guten Saisonleistungen ablieferten, unterstrichen die Grün-Weißen ihre Unbeständigkeit. „Wir bringen unser Spiel nicht durch und machen immer wieder die gleichen Fehler“, klagte Thomas Schaaf. Die wenigen Fehler, die sich der Hamburger SV gegen Stuttgart erlaubte, wurden nicht bestraft und so kamen die Hanseaten zu einem 2:0 Arbeitserfolg, der ihren 3. Rang sicherte.

Nur ein Spiel fand keinen Sieger: Das Kellerduell Bielefeld gegen Cottbus. „König Artur“ Wichniarek rettete den Ostwestfalen mit seinem Ausgleichstreffer einen Punkt, nachdem Rangelov, der gegen Ende der ersten Halbzeit vom Platz gestellt wurde (44., Gelb-Rot), die Lausitzer in Führung gebracht hatte. Energie blieb Schlusslicht; Trainer Bojan Prasnikar tröstete sich und die Seinen mit der Erkenntnis: „Aber die Saison ist ja noch lang.“ Und zur Beruhigung der Lausitzer trugen die Ergebnisse auf den anderen Plätzen bei: Da die acht Erstplatzierten gewannen, konnten die Klubs aus der unteren Tabellenhälfte überhaupt keine Punkte sammeln (Ausnahme Bielefeld-Cottbus). Bochum, Karlsruhe, Frankfurt - alle noch im Dunstkreis der Abstiegsregion - wurden gar auf eigenen Plätzen geschlagen. Der KSC (0:3 gegen Schalke) ließ sich bereits in der Anfangsphase des Spiels den Schneid abkaufen und auf die Verliererstraße drängen derweil Frankfurt sich lange gegen die überlegenen Bayern wehrte. „Der Einsatz war vorbildlich, aber wir haben nichts in den Händen“, musste Friedhelm Funkel feststellen. Hannover (in Berlin) und Mönchengladbach (in Wolfsburg) konnten auswärts nichts erreichen, mussten sich jeweils mit 0:3 den letztendlich bessern Gegnern beugen. „Wir waren sicherlich nicht drei Tore schlechter“, haderte Dieter Hecking lediglich mit der Höhe der Niederlage. Kölns Trainer Christoph Daum beschönigte nichts an der 0:2-Heimpleite der Geißböcke gegen Dortmund: „Sie haben das Spiel kontrolliert …“ Der FC wahrte seinen 11. Tabellenrang mit einem 4-Punkte-Polster zu den Abstiegsrängen derweil die Schwarz-Gelben auf Tuchfühlung zu den Uefa-Cup-Plätzen aufschlossen.

André Schulin

Bundesliga
- 10. Spieltag

Dienstag, 28.10.2008
0:171'
0:280'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 37100 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:040'
2:055'
3:075'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 22600 · Schiedsrichter: Michael Kempter
0:219'
0:367'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 29200 · Schiedsrichter: Herbert Fandel ( Kyllburg )
0:131'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 18200 · Schiedsrichter: Babak Rafati
Mittwoch, 29.10.2008
2:074'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 52000 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:055'
1:165'
1:271'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 31300 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:03'
1:164'
1:270'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 24400 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
0:165'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer

Was für ein Pass! Da lacht ja selbst der Ball...

— SAT-1-Reporter Jörg Dahlmann über Uwe Bein.