Starker Rückhalt im Tor der Gladbacher: Marc-André ter Stegen
Starker Rückhalt im Tor der Gladbacher: Marc-André ter Stegen
Schlusslicht Gladbach machte mit dem 1:0-Erfolg über den Spitzenreiter die Meisterschaft und den Abstiegskampf noch einmal spannender. Idrissous Treffer nach 35 Minuten sollte der einzige bleiben, obwohl der BVB nach der Pause die Hausherren in deren Hälfte einschnürte.
Dortmund war sofort nach dem Anstoß in die Spitze gegangen, wo nach einer Flanke von rechts Götze zum Kopfball kam, doch der Youngster verfehlte den Kasten nach wenigen Sekunden Spielzeit knapp. Der Spitzenreiter hatte wie erwartet mehr Ballbesitz, tat sich aber im weiteren Verlauf sehr schwer, gefährlich in den Strafraum des Tabellenletzten einzudringen, der sich mit viel Personal erfolgreich um die Stabilität seiner Defensive kümmerte. Einzig per Fernschuss (10., Götze, Torwart ter Stegen blieb Sieger) wurde es in der ersten halben Stunde für die Gladbacher nochmals recht eng. Nach vorne tat sich das Schlusslicht allerdings sehr schwer. Die erste Aktion vor dem Tor von Weidenfeller war dann aber auch richtig brenzlig. Reus hatte eine weite Flanke an der 16er-Grenze abgenommen, weil sich der BVB-Keeper im Herauslaufen verrechnete. Der Ball landete allerdings einen guten Meter neben dem rechten Pfosten (27.). Drei Minuten später musste auf der Gegenseite Jantschke auf der Torlinie retten, weil sich ter Stegen ebenfalls einmal verschätzt hatte. Ein Fehlpass von Sahin-Vertreter da Silva leitete nach 35 Minuten das 1:0 des VfL ein. Arango spielte die Kugel longline am linken Flügel auf Idrissou, der überraschend Subotic stehen ließ, in spitzem Winkel auf das Tor zusteuerte und Weidenfeller mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck überwand. Den Ausgleich verpasste Lewandowski gegen ter Stegen kurz vor dem Pausenpfiff.
Hatte sich Gladbach im ersten Durchgang noch ab und an von der Umklammerung des BVB durch allerdings selten zuende gespielte Konter lösen können, sah man ähnliche Gegenzüge der Gastgeber nach dem Seitenwechsel nicht mehr. Dortmund fing nahezu alle Gegenzüge spätestens früh in der eigenen Spielhälfte ab und erzeugte somit 45 Minuten Dauerdruck. Meist wanderte die Kugel jedoch wie beim Handball vor der dicht gestaffelten Deckung Gladbachs hin und her, ohne dass es dem Meisterschaftsanwärter gelang, regelmäßig gefährlich vor ter Stegen aufzuschlagen. Einige wenige gute Möglichkeiten für Dortmund summierten sich am Ende aber doch zusammen. Fast hätte Hummels den Ball nach einer MG-Ecke aber auch ins eigene Tor abgefälscht (65.). Drei Minuten später wummerte Götze den Ball aus über 25 Metern an die Querlatte, Zidan köpfte knapp vorbei (73.) und Schmelzer scheiterte an ter Stegen, der das Spielgerät an den Pfosten lenken konnte (76.). Zuletzt versuchten es noch Barrios per Kopf (83.) und Subotic aus der Distanz (87.), doch in beiden Fällen zeigte sich der junge Gladbacher Schlussmann auf dem Posten. So blieb es beim etwas glücklichen 1:0 für das Team von Lucien Favre, das sich zumindest auf Augenhöhe im Kampf um den Relegationsplatz einreihte. Dortmund musste nach der Niederlage Leverkusen bis auf fünf Zähler Differenz an sich heranziehen lassen.
Ulrich Merk