Bundesliga 2008/2009 - 26. Spieltag - Fr., 03.04.2009 - 20:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Neuerlicher S04-Triumph in Ostwestfalen

Bereitete den zweiten Treffer der überlegenen Knappen vor: Jermaine Jones

Bereitete den zweiten Treffer der überlegenen Knappen vor: Jermaine Jones

Bereitete den zweiten Treffer der überlegenen Knappen vor: Jermaine Jones

Nur in den ersten 45 Minuten kam der Verdacht auf, die Arminia könnte ihre schwarze Serie von zuletzt vier Heimpleiten gegen die Königsblauen beenden. Über die komplette Spieldauer hinweg war der 2:0-Auswärtserfolg der Schalker jedoch hoch verdient.

„Mich interessiert nicht, wer bei Schalke auf der Bank sitzt“, bezog Arminen-Coach Michael Frontzeck kurz Stellung zu der beim Gegner grassierenden Unruhe und konzentrierte sich dann auf seine Reihen. Die Bilanz der Arminen gegen Schalke in den letzten Jahren war schließlich düster genug. Die Gäste, vom Duo Büskens/Mulder betreut, kamen nach kurzer Abtastphase dann auch besser ins Spiel. Zweimal innerhalb der ersten zehn Minuten musste Eilhoff in letzter Instanz gegen Schüsse von Sanchez und Kobiashvili zur Abwehr die Fäuste einsetzen. Der zu erwartende Spielverlauf gewann zunehmend Kontur: Bielefeld richtete sich auf sein Konterspiel ein; Schalke suchte nach Wegen, die spielerischen Vorteile in torreife Situationen umzuwandeln. Das klappte nicht besonders - gegen Mitte der ersten Hälfte kam die Arminia mit ihren Gegenstößen einem Treffer näher. Wichniarek (17. und 23./knapp vorbei) und Katongo (18.) ballerten aufs Gästegehäuse und gaben Neuer die Chance sich zu bewähren. Altintop schmeckte diese Entwicklung nicht. Mit einem dynamischen Antritt durchschnitt er die ansonsten gut stehende Bielefelder Raumdeckung und gab dem durchstartenden Kuranyi eine präzise Steilvorlage. Der abschließende Schuss des Schalke-Stürmers rauschte knapp am Kasten vorbei (28.). Schalke riss den Rest des ersten Durchgangs dann energischer an sich und wurde kurz vor dem Halbzeitpfiff belohnt. Pander, von Sanchez per Hackenvorlage in Ballbesitz gebracht, flankte in den Arminen-Strafraum, wo Farfan wenig Mühe hatte, aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Gäste einzuköpfen.

Krachendes Aluminium: kurz nach Wiederbeginn erwischte Kuranyi per Kopf eine Flanke von Sanchez fast optimal - die Querlatte verhinderte einen höheren Rückstand der Gastgeber (46). Genauso unverändert wie die Teams aus der Pause zurückkehrten blieb die Spielverteilung. Schalke wirkte zudem entschlossener, einen zweiten Treffer nachzulegen, als dass Bielefeld auf den Ausgleich spekulieren durfte. Zu fahrig und drucklos präsentierten sich die Ostwestfalen. Da S04 offenkundig überlegen war, aber nicht willens, eine endgültige Entscheidung zu erzwingen, waren dem Spiel in der Phase zwischen der 65. und 87. Minute wenige Höhepunkte zu entnehmen. Erst in den Schlussminuten kam wieder Leben in die Bude. Aus dem Spiel heraus war von den Arminen nichts zu erwarten, aber eine Freistoßsituation eröffnete den harmlosen Gastgebern zwei Minuten vor dem offiziellen Abpfiff eine dicke Ausgleichschance. Der von Schuler vors Schalker Tor geschlagene Flankenball erreichte tatsächlich einen Mitspieler - doch der für Marx eingewechselte Sadik köpfte aus sechs Metern über den Querbalken. Auf der anderen Seite unterzog Kuranyi den linken Torpfosten noch einem Materialtest (89.) und Jones fabrizierte in der selben Minute einen wegen Abseitsstellung zurecht nicht anerkannten Schalker Treffer. In der Nachspielzeit jedoch legten die Knappen noch ein reguläres Tor nach: Per Konter legte Jones für Kuranyi auf, der diesmal das Gebälk in Ruhe ließ und zum 2:0-Endstand einschob.

André Schulin

Bei 16 Gegentoren schmerzt der Rücken, wenn ich die Bälle aus dem Netz hole.

— Andreas Köpke, Torhüter des 1. FC Nürnberg, 1993/94. Der ,,Club" stieg am Ende mit 55 Gegentoren ab.