Tabellenführer ohne Verfolger

Zum vierten Mal in der Saison dreifacher Torschütze: Mario Gomez
Für die drei Letztplatzierten wurde die Luft dünner, derweil an der Spitze der BVB die Leverkusener Verfolger fast schon vorentscheidend abschüttelte. Die "Roten" aus München überholten die "Roten" aus Hannover; Kölns Heimserie riss

Mönchengladbachs Betroffenheit am Freitagabend, ausgelöst durch die späte 0:1-Pleite in Mainz, wurde am nächsten Tag ein wenig abgemildert. Die 2:2-Punkteteilung zwischen Wolfsburg und dem FC St. Pauli bewirkte, dass beide Nordklubs nicht entscheidend voran kamen und mehr oder minder in Schlagdistanz der Borussen verharrten. Das Remis mussten die Paulianer als unzureichend betrachten - sie waren einem Dreier näher als die „Wölfe“. „Es gibt zwei Möglichkeiten, warum meine Mannschaft so gut gespielt hat, entweder sie wollten sich bei mir bedanken oder sie sind froh, dass ich gehe“, kommentierte der zum Saisonende scheidende Holger Stanislawski die überzeugende Darbietung seiner Schützlinge. Der verärgerte Felix Magath hingegen sprach zu Recht davon, dass seine Mannschaft lediglich „Den Punkt noch retten konnte ...“ - was angesichts der Tabellensituation zu wenig war. Der Rückstand zu Nichtabstiegsplatz 15 vergrößerte sich auf vier Zähler. Das Feld der noch bedrohten Teams erstreckte sich wie in der Vorwoche bis inklusive des von Werder Bremen besetzten elften Ranges. Mittendrin nach dem 1:3 gegen Stuttgart auch noch der 1. FC Köln, dessen Heimserie nach sieben Siegen riss. „Dieser Tag ist komplett anders gelaufen als gewünscht“, ließ Frank Schaefer eine Pauschalbeurteilung aus Kölner Sicht verlauten. Schalke (Platz 10, 1:1 in Bremen) und Hoffenheim (Platz 9, 1:0 gegen Frankfurt) durften den Klassenerhalt dank jeweils elf Zählern Vorsprung zu Rang 16 als gesichert betrachten.

Eine Vorentscheidung sollte auch im Titelrennen gefallen sein. Mit einer Blackout-Vorstellung beim FC Bayern, die zu einem üppigen Acht-Punkte-Rückstand auf den Tabellenführer beitrug, disqualifizierte sich Leverkusen als Anwärter für die Schale, derweil der BVB in souveräner Manier einen 3:0-Heimerfolg über den SC Freiburg zelebrierte. Freiburgs Coach Robin Dutt hatte wohl das richtige Gespür, als er auf der Pressekonferenz anmerkte: „Ganz ehrlich, interessiert nach diesem Spiel eigentlich noch jemand, was ich zu sagen habe?“ Sehr interessant blieb auf jeden Fall der Wettbewerb um die internationalen Ränge. Bayerns 5:1-Kantersieg führte die Münchner hauchdünn an den 96ern (1:1 beim HSV) vorbei auf den dritten Platz, während Nürnberg im Fernduell mit Mainz um Europa League-Rang fünf nicht locker ließ. Dieter Heckings Einschätzung: „Ich glaube, wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen“, wurde vom Coach der auf eigenem Platz unterlegenen Pfälzer geteilt. Marco Kurz: „Wir akzeptieren die Niederlage“. Von einer derartigen Aussage waren die Gladbacher beim Gastspiel in Mainz ein Stück weit entfernt, da ihnen ein berechtigter Strafstoß verweigert wurde. Den 05ern indes kam der lange herbei gesehnte Heimsieg gerade recht, um den fünften Platz vorerst zu sichern.

André Schulin

Bundesliga
- 30. Spieltag

Freitag, 15.04.2011
1:087'
Stadion am Bruchweg (Mainz) · Zuschauer: 20300 · Schiedsrichter: Deniz Aytekin ( Oberasbach )
Samstag, 16.04.2011
0:134'
0:290'
Fritz-Walter-Stadion (Kaiserslautern) · Zuschauer: 49800 · Schiedsrichter: Guido Winkmann
0:151'
0:253'
1:369'
RheinEnergieStadion (Köln) · Zuschauer: 50000 · Schiedsrichter: Peter Sippel
WIRSOL Rhein-Neckar-Arena (Sinsheim) · Zuschauer: 30200 · Schiedsrichter: Michael Weiner
1:039'
1:161'
1:277'
2:289'
Volkswagen Arena (Wolfsburg) · Zuschauer: 30000 · Schiedsrichter: Dr. Felix Brych ( München )
1:059'
1:163'
Weserstadion (Bremen) · Zuschauer: 40500 · Schiedsrichter: Knut Kircher
Sonntag, 17.04.2011
Rolfes (ET)
1:07'
2:028'
3:044'
4:045'
4:162'
5:175'
Allianz Arena (München) · Zuschauer: 69000 · Schiedsrichter: Manuel Gräfe ( Berlin )
1:023'
Signal Iduna Park (Dortmund) · Zuschauer: 87000 · Schiedsrichter: Felix Zwayer ( Berlin )

Ich werde Jogi Löw bitten, mich nur noch gegen die Top 20 der Welt einzusetzen.

— Lukas Podolski zur Äußerung von Uli Hoeneß, 80 Prozent der Länderspiele habe er gegen Mannschaften wie Liechtenstein gemacht