Frankfurt fein raus

Half mit, die Eintracht in Sicherheit zu bringen:
<br>Führungsschütze Alexander Meier
Besser konnte es für die Eintracht kaum laufen: Während fast der gesamte Keller leer ausging, benutzten die Hessen einen direkten Konkurrenten als Steigbügelhalter und hatten das Klassenziel damit so gut wie erreicht. Im Titelkampf landeten fast alle Kandidaten mühsame Siege – mit Ausnahme des VfB Gomez.

Für seinen vierten Dreier in Folge traf der VfB Stuttgart auf einen der derzeit dankbarsten Gegner im Feld, den 1.FC Köln, der mehr noch als dem Dreierpacker Gomez (16./55./71.) seinem eigenen Phlegma unterlag. Ganz ähnliche Symptome wies auch Werder Bremen derzeit auf und schenkte aus tabellarischer Gleichgültigkeit einer eigentlich schwächeren Hertha BSC einen 2:1-Heimsieg, über den vor allem die drängelnden Schalke (4:0 gegen Cottbus) und Dortmund (2:0 in Bochum) die Nase rümpfen durften. Von Leverkusen indes, das genau wie Köln und Werder im Niemandsland aufs Saisonende wartete, hatte man sich weniger erhofft. In Wahrheit aber bot Bayer eine ehrenhafte Leistung und war drauf und dran, als erster der letzten zehn Gegner dem VfL Wolfsburg nicht zu unterliegen. Aber: Der Tunnelblick der Wölfe ließ etwas anderes als einen Heimsieg nicht zu. Wie schon in der Vorwoche in Gladbach reagierte die Magath-Elf auf ein Ausgleichstor des Gegners mit völliger Gleichgültigkeit und spielte so lange unbeirrt weiter, bis der Ball zum Siegtor im Netz lag. Wieder einmal hieß der Matchwinner Grafite (23./85.). Weit weniger beeindruckend siegte da die Konkurrenz. Der FC Bayern tat beim 1:0 auf der Alm nur das Mindeste, um die Diskussion um Jürgen Klinsmann nicht noch weiter zu verschärfen. Hamburg wiederum (2:1) hatte Glück, dass es erstens früh in Führung ging und zweitens nur auf Hannover traf. Auf den ersten fünf Plätzen tat sich am Ende damit rein gar nichts.

Überhaupt siegte in jeder Partie der tabellarische Favorit, mit Ausnahme jener Begegnung, in der kein Sieger zu erahnen gewesen war: Karlsruhe und Hoffenheim lieferten das einzige Remis (2:2). Am Ende traf der KSC wenigstens mal wieder ins Tor und konnte bei einem zweimaligen Rückstand immerhin auch moralisch ein Lebenszeichen setzen. Trotzdem war das Elend auf beiden Seiten greifbar, denn während die Badener eine Riesenchance vergaben, mit einem Sieg plötzlich wieder echte Hoffnung zu schöpfen, musste Hoffenheim sich fragen, gegen wen es überhaupt noch einmal gewinnen wollte. So fand sich der Sieger des Spieltags schließlich in einem anderen Duell, nämlich an der Nahtstelle zwischen Mittelfeld und Abstiegskampf, wo Frankfurt deutlich machen konnte, dass es sich für Letzteres auch weiterhin zu schade ist. Meier (40.), Liberopoulos (48.), Russ (80.) und Fink (89.) bügelten eine nur kurzzeitig aufmuckende Fohlen-Elf (Daems, 75.) mit 4:1 glatt und hievten die Hessen damit in die Gesellschaft eben jener Teams, die bis zum Ligaschluss nun eine ruhige Kugel schieben konnten.

Maik Großmann

Bundesliga
- 28. Spieltag

Freitag, 17.04.2009
1:04'
2:023'
3:060'
4:088'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 60300 · Schiedsrichter: Michael Weiner
Samstag, 18.04.2009
1:023'
1:154'
2:185'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 29500 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 31300 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:040'
2:175'
3:180'
4:189'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:128'
1:133'
1:248'
2:265'
Wildparkstadion (Karlsruhe) · Zuschauer: 29100 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:164'
Schüco-Arena (Bielefeld) · Zuschauer: 27300 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:116'
0:255'
0:371'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Sonntag, 19.04.2009
1:02'
2:052'
2:170'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 56500 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
2:187'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 68000 · Schiedsrichter: Babak Rafati

Ich war noch nie Trainer beim VfB.

— Ottmar Hitzfeld auf die Frage, ob die Erinnerungen an die Zeit beim VfB Stuttgart als Spieler oder als Trainer überwiegen...