Zwei Punkte für die Gäste

Sein später Ausgleichstreffer brachte eine verdiente Punkteteilung: Gylfi Sigurdsson
Die Gastmannschaften hatten wenig Freude am ersten Adventswochenende. Neben den ausschließlich deutlichen Heimsiegen wurden nur zwei Unentschieden registriert, mit denen die Beteiligten jedoch leben konnten.

Der Tabellendritte aus Leverkusen verlor in der Nachspielzeit zwei Punkte, als Sigurdsson einen berechtigten Foulelfmeter für Hoffenheim zum 2:2-Endstand verwandelte. „Für uns war der Ausgleich eine Enttäuschung“, gab Bayer-Coach Jupp Heynckes zu, ergänzte jedoch: „Aber das Ergebnis geht in Ordnung“. Beim VfL Wolfsburg musste die 1:1-Punkteteilung aus Köln sogar noch positiv eingeschätzt werden. Es war schon ein außergewöhnlicher Fallrückzieher-Treffer Ciceros vonnöten, dass die „Wölfe“ den zunächst besseren „Geißböcken“ den Punkterfolg noch abluchsen konnten.

Ansonsten wurde den Gästen allerorts das Fell gründlich über die Ohren gezogen, auch wenn der Spielverlauf teilweise enger war, als es die Resultate widerspiegelten. Am deutlichen 0:5-Debakel der Schalker beim 1. FC Kaiserslautern gab es indessen wenig Interpretationsspielraum. „Dieses Ergebnis schreit nach Konsequenzen“, war sich Felix Magath unmittelbar nach Spielschluss sicher. Tags darauf verkündete er die Form der Sanktion: Kürzung des Winterurlaubs für seine Profis. Unmittelbare tabellarische Folgen hatte die Niederlage nicht, da auch die anderen Kellerklubs - abgesehen von Kaiserslautern - negative Resultate einfuhren. Gladbach verlor nicht unerwartet in Dortmund (Michael Frontzeck: „Die Heimniederlage gegen Mainz tat uns mehr weh“), Stuttgart bremste sich durch eine Undiszipliniertheit beim Gastspiel in Hamburg selber aus und St. Pauli traf in Bremen nur zweimal die Querlatte, steckte aber drei Gegentreffer durch Almeida ein. "Da nimmt man sich viel vor und nach 50 Sekunden geht das Theater schon los“, ärgerte sich Holger Stanislawski ganz besonders über den Blitzrückstand.

Mainz (gegen Nürnberg) und Hannover (gegen Freiburg) sicherten ihre hervorragenden Tabellenpositionen jeweilig mit verdienten 3:0-Heimsiegen ab, die lediglich in der Höhe zu deutlich daherkamen. Gegen Bayern Münchens 4:1-Erfolg über Frankfurt gab es wenig einzuwenden, da die personell ziemlich durcheinander gewürfelten Hessen zu wenig Entlastung aufbrachten, um den Gastgebern in der zweiten Hälfte noch Paroli bieten zu können. Der FCB erfreute sich als Fünftplatzierter seiner bislang besten Tabellenposition. Mit einem Satz von drei Rängen aufwärts gelang dem Titelhalter auch der größte Sprung in der Tabelle. Werder Bremen bewegte sich zwar nur einen Platz bergauf, konnte aber eine Serie von vier sieglosen Spielen beenden.

André Schulin

Bundesliga
- 14. Spieltag

Freitag, 26.11.2010
1:027'
2:054'
3:086'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Samstag, 27.11.2010
1:133'
2:159'
3:161'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )
1:19'
2:129'
3:136'
3:246'
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 53100 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:19'
0:210'
1:238'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 29300 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
2:073'
3:089'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 34100 · Schiedsrichter: Peter Sippel
1:08'
2:039'
3:056'
4:076'
5:088'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 49500 · Schiedsrichter: Roman Potemkin
0:133'
1:145'
2:152'
4:188'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 79200 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 28.11.2010
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 36400 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:051'
1:181'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 43000 · Schiedsrichter: Guido Winkmann

Ein Mann, der aus 30 Metern eine Fliege von der Torlatte schießen kann, trifft aus elf Metern das Tor nicht.

— Franz Anton Beckenbauer über David Beckham und seinen verschossenen Elfer bei der EURO 2004.