Bundesliga 2008/2009 - 8. Spieltag - So., 19.10.2008 - 17:00 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

HSV weiter spitze

Nachdem im ersten Durchgang Hamburg das Geschehen weitgehend bestimmt hatte, besaßen nach dem Wechsel die Knappen leichte Vorteile und glichen zum 1:1-Endergebnis aus. Der Punkt genügte den Jol-Schützlingen, um die Tabellenführung zu verteidigen.

Die Teams verzichteten auf die Abtastphase und strebten gleich einen Torerfolg an. Dies galt vor allem für die Einheimischen, bei denen Goalgetter Mladen Petric wegen einer Magen-Darm-Grippe zunächst nur auf der Bank saß. Sie kombinierten schnell und setzten durch Trochowski (4.) und Pitroipa (9.) dicke Ausrufezeichen. Die beste Gelegenheit hatte aber Olic, dessen Kopfballverlängerung nach einem Freistoß Trochowskis S04-Schlussmann Manuel Neuer soeben noch auf die Latte lenkte (5.). Neuers Pendant Frank Rost musste erstmals in der siebten Minute aktiv werden, als Altintop aus der Distanz draufhielt. Schalke spielte ordentlich mit, doch den gefährlicheren Eindruck hinterließ der HSV, der nach einer knappen halben Stunde auch in Front ging: Kapitän Jarolim profitierte von einem haarsträubenden Fehlpass Engelaars und bediente Piotr Trochowski, der per 16-Meter-Schuss ins linke Eck seinen zweiten Saisontreffer markierte (29.). Mit dem Vorsprung im Rücken agierten die Hausherren sehr abgeklärt und ließen die Königsblauen nicht zur Entfaltung kommen. Besonders unauffällig war Angreifer Kevin Kuranyi, der aufgrund seiner Abreise von der Nationalmannschaft bei jeder Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen wurde und komplett verunsichert war.

Zur zweiten Halbzeit brachte S04-Coach Rutten Benedikt Höwedes für den angeschlagenen Krstajic. Ein Wechsel mit Folgen: Nach 48 Minuten schlug Farfan aus dem rechten Halbfeld einen Standard, den der Neue entschlossen und platziert einnickte. Die Gelsenkirchener waren nun ein mehr als gleichwertiger Partner und hätten durch Jones, dessen abgefälschter Versuch von Rost abgewehrt wurde, sogar die Führung erzielen können (50.). Hamburgs Trainer Martin Jol reagierte auf die gegnerische Leistungssteigerung, indem er in der 61. Minute Petric für Guerrero aufs Grün beorderte. Auch dieser Tausch hätte sich beinahe unverzüglich ausgezahlt, doch die kroatische Neuverpflichtung traf im Anschluss an eine Hereingabe von Olic aus drei Metern nur den Pfosten (64.). Insgesamt war das vermeintliche Topduell allerdings bei weitem nicht mehr so temporeich und attraktiv wie im ersten Abschnitt. Spannend wurde es einzig in der 69. Minute, als HSV-Innenverteidiger Reinhardt in höchster Not vor dem einköpfbereiten Asamoah klärte. Somit war am Ende ein gerechtes 1:1 auf der Anzeigetafel abzulesen.

Christian Brackhagen

Lieber ewiges Talent als gar kein Talent.

— Mehmet Scholl