Einsam an der Spitze

Auffälligster Dortmunder in der ersten Halbzeit: Shinji Kagawa
Sieben Strafstöße wurden verhängt - und die meisten davon vergeben (Schweinsteiger, Frings, Sahin, Cacau). Salihovic, Gekas und Cisse trafen. Als spielentscheidend durfte nach Betrachtung der Begegnungen aber nur der Elfer Cisses gewertet werden. Dortmunds Absetzbewegung an der Tabellenspitze stempelte die Schwarzgelben zwangsläufig zum ernsthaften Titelanwärter. Mehr als 28 Zähler konnte seit Einführung der Drei-Punkte-Regelung kein Team ansammeln.

Im ersten der drei Sonntagsspiele wurden die Hannoveraner auf eigenem Platz von Tabellenführer Borussia Dortmund mit 4:0 in die Ecke gestellt. "Der BVB ist derzeit in allen Bereichen ein Spitzenteam", meinte 96-Coach Mirko Slomka. Die hohe Niederlage war eine herbe Ernüchterung für die „Roten“, aber noch nicht die Höchststrafe dieses Spieltages. Die holten sich die grünweißen Werderaner in Stuttgart ab. „Wir haben in keinster Weise Gegenwehr gezeigt“, musste Thomas Schaaf zugeben, dass seiner Auswahl bei der 0:6-Klatsche im Schwabenland die Konkurrenzfähigkeit abging. Die Bremer verpassten damit den nach oben abgehenden Zug der Verfolgerteams. Leverkusen, Frankfurt, Nürnberg, der Hamburger SV und der SC Freiburg arbeiteten sich dank ihrer jeweiligen Heimerfolge näher an den zweitplatzierten FSV Mainz heran, der die Freiburger Abwehrwand nicht überwinden konnte. Die 0:1-Niederlage der 05er, manifestiert durch Cisses souverän verwandelten Strafstoß, wertete Dortmunds Erfolg zusätzlich auf, da die Schwarzgelben sich mit nun vier Zählern Vorsprung deutlich absetzten.

Als gefühlte Niederlage nahmen die Bayern-Akteure die 3:3-Punkteteilung im Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach auf. „Eine Spitzenmannschaft darf in zehn Minuten ein Spiel nicht aus der Hand geben“, zürnte Louis van Gaal seinen Spielern, denen er noch in der Halbzeitpause (bei einer 2:1-Führung) die bis dahin beste Saisonleistung attestiert hatte. Für die Gastgeber bedeutete das Ergebnis aus diesem denkwürdigen Spiel in erster Hinsicht moralischen Auftrieb - vom Tabellenende konnte man sich nicht lösen (Michael Frontzeck: „Die Situation ist nach wie vor unangenehm“). Der FC Schalke durfte endlich einen Haken hinter das Thema „Heimsieg“ machen; der 3:0-Erfolg über St. Pauli war aber natürlich noch nicht ausreichend, sich tabellarisch entscheidend bergauf zu bewegen. Den 1. FC Köln, der in Nürnberg 1:3 verlor, kassierten die „Knappen“ allerdings. „Wir sind sehr, sehr stabil“, machte Club-Trainer Dieter Hecking eine Eigenschaft bei seiner Mannschaft aus, in der er den Unterschied zu den Gästen sah.

André Schulin

Bundesliga
- 11. Spieltag

Freitag, 05.11.2010
1:014'
2:054'
3:081'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
Samstag, 06.11.2010
2:183'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 54200 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
1:026'
2:038'
3:055'
3:166'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 43800 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:111'
2:256'
3:260'
3:384'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 54100 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:064'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 22400 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
1:011'
2:143'
3:190'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 41800 · Schiedsrichter: Markus Schmidt
Sonntag, 07.11.2010
0:111'
0:272'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 49000 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:115'
1:138'
2:168'
3:184'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 29800 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
1:010'
2:031'
3:045'
4:068'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 39500 · Schiedsrichter: Fynn Kohn

Ich glaube, Marko Arnautovic will die Drohne kaufen!

— Roman Mählich, ORF-Experte, zur Verzögerung bei Moldawien gegen Österreich, nachdem eine Drohne über dem Stadion schwebte.