Kloppo rennt

Engagiert bis in die Haarwurzeln: Jürgen Klopp
In allen relevanten Tabellenbereichen wurde es enger. Gladbach stellte den Kontakt zum Relegationsplatz 16 her, Leverkusen verkürzte den Rückstand zu Tabellenführer BVB und auch der Wettkampf um die Europa-League-Platzierungen spitzte sich zu. Bayerns Verlust des dritten Platzes beendete Louis van Gaals Engagement in München doch noch vorzeitig.

„Du musst immer ruhig bleiben, alles andere bringt nichts“, sprach Lucien Favre, und meinte damit, dass seine Gladbacher weder von der zähen Anfangsphase, noch durch das Gegentor der plötzlich ungemein agilen Kölner verunsichert wurden. Als Lohn für diese abgeklärte Leistung strich der Tabellenletzte drei wertvolle Punkte ein, die Relegationsplatz 16 wieder in Reichweite brachten. Von dem mentalen Auftrieb, den ein 5:1-Erfolg mit sich bringt, ganz zu schweigen. Ruhig zu bleiben, hätte vermutlich seinem Dortmunder Trainerkollegen Jürgen Klopp nichts gebracht. Der während eines Spiels kontinuierlich unter Strom stehende „Kloppo“ kam nach dem Last-minute-Ausgleich seiner Schwarzgelben wie ein Sprinter aus den Startlöchern, um das Erfolgserlebnis physisch wirken zu lassen. Auch psychologisch war der Punkterfolg des Tabellenführers nötig, denn Verfolger Bayer Leverkusen holte sich erwartungsgemäß - wenn auch unter größeren Schwierigkeiten als erwartet - den Dreier gegen die personell stark beeinträchtigten St. Paulianer.

Mit dem 2:0-Erfolg über Mainz sicherte sich Hannover zumindest zwischenzeitlich den Titel der besten Heimmannschaft der Liga (34 Punkte) - und holte sich Tabellenplatz drei von den Bayern zurück. Die Münchner waren beim Club nicht über eine 1:1-Punkteteilung hinausgekommen und verloren darüber hinaus Robben (Rot nach dem Abpfiff, wegen Schiedsrichterbeleidigung). „Und dann hat sich Arjen Robben gehen lassen …“, bedauerte Louis van Gaal die Undiszipliniertheit seines Landsmannes. Und daraufhin ließen die Bayern van Gaal gehen - entgegen der vereinbarten Absprache vorzeitig, weil man um das Erreichen des dritten Platzes fürchtete. Der fünfte Rang der Mainzer (nach wie vor die schwächste Saisonplatzierung der 05er!!) wurde nach der Niederlage in Hannover etwas unsicherer. Nürnberg und der HSV kamen jeweils einen Zähler näher, der SC Freiburg gar deren drei, nach dem in Unterzahl gegen Hoffenheim eingefahrenen 3:2-Sieg. Selbst für Schalke blieb nach dem knappen 1:0-Erfolg über Wolfsburg noch die Minimalchance auf Platz fünf erhalten.

Neben Gladbachs Kantersieg gegen Köln brachte der unerwartete 4:2-Auswärtserfolg der Lauterer in Stuttgart neue Aspekte in den Abstiegskampf. „Wir haben etwas aus der Hand gegeben, wofür wir wochenlang hart gekämpft hatten“, trauerte Bruno Labbadia der vergebenen Heimspielchance hinterher. Immerhin behielt man aber noch den 15. Rang. Das interessante Duell zwischen Frankfurt und Bremen bescherte keinem der beiden noch abstiegsgefährdeten Teams den erhofften Befreiungsschlag.

André Schulin

Bundesliga
- 29. Spieltag

Freitag, 08.04.2011
0:158'
1:183'
Commerzbank-Arena (Frankfurt am Main) · Zuschauer: 51500 · Schiedsrichter: Florian Meyer ( Burgdorf )
Samstag, 09.04.2011
0:15'
1:160'
Max-Morlock-Stadion (Nürnberg) · Zuschauer: 48600 · Schiedsrichter: Knut Kircher
1:045'
AWD-Arena (Hannover) · Zuschauer: 48000 · Schiedsrichter: Fynn Kohn
1:024'
1:134'
1:242'
2:260'
3:278'
Schwarzwald-Stadion (Freiburg) · Zuschauer: 24000 · Schiedsrichter: Wolfgang Stark ( Landshut )
Volksparkstadion (Hamburg) · Zuschauer: 57000 · Schiedsrichter: Peter Gagelmann
1:076'
VELTINS-Arena (Gelsenkirchen) · Zuschauer: 61700 · Schiedsrichter: Peter Sippel
0:118'
2:268'
2:379'
2:486'
Mercedes-Benz-Arena (Stuttgart) · Zuschauer: 39000 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
Sonntag, 10.04.2011
1:029'
2:034'
3:039'
3:150'
4:165'
5:167'
Borussia-Park (Mönchengladbach) · Zuschauer: 53000 · Schiedsrichter: Michael Weiner
0:158'
1:166'
2:177'
BayArena (Leverkusen) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Dr. Jochen Drees

Halloween in Deutschland - und in Hamburg hat jemand versucht, Uwe Seeler ein Teelicht auf die Zunge zu stellen.

— Harald Schmidt.