Erstarrte Tabellenhälfte

Motor des Dortmunder Angriffsspiels: "Kuba" Blaszczykowski
Angesichts von fünf unentschieden endenden Partien war es nicht erstaunlich, dass sich das Tabellenbild kaum veränderte. Die wenigen Gewinner konnten sich ihrer Erfolge umso mehr erfreuen.

Nur eines der acht erstplatzierten Teams konnte einen Sieg davontragen: Borussia Dortmund, mit dem 4:1-Erfolg über die 96er. Nach zuvor drei Niederlagen brachten die Schwarz-Gelben damit wieder ein Sicherheitspolster zwischen sich und den doch gefährlich nahe heran gerückten Bremern und Frankfurtern (0:0 in Hamburg). Werder trennte sich in einem weitgehend zähen Ringen 2:2 remis von Tabellenführer Bayer Leverkusen. Bayers 23. Spiel ohne Niederlage hob die Werkself in einen besonderen Status. Da der FC Barcelona in der Vorwoche seine erste Saisonniederlage kassiert hatte (1:2 bei Atletico), blieb Leverkusen das einzige niederlagenfreie Team im europäischen Spitzenfußball. Der Punkt an der Weser genügte Jupp Heynckes Mannen, um den Eintore-Vorsprung vor dem FC Bayern zu halten. Als einen „Mit Leidenschaft erkämpften glücklichen Punkt …“, wertete Nürnbergs Coach Dieter Hecking wohl nicht zu Unrecht das unerwartete 1:1 des Clubs gegen den bayerischen Lokalrivalen. Leverkusens und Münchens Gleichschritt an der Tabellenspitze konnte Schalke nicht folgen. Bei den zuvor zehn Spiele vergebens auf einen Sieg wartenden Wolfsburgern kassierten die „Knappen“ eine 1:2-Niederlage, bei der Grafite mit beiden VfL-Treffern seinen Formstieg bestätigte.

Noch erfolgreicher war jedoch ein anderer Stürmer, der nach längerer Zwangspause ein spektakuläres Comeback feierte: Stuttgarts Cacau. Vier Treffer des 5:1-Auswärtserfolges beim 1. FC Köln schoss der Nationalstürmer, davon drei in der Kategorie „Lupenreiner Hattrick“. Stuttgart zog an Hoffenheim vorbei, das sich in einem an Fehlentscheidungen reichen Spiel 2:2 unentschieden von Borussia Mönchengladbach getrennt hatte. „Wir mussten im Laufe des Spiels einige Nackenschläge wegstecken“, umschrieb Ralf Rangnick die strittigen Szenen. Ein Nackenschlag für die Mainzer waren lediglich die Unmutsbekundungen von den Rängen, nach dem torlosen Unentschieden gegen Bochum. Die 05er nutzten ihre Überlegenheit der Anfangsphase nicht zu Torerfolgen, blieben jedoch auf eigenem Platz immer noch ungeschlagen. Davon war der SC Freiburg nach dem wichtigen Spiel gegen die Berliner Hertha weiter entfernt als je zuvor. „Das war unser schlechtestes Spiel", konnte Robin Dutt nur feststellen, derweil die Gäste mit dem 3:0-Sieg eine echte Perspektive auf den Klassenerhalt herstellten. Nur noch zwei Zähler fehlten dem Schlusslicht zu Relegationsplatz 16. Freiburg ebenfalls, aber noch von der oberen Position.

André Schulin

Bundesliga
- 23. Spieltag

Freitag, 19.02.2010
0:131'
1:269'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Samstag, 20.02.2010
0:138'
1:154'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 48500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:113'
0:231'
0:338'
1:344'
1:574'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 45500 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
1:043'
2:060'
3:181'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 73700 · Schiedsrichter: Lutz Wagner
Sonntag, 21.02.2010
0:235'
0:356'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 21600 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
0:130'
1:171'
2:177'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Dr. Helmut Fleischer
0:129'
1:134'
1:257'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 37500 · Schiedsrichter: Michael Weiner

Wenn wir das sagen, ist es eine Ausrede, wenn Sie das sagen, kann man es gelten lassen...

— Andreas Herzog, FC Bayern, zu Johannes B. Kerner auf die Frage nach der Mehrbelastung durch Länderspiele.