Herbstmeister mit Superquote

Abermals Freiburgs Matchwinner: Papiss Demba Cisse
Die Trefferausbeute von 19 Toren fiel nicht besonders üppig aus, für zwei Superlativen - produziert durch Spitzenreiter Borussia Dortmund - war der 15. Spieltag trotzdem gut: Sowohl die acht Auswärtssiege in Folge wie auch die zu diesem Zeitpunkt der Saison eingespielten 40 Punkte hatte zuvor noch kein Bundesligaklub erreicht.

Der Vorsprung vor den zweitplatzierten Mainzern, die aufgrund eines fragwürdigen Elfmeters in Frankfurt unterlagen (1:2), wuchs auf zehn Zähler an, was Dortmunds erwartete Herbstmeisterschaft vorzeitig bestätigte. Leverkusen (3:2 gegen Köln) und Hannover (2:1 in Mönchengladbach) klemmten sich ganz eng hinter den FSV. Zu Platz fünf, den der SC Freiburg dank seines 1:0-Erfolges über den HSV einnahm, tat sich eine Lücke auf.

Ernüchterung kehrte beim FC Bayern ein, dessen angestrebte Aufholjagd im Titelrennen durch die 0:2-Niederlage beim FC Schalke gänzlich verunglückte. „Es ist unglaublich, wenn wir das ganze Spiel analysieren“, zeigte sich Louis van Gaal ratlos. Schalke, mit einem exzellenten Neuer im Tor, überstand die erste Halbzeit schadlos und kam dann nach den Toren von Jurado und Höwedes zum dringend benötigten Sieg, der ein Vierpunkte-Polster zu den Abstiegsrängen schuf. Auch St. Pauli bekam nach dem knappen und mit des Gegners unfreiwilliger Unterstützung erzielten 1:0-Erfolges über Kaiserslautern Luft nach unten. Für Stuttgart, Köln und Mönchengladbach verlief der Spieltag unangenehm, da das Trio den Anschluss ans Restfeld verlor. „Für uns war heute deutlich mehr drin“, durfte FC-Coach Frank Schaefer behaupten, dessen „Geißbock“-Team den rheinischen Gegner aus Leverkusen in der BayArena zeitweilig dominierte, über ein 2:3 jedoch nicht hinaus kam. Der VfB hingegen konnte gegen dezimierte Hoffenheimer nur ein 1:1-Remis herausholen, derweil die Gladbacher sich selber ein Bein stellten und durch den Platzverweis Bobadillas den Gästen aus Hannover die Sache erleichterten, zu diesem frühen Zeitpunkt ihren neunten Saisonsieg zu feiern. Die Niedersachsen steigerten damit ihre vereinsinterne Bestmarke.

Werder Bremen und der VfL Wolfsburg sorgten mit ihren kurz nacheinander vergebenen Elfmeterschüssen für einen markanten Moment des Spieltags; die 0:0-Punkteteilung verbesserte die unbefriedigende Situation der beiden Nordklubs jedoch nicht. Der Hamburger SV konnte bei den nach wie vor oben mitmischenden Freiburgern noch nicht einmal ein Pünktchen abstauben. „Das war insgesamt zu wenig, und das ist nicht der Fußball, den ich mir vorstelle“, war Armin Veh rundum unzufrieden. Auch der HSV blieb im grauen Mittelmaß stecken.

André Schulin

Bundesliga
- 15. Spieltag

Freitag, 03.12.2010
Tiffert (ET)
1:048'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 24300 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Samstag, 04.12.2010
1:035'
1:142'
2:184'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
1:018'
1:173'
1:275'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 37200 · Schiedsrichter: Marco Fritz
1:03'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 23900 · Schiedsrichter: Tobias Welz ( Wiesbaden )
0:111'
1:134'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 36800 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
1:058'
2:067'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
Sonntag, 05.12.2010
1:021'
2:155'
3:161'
3:265'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
0:123'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 48500 · Schiedsrichter: Michael Weiner

Der VAR macht den Fußball kaputt, der nimmt die Intensität aus den Zweikämpfen heraus.

— Lukas Podolski in einem Kicker-Interview zur Frage, was ihn am Fußball stört.