Die Hauptstädter vornweg

Setzte den Schlusspunkt in einer umkämpften Partie: Thomas Hitzlsperger
Dass eine dominante Spielführung nicht zwangsläufig in einen Erfolg mündet, bekamen Werder Bremen und der FC Bayern zu spüren. Leverkusen hatte im Treffen zweier offensiv ausgerichteter Teams das bessere Ende für sich und brachte Hoffenheim die erste Heimniederlage bei. Wolfsburg erbrachte den Nachweis seiner Siegfähigkeit auf fremden Plätzen, derweil der niedersächsische Nachbar aus Hannover sich einen abwechslungsreichen Schlagabtausch mit dem VfB Stuttgart lieferte.

Sie wankten, aber sie fielen nicht: Herthas Kicker nutzten im Kräftemessen mit den stürmisch drängenden Bayern die Chance, nach langer Zeit einmal wieder das oberste Treppchen der Liga einzunehmen. 14 Spiele mussten die Berliner auf einen Sieg gegen den FCB warten. „Ein Sieg gegen die Bayern - das genügt für heute", erklärte sich Trainer Lucien Favre deshalb verständlicherweise mit der Tagesausbeute zufrieden. Dem zweifachen Goalgetter Voronin (ausgeliehen vom FC Liverpool) lieferte der Erfolg vorzeigbare Argumente auf eine weitergehende Vertragsbindung in Berlin. Auf dem falschen Fuß erwischt wurde Ex-Spitzenreiter 1899 Hoffenheim. Zum zweiten Mal in dieser Saison kamen die Baden-Württemberger gegen Bayer Leverkusen deftig unter die Räder (1:4). Bruno Labbadia hatte seine Elf gut eingestellt: „Wir wussten, dass wir den Gegner in die Rückwärtsbewegung drängen müssen.“ Den Vorwärtsgang hatte der Hamburger SV überwiegend im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld eingelegt und sicherte sich relativ unangefochten einen 2:0-Erfolg, der den Weg auf Platz 3 in der Tabelle ebnete.

In Frankfurt endete Wolfsburgs Auswärtsfluch. „Wir haben nicht gut gespielt“, gestand Eintracht-Coach Friedhelm Funkel ein, derweil Felix Magath („Das war ein verdienter Erfolg“) wenig Veranlassung zur Kritik hatte. Der 2:0-Sieg der Niedersachsen (Doppeltorschütze Dzeko) hielt sie auf Uefa-Cup-Kurs; Frankfurt drohte eine intensivere Verstrickung in den Abstiegskampf. Der hochinteressante Schlagabtausch zwischen Hannover und Stuttgart hinterließ auf beiden Seiten geteilte Gefühle - der VfB hatte sich eine 2:0-Führung aus der Hand nehmen lassen, während die 96er im Endspurt die komplette Wendung des Spiels verpassten. „Ich weiß nicht, ob ich glücklich sein soll“, gab VfB-Teamchef Markus Babbel dementsprechend eine unsichere Stellungnahme ab. In der Tabelle büßten die Schwaben einen Rang ein, wie auch der FC Schalke, der beim kleinen Nachbarn VfL Bochum stolperte und trotz einer 1:0-Führung noch 1:2 verlor. Einen Hauch erfolgreicher als die Schalker, aber immer noch klar hinter Erwartungen zurückhängend, quälte sich Werder Bremen zu einem 1:1-Unentschieden gegen Mönchengladbach. Die Analyse dieses Spiels fiel allerdings leicht: Ein einziger Patzer brachte die Grün-Weißen um den Erfolg, der angesichts der horrenden Chancenüberlegenheit eigentlich zwingend hätte herausspringen müssen. Die Freude der „Fohlen“ über den Punkterfolg erhielt jedoch - wie in der Vorwoche - einen Dämpfer durch die Resultate von den anderen Plätzen. Cottbus (1:1 in Dortmund) und Karlsruhe (0:0 in Köln) hielten mittels ihrer Teilerfolge die Gladbacher auf Distanz, Bochum konnte sich sogar noch weiter absetzen.

André Schulin

Bundesliga
- 20. Spieltag

Freitag, 13.02.2009
0:13'
0:212'
1:232'
1:345'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
Samstag, 14.02.2009
0:17'
0:222'
3:285'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 31100 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
1:077'
1:179'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 42300 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
1:162'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 74200 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:118'
1:145'
2:157'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 30600 · Schiedsrichter: Knut Kircher
0:110'
0:266'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 35600 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Sonntag, 15.02.2009
0:131'
1:136'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 66300 · Schiedsrichter: Peter Sippel
2:060'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 53300 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )

Wir müssen heute traurig sein - und das zurecht.

— Niko Kovac, Trainer von Eintracht Frankfurt, nach einem 1:2 gegen Angstgegner FC Augsburg.