Muntere Aufsteiger

FSV-Akteur Soto (r.) schirmt den Ball gegen Träsch ab. Foto: Imago
Eine interessante Momentaufnahme: Die Aufsteiger auf Champions League-Rängen, derweil Dortmund, Stuttgart und Bremen die Abstiegsplätze besetzten. Unterm Strich bot der Saisonauftakt ansprechende Unterhaltung.

"Wenn man nach anderthalb Minuten so einen Elfmeter bekommt, ist das natürlich extrem bitter. Da können schon finstere Gedanken aufkommen“, blickte Ralf Rangnick auf den Start der Begegnung gegen Werder Bremen zurück. Das Gemüt des Hoffenheimer Übungsleiters dürfte sich allerdings schnell erhellt haben: Bereits vor dem Pausenpfiff hatte sein Team - ohne den bisherigen Spielmacher Carlos Eduardo, der kurzfristig den Verein verließ - das Spiel gründlich mit 4:1 umgebogen und sich damit zum ersten Tabellenführer der neuen Saison gemacht. Direkt dahinter teilten sich die Aufsteiger Kaiserslautern und St. Pauli den zweiten Platz. Bemerkenswert: Beide Neulinge gewannen auswärts 3:1, nachdem sie zurücklagen. Die Pfälzer profitierten davon, dass sie fast durchgehend in Überzahl spielten - Kölns Youssef Mohamad erwarb sich den fragwürdigen Ruhm des schnellsten Bundesliga-Platzverweises (2., Rot nach einer Notbremse).

Der FC Schalke beendete sein Gastspiel beim Hamburger SV ebenfalls nicht in voller Mannschaftsstärke (60., Gelb-Rot für Höwedes) und zog verdientermaßen den Kürzeren (Felix Magath: „Die Niederlage war in Ordnung“). Van Nistelrooy war zweifacher Torschütze der Hanseaten beim 2:1-Erfolg. Mit dem gleichen Resultat setzten sich auch Hannover 96 (gegen Frankfurt) und Bayern München (gegen Wolfsburg) vor ihrem Heimpublikum durch. Mirko Slomka erhoffte sich, mit dem Erfolg die auch durch das Pokal-Aus gegen Elversberg entstandene Unruhe einzudämmen. „Dieser Sieg stimmt uns glücklich nach den turbulenten Tagen in den vergangenen Wochen.“ In München rettete Schweinsteigers später Siegtreffer die Stimmung, nachdem Demichelis’ Weigerung, auf der Ersatzbank Platz zu nehmen, ein Spannungsfeld aufgebaut hatte.

Mainz setzte sich in imponierender Weise mit 2:0 gegen Stuttgart durch. Trainer Thomas Tuchel entfleuchte in der Euphorie der Spruch: „Wer heute zum ersten Mal im Stadion war, dem kann man nur sagen: Herzlich willkommen, das ist 17 Mal so.“ BVB-Coach Jürgen Klopp würde sich energisch dagegen verwahren, Tuchel nach Dortmunds Spiel gegen Leverkusen zu zitieren. „Wir haben den Faden nicht gefunden“, lautete sein Fazit nach der 0:2-Niederlage. Die einzige Punkteteilung des Eröffnungsspieltages war im Mönchengladbacher Borussia-Park zu registrieren. Die Gäste aus Nürnberg verdienten sich ihre 1:0-Führung redlich, mussten jedoch, nachdem Gladbach stärker wurde und ausgeglichen hatte, in der Schlussphase noch um den einen Punkt zittern.

André Schulin

Bundesliga
- 1. Spieltag

Freitag, 20.08.2010
1:09'
1:155'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
Samstag, 21.08.2010
1:120'
3:141'
4:143'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
0:115'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 42200 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:170'
1:284'
1:388'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 49200 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:078'
1:183'
1:390'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
1:021'
1:128'
2:175'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 37200 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
1:180'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Sonntag, 22.08.2010
1:026'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
0:119'
0:222'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 73300 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )

Trapattoni, klar ... ähm... jetzt Ottmar Hitzfeld sowieso.

— Mehmet Scholl auf die Frage, wer sein Lieblingstrainer bei Bayern München sei.