Schweizer Lehrer in der Schusslinie

Sein Treffer sorgte dafür, dass die Eintracht immer noch zu den ungeschlagenen Teams zählt: Marco Russ
Trainer-Abschuss Nr. 3, der erste Sieg des bisherigen Tabellenschlusslichts und nur ein einziger Heimsieg - der 6. Spieltag lieferte einige Schlagzeilen. Und immer noch blieben drei Mannschaften ungeschlagen.

Kein angenehmes Wochenende für die beiden eidgenössischen Fußballlehrer in der Bundesliga. Mit „Ungenügend“ bewertete Hertha-Coach Lucien Favre den Auftritt seiner Elf im Heimspiel gegen Freiburg. Nach zwei frühen Gegentreffern vergaßen die Berliner jedwede Lektion, gingen schließlich 0:4 geschlagen vom Feld und landeten auf dem Boden der Tabelle. Favre durfte immerhin noch darauf hoffen, an den Korrekturen mitzuarbeiten. Seinem Landsmann Marcel Koller wurde diese Chance beim VfL Bochum nicht geboten. Als dritter Trainer, nach Andersen (Mainz) und Hecking (Hannover), wurde Koller vor die Tür gesetzt. Auch der VfL hatte eine Heimniederlage gegen einen Aufsteiger bezogen. Derweil Bochum sich nach der 2:3-Pleite zur unten angekommenen Hertha gesellte, hielt sich der fünftplatzierte FSV Mainz auf Augenhöhe mit der Spitzengruppe der Liga.

Der Hamburger SV und Bayer Leverkusen blieben Platzhalter auf den Rängen 1 und 2 - allerdings nicht ungeschoren und mit geschmolzenem Vorsprung. Beide hätten mehr erreichen können als ein Remis; vor allem die überlegenen Hamburger (1:1 in Frankfurt) vergaben bei den immer noch ungeschlagenen Hessen die Möglichkeit, sich abzusetzen. Leverkusen besaß gegen Ende der recht ausgeglichen Partie gegen Bremen die besseren Siegchancen. Dem FC Bayern, der gegen den Trend als einzige Heimelf einen Sieg feierte (2:1 gegen den Club), kamen die Ausrutscher der Führenden ebenso gelegen wie den auf Platz 4 vorgepreschten Hoffenheimern. „In der zweiten Halbzeit war alles besser“, hatte Ralf Rangnick gut Lachen, denn sein Team drehte in Mönchengladbach einen 1:2-Pausenrückstand fast auf den letzten Drücker noch in ein 4:2.

Der VfB Stuttgart verpasste im Heimspiel gegen den 1. FC Köln nicht nur das Signal zur einer Wende in der Liga, er stürzte noch weiter ab. „Wir haben es wieder nicht verstanden, eine defensive Mannschaft auszuspielen“, erkannte Markus Babbel, dass sich der bisherige Tabellenletzte aus Köln zu Recht mit einem 2:0-Sieg auf die Heimreise machte. Beim Kräftemessen zwischen Schalke und Wolfsburg hatten die Gäste mit 2:1 ebenfalls den längeren Hebel. „Das Wiedersehen habe ich gut verkraftet, die Niederlage nicht so gut“, meinte Felix Magath, durchaus noch eines Bonmots fähig. Problemlos verkrafteten auch Andreas Bergmann und Jürgen Klopp die 1:1-Punkteteilung ihrer Klubs. Gleichwohl blieben aber sowohl Hannover wie Dortmund nach sechs Spieltagen mit lediglich sechs Zählern hinter dem zurück, was sie sich vorgestellt hatten.

André Schulin

Bundesliga
- 6. Spieltag

Freitag, 18.09.2009
0:155'
1:180'
1:281'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61400 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Samstag, 19.09.2009
1:055'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
0:125'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 41000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:145'
1:148'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 43800 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
2:252'
2:371'
Vonovia Ruhrstadion (Bochum) · Zuschauer: 16200 · Schiedsrichter: Babak Rafati
1:010'
2:122'
2:286'
2:389'
2:490'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 46500 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Sonntag, 20.09.2009
1:132'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
0:16'
0:212'
0:468'
Olympiastadion (Berlin) · Zuschauer: 38200 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )

Die werden genügend von ihren Frauen und Verwandten geküsst und gelobt. Deshalb braucht der Trainer das nicht zu tun. Der muss ansprechen, was noch nicht so gut lief.

— Eduard Geyer