Bundesliga 2008/2009 - 19. Spieltag - Sa., 07.02.2009 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Wichtiger Sieg der Knappen

Mit einem befreienden Treffer für Schalke erfolgreich: Benedikt Höwedes

Mit einem befreienden Treffer für Schalke erfolgreich: Benedikt Höwedes

Mit einem befreienden Treffer für Schalke erfolgreich: Benedikt Höwedes

Die Tabellensituation drückte auf das Gemüt beider Teams, die in den letzten Jahren stets in der Spitze der Liga mitgespielt hatten. 45 Minuten lang produzierten die Kontrahenten gleichermaßen ein zerfahrenes, fehlerbehaftetes Spiel - dann gab Höwedes’ Treffer der Partie eine Struktur. Schalke übte sich erfolgreich im „Über die Zeit retten“ eines Vorsprungs, während Werder lediglich Einsatzbereitschaft ohne Durchschlagskraft demonstrierte.

Schalke-Manager Andreas Müller zog sich im Vorfeld der Begegnung gegen Bremen ein wenig zurück und überließ Geschäftsführer Peter Peters die Öffentlichkeitsarbeit - ein Indiz dafür, dass bei den Königsblauen nach dem Unbill der letzten Monate keinesfalls „Business as usual“ angesagt war. Die Gäste, sportlich ebenso unbefriedigend in dieser Saison, mussten noch auf ihre gesperrten Offensivcracks Pizarro und Diego verzichten. Damit rückte der Ex-Schalker Özil verstärkt in den Blickpunkt. Aber auch das jüngst für die Deutsche Nationalelf nominierte Mittelfeldtalent konnte nichts daran ändern, dass in den ersten 45 Minuten nur enttäuschender Fußball geboten wurde. Sowohl Schalke als auch Bremen brachten nur Stückwerk zustande: keine zwingenden Torraumszenen, keine Kabinettstückchen und vor allem kein zusammenhängender Kombinationsfußball. Einem Torerfolg am nächsten kam noch Werder-Abwehrspieler Naldo, als er eine von links getretene Eckballflanke nur hauchdünn am Pfosten vorbeisetzte (7.). Schalkes einzige gute Tor-Situation ging von Rakitic aus, dessen Distanzschuss jedoch Wiese vor keine allzu großen Probleme stellte (33.).

Zur zweiten Halbzeit kam Kuranyi für Altintop - den Jubelsturm der Zuschauer zog indes Höwedes auf sich, der sich kurz nach Wiederbeginn im Bremer Sechzehner per Kopf durchsetzte und Farfans Freistoßflanke zum 1:0 nutzte (48.). Als hätte dieser Treffer Blockade brechende Wirkung gewann das Spiel nun an Qualität. Bremen musste unbedingt kommen - und tat das auch. Rosenberg prüfte Neuer mit einem Schuss aus spitzem Winkel (54.) und Naldo bot sich kurz darauf zum zweiten Mal nach einer Ecke die Kopfballmöglichkeit zum Torerfolg - wieder fehlte nicht viel. Der brasilianische Abwehrspieler tauchte häufig im Schalker Sechzehner auf und scheiterte in der 69. Minute an Neuer, der eine gute Rettungsreaktion zeigte. Schalke hatte nun ein paar Kontermöglichkeiten, setzte aber offensichtlich verschärft darauf, den Vorsprung zu halten. Dieses Vorhaben gelang, da Werder wohl der Wille zum Ausgleich anzumerken war, es in der Umsetzung indes haperte. Schalkes Chancen auf das internationale Geschäft blieben intakt, Werders Ambitionen erlitten einen großen Rückschlag.

André Schulin

Kopfball war für mich immer so etwas ähnliches wie Handspiel.

— Günter Netzer