BVB: 13. Remis eine gefühlte Niederlage

Verkörpert eine der Berliner Stärken: Abwehrrecke Josip Simunic
Durchatmen bei Werder - die Sieglos-Serie der Bremer in der Rückrunde endete mit einem Knall. Dortmund konnte in dieser Hinsicht keine Entwarnung ausrufen, obwohl die Voraussetzungen günstig waren. Hertha agierte als Spitzenreiter stabil, wie auch die gesamte vordere Riege kaum Schwächen erkennen ließ. Gladbachs aufsteigende Form zahlte sich aus.

34 Tore fielen in den Spielen, die für alle Tabellenbereiche aufschlussreiche Folgerungen erlaubten: Hertha bestätigte seine Spitzenposition im Duell mit den spielstarken Leverkusenern. „Mit so einer Ruhe kann man deutscher Meister werden“, lobte Bruno Labbadia die kompakten Berliner, die im zehnten Heimspiel in Folge einen Sieg landeten. Bayer indes rückte noch einen weiteren Zähler, auf mittlerweile sechs Punkte hinter die internationalen Startplätze zurück. Hoffenheims Abrutschen in der Tabelle wurde aufgrund der fünften Punkteteilung (1:1 in Frankfurt) in der Rückrunde durch einen größeren Satz - von Rang 2 auf 5 - dokumentiert. Der FC Bayern blieb nunmehr alleiniger Zweiter, nachdem ein souveräner 3:0-Erfolg in Bochum erspielt wurde. Wermutstropfen: Durch Kloses OP-bedürftige Verletzung (Sprunggelenk) erhöhten sich die Sorgen der Münchener im Angriff. Auch der mit den Bayern punktgleiche Hamburger SV beklagte nach seinem nüchternen 2:0-Sieg über Cottbus den Ausfall einer Sturmspitze: Petric wird wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel etwa drei Wochen fehlen. Felix Magath schimpfte zwar mit seiner Mannschaft („Man hat gesehen, dass wir kein Titelkandidat sind“), durfte sich mit Wolfsburg jedoch weiterhin das Prädikat des Punktbesten der Rückrunde (19 Zähler) anheften. Im packenden 4:3-Schlagabtausch mit Schalke überragte Torjäger Grafite, der mit drei Treffern Spiel entscheidende Mann.

Die fünf führenden Klubs leisteten sich keine Niederlage - die zeitgleichen Pleiten der Verfolger Stuttgart, Leverkusen und Schalke stabilisierten somit die Top Five. Eine zumindest in dieser Deutlichkeit unerwartete Pleite steckte der VfB im Weserstadion ein: 0:4 fiel Markus Babbels erste Niederlage als Verantwortlicher bei den Schwaben derb aus. „Wir sind nie so recht ins Spiel gekommen und haben schlampig agiert“, bestätigte Stuttgarts lizenzloser Übungsleiter die Berechtigung der Schlappe. Den durch Gerüchte um unerlaubte Transfereinnahmen (des zurückgetretenen Präsidenten Born und Goalgetter Pizarro) belasteten Grün-Weißen aus Bremen gelang nach Erfolgen im DFB- und Uefa-Pokal nun auch in der Liga eine sportliche Kehrtwende zum Guten - zur Verbesserung im Ranking (Platz 10) genügte der 4:0-Erfolg allerdings nicht. Borussia Dortmund konnte dem Mittelmaß ebenfalls nicht entwischen - nicht einmal mit vier Toren auf des Gegners Platz. Im Gastspiel bei den 96ern ließen sich die Westfalen zweimal einen 2-Tore-Vorsprung noch entreißen. „Das war eine gefühlte Niederlage“, lautete Jürgen Klopps nachvollziehbares Fazit. Mehr als nur eine gefühlte Niederlage steckte der 1. FC Köln ein, der das niederrheinische Derby mit Mönchengladbach schon vorab mit einer negativen Botschaft begann. Der wegen Herzproblemen seit Monaten pausierende Ex-Kapitän Ümit Özat gab das Ende seiner Aktiven-Laufbahn bekannt; er will künftig als Trainer bei den Geißböcken mitwirken. Gladbachs 4:2-Erfolg wurde mit dem Klettern von Platz 17 auf 16 belohnt; Cottbus nahm den umgekehrten Weg. Das so genannte 6-Punkte-Spiel zwischen Karlsruhe und Bielefeld endete in einem, wie Arminen-Coach Michael Frontzeck zugab, unverdienten 1:0-Sieg der Gäste. „Wir haben über weite Strecken schlechten Fußball gespielt“, meinte er, doch konnte sich Bielefeld anschließend eines kleinen Polsters von vier Punkten zu einem Abstiegsplatz erfreuen, während die glücklosen Badener einen 5-Zähler-Rückstand zu Relegationsrang 16 beklagten.

André Schulin

Bundesliga
- 24. Spieltag

Freitag, 13.03.2009
1:125'
2:144'
3:174'
3:276'
4:284'
4:390'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Peter Sippel
Samstag, 14.03.2009
0:260'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 31300 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 58800 · Schiedsrichter: Babak Rafati
0:117'
0:228'
2:362'
2:465'
3:480'
4:483'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 24600 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:125'
0:244'
1:264'
2:382'
2:487'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:147'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 15.03.2009
1:034'
2:053'
3:059'
4:074'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 39300 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:032'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 50100 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )

Die Truppe ist so jung, die trinkt normalerweise gar kein Bier.

— Michael Zorc nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinale auf die Frage, wieviel Bier den Spielern nun zum Feiern erlaubt seien