Der Titelaspirant besiegte den Titelhalter

Torschütze und Brillen-Demolierer: Nuri Sahin
Der Spitzenreiter setzte sich noch weiter ab, derweil die Teams auf den anderen internationalen Startplätzen enger zusammenrückten. Auch im Kellergeschoss blieb man nah beieinander. Nur den Kölnern gelang ein deutlicher Befreiungsschlag.

Bremen im Glück. „In unserer Lage ist jeder Punkt wichtig“, nahm Thomas Schaaf das in letzter Minute erkämpfte 2:2-Remis gegen Leverkusen zufrieden zur Kenntnis. Den Grünweißen blieb dank dieser Punkteteilung der unangenehme Anblick erspart, sich auf Relegationsplatz 16 wiederzufinden. Dass Wolfsburg, unter wesentlicher Beteiligung des Ex-Bremers Diego, sich vor den hanseatischen Nordrivalen setzte, konnte allerdings nicht vermieden werden. Die „Wölfe“ stoppten ihren freien Fall im Kellerduell mit Mönchengladbach gerade noch rechtzeitig, um nicht in den roten Bereich zu rutschen. Dieses bedrohliche Szenario baute sich verschärft vor der Frankfurter Eintracht auf, nachdem man trotz 75-minütigem Überzahlspiels mit zahlreichen Torgelegenheiten eine 0:2-Heimpleite gegen Stuttgart kassierte. „Im Moment ist es bei uns vor dem Tor wie verhext“, beklagte Michael Skibbe die Torflaute der Hessen. Frankfurts Topgoalgetter Theofanis Gekas agierte in der Rückserie bislang genauso unglücklich, wie sein Lauterer Pendant Srdjan Lakic, dem Teile des FCK-Anhanges den zum Saisonende beschlossenen Wechsel nach Wolfsburg verübeln. In einem Kampfspiel auf schlechtem Untergrund mussten die Pfälzer mit einem 1:1-Remis gegen den Hamburger SV zufrieden sein. Gar nicht zufrieden, weder mit dem Spiel, den Platzverhältnissen und schon gar nicht mit dem Ergebnis war St. Pauli-Coach Holger Stanislawski: „Es war langweilig und schlimm anzuschauen“, urteilte er über den Vergleich mit dem Nordrivalen aus Hannover, den die niedersächsischen Überflieger äußerst spät (89., Kopfballtreffer durch Schulz) für sich entschieden.

Hannovers Erfolgslauf ging also in die nächste Runde; zum sechsten Mal belegten die 96er Platz 3 der Tabelle. Ermöglicht wurde dies, weil der Gegner des folgenden Spieltags, der FC Bayern, seine eigenen Erwartungen nicht erfüllte und leer ausging. Das Heimspiel gegen Tabellenführer Borussia Dortmund sollte als letzte Möglichkeit genutzt werden, die Schwarzgelben aus der Umlaufbahn Richtung Titel zu werfen. In einem sehenswerten Topduell bewies der BVB allerdings, dass er auch solche Herausforderungen bestehen kann. Dass im Jubelüberschwang des verdienten 3:1-Erfolges Jürgen Klopps Brille zu Bruch ging, konnte der Coach locker verkraften. Derweil Dortmunds Vorsprung anwuchs, verdichtete sich durch Mainz’ 2:1-Auswärtssieg bei der TSG Hoffenheim das Ringen um die Champions-League-Plätze. Nürnberg hielt seinen guten 8. Rang durch das Auswärtsremis auf Schalke (1:1), auch die auf Platz 7 postierten Freiburger blieben trotz ihrer Niederlage beim 1. FC Köln noch in Reichweite der internationalen Startplätze. Die Kölner durften sich nach ihrem Last-minute-Sieg als einer der großen Gewinner des Spieltages fühlen. Zum fünften Mal in Folge gewann die Elf Frank Schaefers vor eigenem Publikum und erreichte ihre beste Saisonplatzierung (Rang 11).

André Schulin

Bundesliga
- 24. Spieltag

Freitag, 25.02.2011
1:036'
2:045'
2:173'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 28800 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees
Samstag, 26.02.2011
0:189'
Millerntor-Stadion (Hamburg - Sankt Pauli) · Zuschauer: 24500 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:018'
1:154'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 45700 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:089'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 45500 · Schiedsrichter: Christian Dingert ( Gries )
1:183'
1:286'
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 29000 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
0:137'
1:152'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61400 · Schiedsrichter: Marco Fritz
0:19'
1:116'
1:218'
1:360'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
Sonntag, 27.02.2011
0:164'
0:267'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 47400 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
0:142'
0:267'
1:283'
2:290'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 37500 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )

Unser Schiff hat Schlagseite. Es lässt sich nur wieder aufrichten, wenn wir alle auf dieselbe Seite gehen.

— Willi Entenmann